Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Luxushäuser statt Geldanlagen

Foto: BGNES
In nur wenigen Monaten wurden in den teueren Wohnvierteln der Hauptstadt am Fuße des Witoscha Gebirges sechs Luxushäuser im Wert von über 1 Million Euro verkauft. In denselben Wohngegenden - Bojana und Dragalewtzi wechselten seit Beginn des Jahres weitere fünf Häuser im Wert von bis zu 600.000 Euro ihren Besitzer. Eine aktuelle Studie der Immobilienagentur "Unique Estates" rechnet mit einem Anstieg der Verkäufe in dieser Größenordnung.

Man wird diese Art des Immobilienkaufs vor einer Geldanlage bei der Bank bevorzugen, weil das viel mehr Gewinn bringt, ist Polina Stojkowa von einer anderen Immobilienagentur überzeugt. "In den letzten Jahren halten sich die Luxusimmobilien auf einem ziemlich stabilen Niveau", sagt sie. "Ende letzten Jahres begann eine Belebung dieses Marktes, die heute noch anhält. Es gibt einige Gründe dafür: Zum einen sind die Angebote attraktiv, auch was das Preis-Leistungsverhältnis betrifft. Man kann solche Immobilien in Warna, Sofia, Plowdiw und Burgas ergattern. Ein weiterer Grund ist die Einführung der Steuer auf die Zinsen aus Geldanlagen, was ihre Attraktivität wesentlich reduziert hat. Daher suchen die Kunden nun nach guten Immobilien, die sie als Investitionsobjekte nehmen."

Soll das heißen, dass die Immobilien mehr Gewinn als eine Bankanlage bringen?

"Ja, das stimmt auch", so Polina Stojkowa. "Die Zinsen auf die Bankanlagen bewegen sich zwischen 5 und 6 Prozent. Der Kauf einer Immobilie bringt mit sich die Gelegenheit einer Dauererhöhung ihres Marktwertes einerseits und andererseits gibt es auch die Möglichkeit, sie zu vermieten. Das heißt, dass man diese Investition auch aktiv nutzen kann, was bei den Luxusobjekten auch hohe Mietspreise bringt."

Ist die Tendenz also weiterhin in Richtung Investitionen in Immobilien, statt Geldanlagen bei der Bank?

"Man kann keine klare Dauertendenz voraussagen, weil wir in Bulgarien noch nicht eine so starke Kultur des Immobilienkaufs als eine Investition haben", kommentiert weiter die Immobilienfachfrau. "Noch halten viele Bulgaren ihr Geld bei der Bank, ich persönlich bin der Meinung, dass die Zeit sehr günstig für einen Immobilienkauf ist. Viele Käufer, die sich in den letzten Jahren zurückhielten, sind wieder aktiv geworden, so dass wir bis Ende des Jahres vielleicht mehr davon sehen werden."

Wer kann sich ein Haus im Wert von über 1 Million Euro in Sofia leisten?

"Für gewöhnlich sind das Menschen, die sowohl woanders, als auch hier eine Luxusimmobile besitzen", sagte sie. "Sie können es sich leisten, an mehreren Orten zu investieren. Es ist auch wichtig, welche Lebensqualität man dadurch bekommt - dabei spielen mehrere Faktoren wie die Ungebung, die Infrastruktur u.a. eine Rolle."

90 Prozent der Käufer von Luxusimmobilien bei uns sind Bulgaren. Dabei geht es um Manager oder Firmeninhaber im Alter zwischen 38 und 50 Jahren.

Übersetzung: Milkana Dehler
По публикацията работи: Tanja Harisanowa


Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Finanzministerium veröffentlichte Etatentwurf 2025

Der Haushalt 2025 sieht ein Defizit von 3 Prozent vor. In der mittelfristigen Haushaltsprognose wird bis 2028 ein Defizit von 3 Prozent angesetzt. Die Rentenbeiträge werden 2025 beibehalten, aber für 2026 ist eine Erhöhung um 3 Prozent..

veröffentlicht am 10.12.24 um 12:49

BIP im dritten Quartal um 2,4 Prozent gewachsen

Das Bruttoinlandsprodukt hat im dritten Quartal 2024 im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum um 2,4 Prozent zugelegt, geht aus vorläufige Daten des Nationalen Statistikamtes hervor. Dies stellt eine leichte Wachstumsbeschleunigung dar,..

veröffentlicht am 06.12.24 um 17:53
Zwetan Simeonow

Unternehmer wollen politische Stabilität

Während der jährlichen Preisverleihung der Bulgarischen Industrie- und Handelskammer berichtete Wirtschaftsminister Petko Nikolow, dass Bulgarien mit einem Wachstum von 2,2 Prozent zu sich unter die sechs besten Länder in der EU reiht. Der..

veröffentlicht am 04.12.24 um 09:45