Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Das Salzmuseum in Pomorie

In den Salinen wird das Salz nach wie vor so gewonnen, wie in der Antike.
Foto: pomorie.bedtime.bg
Man kann in den letzten Jahren in den bulgarischen Geschäften Salz von fast überall her finden, wie zum Beispiel aus den Himalaja. Es kommt in allen möglichen Farben - Rosa, Rot, Blau, Schwarz, Grau. Tatsache ist, dass wir ohne Salz unsere Speisen nicht genießen können. Seit Jahrtausenden wird in der Nähe des Schwarzmeerkurorts Pomorie Salz gewonnen. Seit 10 Jahren gibt es dort auch das Salzmuseum, das in Osteuropa einzigartig ist. Etwa 50.000 Besucher kamen bislang hierher, um die Exponate zu bewundern und mehr über die Geschichte des "weißen Golds" zu erfahren. Obwohl die Idee über die Gründung eines Salzmuseums bereits aus den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts stammt, wurde es erst 2002 eröffnet. Die Mittel dazu kamen hauptsächlich aus den Vorbeitrittsprogrammen der EU. Einige Jahre später wurde das Salzmuseum auch in die Liste der 100 nationalen touristischen Objekte aufgenommen.

© Foto: pomorie.bedtime.bg

Das Museumsgebäude

"Das Museum besteht aus zwei Komponenten", erzählt Ilia Kusew, Mitarbeiter des Museums. "Wir haben einen Ausstellungsraum, in dem man die Geschichte der Salzgewinnung in der Region anhand vieler Bilder und Nachstellungen verfolgen kann. Dort zeigen wir auch Originalwerkzeuge aus verschiedenen Epochen. Im Sommer ist besonders die Außenanlage interessant. Dort kann man die Gewinnung und die Herstellung selbst beobachten, die für die Region typisch sind. Traditionell wird hier Salz durch Verdunsten des Meereswassers gewonnen. Anlässlich unseres 10jährigen Bestehens haben wir dieses Jahr verschiedene Veranstaltungen vorbereitet. Im September haben wir dann eine Konferenz zum Thema "Die Welt des Salzes", erzählt weiter Ilia Kusew.

© Foto: bulgarian-museum.blogspot.com

Der Ausstellungsraum

An den Salzfesttagen in Pomorie können sich alle beteiligen. Es wurde bereits ein Aufsatzwettbewerb über den Weg des Salzes eröffnet. Auch Maler kommen gern hierher, um sich vom Meer inspirieren zu lassen. In den letzten Jahren kommen immer mehr Besucher nach Pomorie, die in der Antike Anhialo hieß. Sie sind nicht nur von der Schönheit der Strände angezogen, sondern auch von der Kultur und der Geschichte der Stadt. Das Salzmuseum ist sicher auch für viele interessant. Demnächst soll die Gemeinde die Salinen modernisieren, was die Region noch attraktiver machen wird. Das Museum selbst befindet sich direkt am Salzwassersee von Pomorie, in unmittelbarer Nähe der Küste. In den Salinen wird das Salz nach wie vor so gewonnen, wie in der Antike. Das Salzwasser wird vom Meer stufenweise in den See hineingeführt und von dort aus in verschiedenen Becken verteilt. Dort passiert die Verdunstung, die zu einer erhöhten Salzkonzentration führt. Am Ende gewinnt man die Salzkristalle, die in der Saline gelagert werden. Man vermutet, dass die heutigen Salinen schon vor der Gründung der Stadt im 5. Jahrtausend v.Chr. existiert haben. Der Duft des Meeres, die Brise und die Sonne, all das zusammen mit der Geschichte und der Kultur von Pomorie, machen es zu einer einzigartigen Reisedestination, die mit Sicherheit auch für die neugierigsten Geister etwas zu bieten hat.

© Foto: pomorie.bedtime.bg



Übersetzung: Milkana Dehler
По публикацията работи: Lina Iwanowa


Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Die rekonstruierte mittelalterliche Festung Mezek wird zu einer Touristenattraktion

In der Nähe der Ortschaft Mezek, rund 6 km südöstlich von Swilengrad und nur 1 km von der griechischen Grenze entfernt, liegt eine der interessantesten mittelalterlichen Festungen in Bulgarien. Sie wurde wahrscheinlich Ende des 11. und Anfang des 12...

veröffentlicht am 06.02.15 um 16:06

Das Wapzarow-Hausmuseum in Bansko

Bansko ist eine bekannte Destination für den Wintersport, macht sich seit mehreren Jahren jedoch auch als touristisches Sommerreiseziel einen Namen. Die hiesigen Museen sind ausgesprochen interessant und ganzjährig geöffnet. Sie offenbaren wichtige..

veröffentlicht am 15.12.14 um 15:37

Auf den Spuren von Schipka und Buzludscha

Es gibt einen Ort im Stara-Planina-Gebirge, der jedem Bulgaren heilig ist - der vom Freiheitsdenkmal gekrönte Schipka-Gipfel. Das Denkmal, das zu den berühmtesten Schlacht-Monumenten Bulgariens zählt, wurde zu Ehren der russischen Soldaten und..

veröffentlicht am 06.11.14 um 14:00