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Kulturspiegel: Der Opernsänger Kamen Tschanew

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Die erfolgreiche Karriere des Opernsängers Kamen Tschanew ändert die Redewendung, dass der Kaffee und der Tenor Italiener sein müssen.

Im Sommer gibt es traditionell viele Musikveranstaltungen auf freien Bühnen. Bei uns sind das die Opernfestivals in Sofia, Warna, Burgas und Plowdiw. Daran beteiligen sich weltbekannte Interpreten. Unter ihnen ist auch der Tenor Kamen Tschanew, den wir in Sofia als Foresto in Verdis „Attila“ gesehen haben. Diese Rolle spielte er auch beim Open Air Festival in den Caracalla Thermen in Rom im Juli. Dabei arbeitete der Bulgare zusammen mit Riccardo Muti, dem weltberühmten italienischen Dirigenten.

Die Medien bezeichnen Kamen Tschanew als „führender Tenor“, weil er in den größten Theatern der Welt singt. Er bleibt aber bescheiden und sagt, dass dies nun sein Job ist. Seiner Meinung nach seien seine Auftritte nicht maßgebend für seine Stimmqualitäten. „Als ich klein war, hatte ich zwei Möglichkeiten – zu schwimmen oder im Chor zu singen“, erzählt er. „Ich habe das Zweite gewählt, da meine Mutter den Wunsch hatte, dass ich später Opernsänger werde. Für die Musikwelt wurde ich vom Dirigenten Metodi Grigorow entdeckt. Ich sang in zwei Kinderchören in meiner Heimatstadt Sliwen, die von ihm geleitet wurden. Von meinem Dirigenten habe ich viel gelernt, er hat mir den Weg gezeigt, den ich gegangen bin. Danach studierte ich an der Musikakademie in Sofia. Dort habe ich von vielen guten Lehrern und Sängern gelernt. Mit 33 Jahren bin ich dann ins Ausland gegangen, um dort zu arbeiten. Zunächst war ich in Rumänien, wo ich mit sehr guten Musikern gearbeitet habe. So begann mein Leben als Sänger auf den Bühnen der Welt.

Kamen Tschanew studierte auch Gesang in Rom bei der Operndiva Alexandrina Miltschewa, war Solist am Nationaltheater für Oper und Ballett in Sofia und an der Oper in Paris.

Kamen Tschanew gehört zu den Künstlern, die dauernd neue Herausforderungen brauchen, um nicht immer an ihrer Begabung zu zweifeln. Einer seiner Lieblingskomponisten ist Verdi. Der Tenor bevorzugt als freier Künstler zu arbeiten, statt festangestellt zu sein.

Ich denke, dass der Künstler nicht sesshaft sein darf“, sagt er. „Man muss immer wieder die Bühnen wechseln. Wenn man mit verschiednen Orchestern und mit unterschiedlichen Kollegen arbeitet, kann man sich weiterentwickeln. Seit Jahren arbeite ich freiberuflich, für meine Rollen habe ich dann einen Agenten, der sie für mich aussucht. Ich muss aber zugeben, dass der Weg eines bulgarischen Tenors nicht leicht ist. Leider glauben die Menschen in meiner Branche immer noch daran, dass „der Tenor und der Kaffee italienisch sein müssen“. Wir haben sehr gute Tenöre, die ich sehr achte, die Wahrheit ist aber, dass wir eher für unseren Bässen bekannt sind – das sind Weltnamen wie Boris Hristow, Nikola Gjaurow, Nikolaj Gjuselew u.a.“

Mit viel Arbeit und Beständigkeit erlangte der Tenor Kamen Tschanew seinen Erfolg. Heute lebt er in Wien, wenn er nicht gerade auf einer der Bühnen der Welt steht. Aktuell hat er Rollen in Berlin, Rom, Warschau und Prag. Im September tritt er auch in Oman auf.

Übersetzung: Milkana Dehler

Um die Sendung zu hören, klicken Sie bitte auf den Titel neben dem Audiosymbol.
По публикацията работи: Elena Zwetkowa


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