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Und immer findet sich jemand, der den Gästen über diesen koketten Ort im mittleren Balkan erzählt. Eine der erfahrensten Touristenführer von Boschentzi ist Swetla Dimitrowa. „Im 19. Jahrhundert erfährt Boschentzi einen enormen Aufschwung. Zu jener Zeit ist die Ortschaft ein Kultur-, Verwaltungs- und Wirtschaftszentrum der umliegenden Dörfer und Weiler – erzählt Swetla Dimitrowa. – Damals verdiente man mit Handel sein Geld. Rund 80 Prozent der Männer waren Kaufleute, die in der Gegend Leder, Wolle, Fleisch und Erzeugnisse der heimischen Handwerker aufkauften. Im Frühjahr reisten sie dann mit Karawanen in benachbarte Länder wie die Türkei und Rumänien, um dort ihre Waren zu verkaufen. Die eifrigsten Kaufleute schafften es bis nach Jerusalem. Auch belegen Dokumente, dass Boschentzi Seide nach Italien und Frankreich lieferte. Seit 1964 ist Boschentzi ein Freilichtmuseum. Heute beeindruckt das in einer Senke gelegene Dorf den Neuankömmling schon von weiten mit seinen Steindächern. Neue Gebäude dürfen nur an Standorten alter Häuser errichtet werden. Auch müssen die Fassaden originalgetreu nachgestaltet werden. Neu ist lediglich das moderne Innenleben. Und so können die Gäste, die zu uns kommen, in die Atmosphäre eines historischen Altbaus eintauchen, ohne dabei auf den Komfort des 21. Jahrhunderts verzichten zu müssen“, schwärmt Swetla Dimitrowa.© Foto: bg.wikipedia.org
Durch die jahrhundertealten Kopfsteinpflastergassen schlendernd, fühlt man sich in die märchenhafte Zeit der Vergangenheit versetzt. Das natürliche Dekor dieses göttlichen Ortes bringt nicht wenige Regisseure in Versuchung. Die Einheimischen haben sich an das Interesse der Kunstschaffenden gewöhnt. Hier wurden bereits in- und ausländische Filme gedreht. Oft kann man hier ganze Schülergruppen aus allen Teilen des Landes antreffen, die sich mit Pinseln und Stativen ausgerüstet vor den historischen Altbauten ein Stelldichein geben. Einige der Gebäude wurden in Museen umgestaltet. Sie tragen die Namen ihrer ersten Bewohner und Bauherren, wie beispielsweise das Haus-Museum „Großmutter Rajna“. Das Karadimitrow-Haus wiederum trägt den Namen des Besitzers, der im 19. Jahrhundert die von Meister Gentscho Kanew erbaute Schule finanzierte: „Mit Sicherheit wird sich Ihnen in Boschentzi jede Haustür öffnen, an die Sie klopfen, d.h. wenn die Leute zuhause sind. Sie werden Sie hereinbitten, um die Atmosphäre ihrer Häuser zu verspüren – versichert uns Swetla Dimitrowa. – Hier hat jedes Heim sein ganz eigenes Flair. In vielen Häusern des Dörfchens kann man übernachten. Manchmal bekomme ich mit, wie Touristen vor ihren Freunden prahlen, dass sie im schönsten Haus des Dorfes abgestiegen seien und sie davon überzeugen, unbedingt hierher zu kommen. So ist das Dörfchen in aller Munde und empfängt das ganze Jahr über Gäste aus dem In- und Ausland.“© Foto: BGNES
Der Winter bringt glitzernd weißen Pulverschnee und verwandelt die Dächer in flauschige Mützen. Im Frühjahr erwacht das Dorf scheinbar aus seinem Winterschlaf und verbreitet grüne Herrlichkeit aus der Frische und dem Duft blühender Bäume. Im Sommer wiederum versinkt alles im Grün, das die Häuser wie in einem Blumenlabyrinth verschwinden lässt. Auch die bunten Herbstfarben lassen viele Gäste immer wieder nach Boschentzi zurückkehren.© Foto: BGNES
Aber auch die Umgebung von Boschentzi hat so einiges zu bieten: „Nach Trjawna sind es zwei Stunden zu Fuß – erzählt Swetla Dimitrowa. – Mit dem Wagen braucht man 40-50 Minuten. Die alte Reichshauptstadt Weliko Tarnowo liegt ca. 50 km entfernt. Auch kann man einen Ausflug in das Freilichtmuseum Etara in Gabrowo unternehmen. Im Rahmen eines mehrtägigen Urlaubs in Boschentzi kann man die gesamte Region erkunden. Zu uns kommen Touristen aus ganz Europa, aus Amerika, Australien, aus China. Natürlich ist der Touristenstrom nicht so riesig wie anderswo, da wir dafür keine Kapazitäten haben. Viele Bulgaren finden auf dem Weg der „100 touristischen Objekte“ zu uns. Herzlich willkommen sind zudem alle Auslandsbulgaren, die sich, in der ganzen Welt verstreut lebend, in Boschentzi wie zuhause fühlen.“In der Nähe einer der Karstquellen der römischen Provinz Niedermösien legte der römische Kaiser Trajan (98-117) mit seinen Truppen eine Rast ein. Seine Schwester Marciana wies ihre Dienerin an, Wasser zu holen. Der Dienerin fiel jedoch das goldene..
Dem bekannten bulgarischen Archäologen Dr. Georgi Kitow und seinem Team ist es im Jahr 2000 gelungen, im Hügel Roschawa Tschuka in der Nähe des Dorfs Alexandrowo bei Haskowo ein thrakisches Grabmal aus dem 4. Jh.v.Ch. freizulegen. Dieses Grabmal..
Die antike Stadt Herakleia Sintike, einst von Thraker, Römer, Ilyren, Kelten und Ägyptern bewohnt, befindet sich im Dorf Rupite, in der Nähe des erloschenen Vulkans Kozhuch bei Petrich. Die Gegend wurde zuerst vom thrakischen Stamm der Sinti..