Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2025 Alle Rechte vorbehalten

Dewin will sich als Öko- und Bäder-Destination etablieren

Foto: BGNES
Mildes Klima, unendlich viele Sonnentage, jungfräuliche Landschaften mit unbeschreiblich schönen Aussichten und heilende Mineralquellen im Überfluss, die die örtlichen Badebecken füllen, ziehen alljährlich Tausende Besucher an – das ist kurzgesagt die Visitenkarte von Dewin. Ein einziger Ausflug in die Stadt inmitten der Abhänge des Rhodopengebirges genügt, um sich davon zu überzeugen, dass Dewin gute Chancen hat, sich als wettbewerbsfähiges Reiseziel für den Öko- und Bädertourismus zu etablieren. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die hiesigen Unternehmer jedoch den europäischen Standards für nachhaltigen Tourismus entsprechen. Der erste Schritt in diese Richtung ist bereits getan.

In der heutigen Zeit veranlassen uns der globale Klimawandel und die unkontrollierte Umweltverschmutzung, die Werte der modernen Gesellschaft zu Gunsten einer gesunden Lebensweise - vor allem aber zu Gunsten des sorgfältigen Umgangs mit der Natur zu überdenken. Aus diesem Grund interessieren sich immer mehr Menschen, welche „Spuren“ ihr Urlaubsaufenthalt in der Natur hinterlässt. Haben Sie sich beispielsweise schon einmal gefragt, welche Folgen der unbegrenzte Wasserverbrauch in Ihrem Hotel für die örtliche Bevölkerung hat oder inwieweit die Reste von Waschmitteln und anderen chemischen Präparaten im Abwasser die Flüsse verschmutzen?


© Foto: BGNES

Es hat sich herausgestellt, dass die Hotelbesitzer in Bulgarien allmählich ein umweltbewussteres Verhalten an den Tag legen, da sie erkannt haben, dass davon sowohl ihre Kunden als auch ihr Geschäft profitieren. Kürzlich haben die Eigentümer einiger der größten Hotels in Dewin eine Öko-Charta mit über 100 Maßnahmen zur Verbesserung und dem Schutz der Umwelt unterzeichnet. Die Vereinbarung wurde dank der Mitwirkung der bulgarisch-niederländischen Nichtregierungsorganisation Taofes auf den Weg gebracht, die im Dienst der Umwelt tätig ist.

Das ganze Vorjahr über berieten niederländische Experten die örtlichen Hotelbesitzer, wie sie ihren Stromverbrauch effizient senken können, wie sie Wasser sparen können, wie die Abfälle in ihren Objekten effizienter verwertet werden können etc. Eine Idee ist, die Gäste des malerischen Kurstädtchens über Informationsmaterialien an der Rezeption zu einem umweltbewussten Umgang mit der Natur anzuhalten. Zumal Dewin im Kampf um Touristen vor allem mit seiner erhaltenen Natur und der ganzen Vielfalt ihrer Flora und Fauna punktet. Davon überzeugt ist auch der niederländische Umweltberater Rene Busten, der seit Jahren in Bulgarien tätig ist.

"Der größte Trumpf von Devin ist die Natur – die Berge, die Mineralquellen, der nahe gelegene Stausee – schwärmt Rene Busten. – All diese interessanten Naturschauplätze können in ein nachhaltiges Tourismuskonzept einbezogen werden. Unsere gegenwärtiges Vorhaben ist darauf ausgerichtet, die Hotelbesitzer in Dewin um die Idee zu vereinen, die Kurstadt als Reiseziel mit Wiedererkennungswert zu etablieren, das jungfräuliche Natur und Wellness-Tourismus vereint."


© Foto: BGNES

Mit geringfügigen Investitionen konnten einige Wellness-Hotels der Kurstadt bedeutende Energie-Einsparungen vornehmen. Die örtlichen Tourismusunternehmen planen bereits den nächsten Schritt – die Gründung eines Verbandes, um sich gemeinsam für EU-finanzierte Projekte zu bewerben, die auf die nachhaltige Entwicklung des Tourismus ausgerichtet sind. Von der Gründung eines derartigen Verbandes versprechen sich die Dewiner Hotelbesitzer zudem einen erleichterten Zugang zum EMAS-Zertifikat, das für das Gemeinschaftssystem der Europäischen Union für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung steht und mit Sicherheit das Image von Dewin als Kur- und Ökostadt aufbessern wird. Um Dewin künftig als EMAS-Destination zu etablieren, müssen allerdings die Hotelbesitzer aus der Region ihr Konkurrenzdenken im Namen eines gemeinsames Ziels überwinden.

"Unsere Anstrengungen in Dewin sind auf die örtlichen Hotels ausgerichtet – erzählt Rene Busten. – Einerseits haben wir versucht, sie bei der Verbesserung ihres Managements, der Qualität ihres Produktes, des Umweltschutzes aber auch bei der Qualität ihrer Serviceleistungen zu unterstützen. Dieser Ansatz ist jedoch der Tatsache untergeordnet, dass jeder Tourist eine gegebene Destination bereist, um so viel wie möglich Sehenswürdigkeiten zu besichtigen und zu entspannen. Unsere Auswahl wird nicht vom Komfort und den Extras der Hotels bestimmt, sondern von den örtlichen Sehenswürdigkeiten - vor allem aber den Naturschauplätzen, wovon Dewin seinen Gästen so einiges zu bieten hat. Namentlich dieser Reichtum muss mithilfe der örtlichen Tourismusunternehmer gewahrt werden."

Übersetzung: Christine Christov
По публикацията работи: Weneta Nikolowa


Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Bulgarien nimmt an Tourismusmesse FITUR 2025 in Madrid teil

Bulgarien gehört zu den führenden Teilnehmern der FITUR 2025 - einer der größten und wichtigsten internationalen Tourismusmessen, die vom 22. bis 26. Januar 2025 in der spanischen Hauptstadt Madrid stattfindet und Vertreter von über 9.500..

veröffentlicht am 22.01.25 um 08:20

Bulgarien und Montenegro erörtern Zusammenarbeit im Rahmen der Initiative „Destination Balkan

Der bulgarische Tourismusminister Miroslaw Borschosch und seine montenegrinischen Amtskollegen Simonida Kordić und Maja Vukićević haben über das Entwicklungspotenzial von Sofia und Plowdiwim Rahmen der bulgarischen Initiative „Destination Balkans“..

veröffentlicht am 21.01.25 um 11:59

Wein, Wellness, Chillen - eine unschlagbare Kombi für das Wochenende

Die Weinkultur in Bulgarien erfährt derzeit einen Aufschwung. Immer mehr Orte und Veranstaltungen ziehen die wachsende Zahl von Weinliebhaber an und steigern das Interesse am Weintourismus. Im Jahr 2024 ist die Nachfrage nach Weinverkostungen deutlich..

veröffentlicht am 19.01.25 um 11:05