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Zu Gast im "Alten Haus"

Foto: Archiv
Am 7. Mai begeht auch der Bulgarische Nationale Rundfunk den Internationalen Radiotag. An diesem Datum im Jahre 1895 demonstrierte der russische Wissenschaftler Alexander Popow zum ersten Mal vor der Russischen Physikgesellschaft in Sankt Petersburg das von ihm erfundene Gerät zum Empfang und Sendung von Information mit Hilfe von Strom über große Entfernung. Im Jahr 1936 gab es auch die ersten Radiosendungen in Bulgarien, die für die Hörer im Ausland bestimmt wurden. Das war auch der Beginn von Radio Bulgarien.

Heute gibt es Sendungen in 11 Sprachen: Bulgarisch, Englisch, Deutsch, Russisch, Französisch, Albanisch, Griechisch, Türkisch, Serbisch, Arabisch und Spanisch. Man kann sie im Internet hören und die Nachrichten, Kommentare und Reportagen sind auch auf unserer Webseite zu finden. Der 7. Mai ist sowohl für die Journalisten, als auch für die Tontechniker und alle anderen, die bei uns arbeiten, ein besonderer Tag. Daher bieten wir Ihnen heute eine kleine Führung durch das „Alte Haus“, wie wir liebevoll den BNR nennen. Wir berichten über den Alltag der Kollegen, die ihren Beitrag für unsere Produktion leisten. Hinter der Glasscheibe unseres Studios befinden sich die Tontechniker. Sie sorgen dafür, dass unsere Stimmen und die Musik, die wir für Sie gewählt haben, Sie auch erreichen.

Bevor man sich eigentlich hinter das Pult setzt, muss man eine umfangreiche Ausbildung machen“, erzählt Elena Tschangarowa, Leiterin der Tontechnik. „Alle Kollegen hier sind sehr musikalisch und haben eine Fachausbildung hinter sich, denn sie müssen auch die Technik, mit der sie arbeiten, sehr gut kennen. Auch die Akustik spielt hier eine wichtige Rolle. Sie kennen verschiedene Softwareprogramme, mit denen sie in den letzten 15 Jahren arbeiten und müssen letztendlich auch sehr gute Psychologen sein, weil ohne Menschenkenntnisse wäre die Zusammenarbeit mit den Journalisten nicht möglich.

In unserem Haus haben wir auch ein Konzertstudio – das ist das große Studio 1, das von deutschen Ingenieuren vor dem Zweiten Weltkrieg konstruiert wurde. Hier werden die Musikproduktionen des Senders aufgenommen. Dazu gehört der gemischte Chor, die Big Band, das Folkloremusikorchester und das Symphonieorchester. Unser Studio 1 gilt als das Studio mit der besten Akustik auf dem Balkan. Hier haben viele große Musiker Aufnahmen gemacht. Hier haben wir Sawa Lawsow gefunden, er ist Musikproduzent. Das Pult hier hat 49 Kanäle und die Techniker sind sehr stolz drauf. Alle Produktionen werden auf mehreren Kanälen aufgenommen und später gemischt.

Oft wird zunächst die Musik und dann die Stimme des Sängers aufgenommen“, erklärt Sawa Lawsow. „Dasselbe gilt auch für die klassische Musik. Der Produzent und der Tontechniker entscheiden zusammen, wie viele Mikros sie für die Aufnahme benutzen werden, man muss immer auch mit dem Dirigenten eng zusammenarbeiten. Man soll größere Abschnitte aufnehmen und dabei die Dynamik des Stücks berücksichtigen. Man kann manchmal Stunden daran arbeiten, bis der gewünschte Effekt kommt.

In der Phonothek werden die Musikaufnahmen und die Sendungen, sowie die Produktionen des Radiotheaters aufbewahrt. „Man soll dabei vermerken, dass die Phonothek des BNR das größte und reichste Tonarchiv des Landes ist“, erklärt die Chefin des Archivs Silva Emirjan. „Hier werden die Tonaufnahmen aller Redaktionen aufbewahrt. Wir sorgen dafür, dass die Tonträger ordentlich gekennzeichnet und gelagert werden. Wir sind auch froh darüber, dass wir junge Kolleginnen bei uns haben, die wir gern auch schulen.

In unserer Archive werden Aufnahmen von verschiedenen wichtigen Ereignissen, von den Stimmen von Politikern und Schauspielern sowie von bekannten Künstlern aufbewahrt. Die Zahl der Einheiten ist über 500.000. Einige sind sehr lang, andere dauern nur ein paar Minuten. Die älteste Aufnahme wurde im Jahre 1897 gemacht – es ist ein Reigen, der aus einer Schallplatte aus Österreich stammt.

Übersetzung: Milkana Dehler
По публикацията работи: Iliana Rajtschewa


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