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Der Zauber des Elena-Balkans

Der Elena-Balkan ist zu Erholungszwecken ideal.
Foto: Weneta Nikolowa
Der Elena-Balkan erwartet sie mit einem Strauß Überraschungen und herrlicher Natur. In diesem Teil des Balkangebirges nehmen die sonst rauen Abhänge des Balkangebirges weichere Formen an. In den Bergen verstecken sich kleine Weiler, bestehend aus wenigen niedrigen Gehöften. Trotz ihrer Abgeschiedenheit verbergen sich hinter ihren Mauern einladende Familienhotels oder Gästehäuser, die sie fürstlich empfangen werden.

© Foto: Weneta Nikolowa

Die Stadt Elena bietet sehenswerte Kirchen und alte Architektur.
Vor langer Zeit schlängelte sich durch die jungfräulichen Wälder des Balkangebirges ein mit Dornen bewachsener Pfad, der die verstreut liegenden Dörfer verband. Einmal machte sich dort eine Hochzeitsgesellschaft auf den Weg, an der Spitze das junge Brautpaar Elena und Samuil. Unverhofft fiel eine Bande übler Räuber über die Gesellschaft her. Der Bräutigam wurde grausam niedergemetzelt. Das gleiche Schicksal ereilte die Braut, nachdem sie sich geweigert hatte, die Frau des Bandenführers zu werden. Aus Gram über das Schicksal ihrer Kinder ließen sich die untröstlichen Eltern an diesem Ort nieder, den sie nach der auf tragische Weise ums Leben gekommenen Elena benannten. Und so entstand die heutige Stadt Elena.

© Foto: Weneta Nikolowa

Architekturperle – Haus aus der bulgarischen Wiedergeburtszeit.
Elena ist eine Stadt aus der Zeit der bulgarischen Wiedergeburt. In der Umgebung der Stadt liegen, verstreut in üppigen Eichen- und Buchenwäldern, 124 Weiler, jeder mit eigener Geschichte und Kolorit. Man erzählt, dass nach der Eroberung Bulgariens durch die Osmanen viele Bojaren aus der Reichshauptstadt Tarnowo hierher flüchteten, um zwischen den unzugänglichen Felsgraten des Elena-Balkans Schutz zu suchen. So entstanden zahlreiche Weiler, von denen einige ihre ursprüngliche Form bis heute erhalten haben und andere zu Dörfern ausgebaut wurden, wie beispielsweise Lasarzi, Jakowzi und Welkowzi. Viele Weiler nennen sich noch heute „fürstlich“. In ihren Adern, so deren Einwohner, fließe blaues Blut. Mitte des 18. Jahrhunderts etablierte sich Elena als eine Hochburg der Handwerkskunst. Einheimische bauten zunehmend architektonisch variierende Massivhäuser. Während der Epoche der bulgarischen Wiedergeburt erlebten Kultur, Bildung und Kunst einen wahren Aufschwung. Aus dieser Zeit stammt zudem ein Großteil der erhaltenen Gebäude.

© Foto: Weneta Nikolowa

Das neue touristische Antlitz von Elena – Komfort und Tradition.
Unbedingt zu empfehlen ist ein Besuch der ältesten Kirche der Stadt, der Nikolai-Kirche. Das Fundament des Gotteshauses soll bereits Ende des 15. Jahrhunderts gelegt worden sein. In der Folgezeit, im Jahr 1800 wurde die Kirche von den Kardschalii niedergebrannt. Vier Jahre später wurde sie heimlich und ohne Genehmigung der türkischen Behörden in vierzig Tagen wieder aufgebaut, und zwar so, wie sie heute zu sehen ist. Finanziert wurde der Bau von reichen Einwohnern der Stadt.

Besonderes Kolorit verleihen dem Wiedergeburtsstädtchen die alten Brunnen, aus denen eiskaltes, klares Wasser sprudelt. Hinter efeubewachsenen Mauern verstecken sich bunte Gärten und schattenspendende, schwere Reben. Die engen Gassen führen zu einem weiteren touristischen Highlight des Städtchens – der im fernen Jahre 1834 erbauten Daskaloliwnitza. Dabei handelt es um eine so genannte Klassenschule, an der gleichzeitig Lehrer ausgebildet wurden. Daher auch der Name Daskaloliwnitza, was zu Deutsch sinngemäß so viel bedeutet, wie Lehrerschmiede. Das erhaltene Gebäude steht heute Besuchern offen.

© Foto: Weneta Nikolowa

Touristenattraktion – altes Brauchtum
Wie Glasperlen im Gebirge verstreut, bieten die umliegenden Ortschaften idyllische Ferien in der Vergangenheit. Einige Weiler erreicht man nur über verschlungene Pfade hoch hinauf in die Berge. Für den mühsamen Weg entschädigt der atemberaubende Ausblick, der sich in den engen Kurven bietet.

Andere wiederum reihen sich wie Perlenkränze an den Ufern des Jowkowzi-Stausees, eine der Hauptattraktionen der Region. In fast jedem Dorf und Weiler gibt es Gästehäuser oder Familienhotels – restaurierte, alte Gebäude im Schatten grüner Rebengeländer und bunter Gärten. Die hauseigene Kneipe und ein Swimmingpool sind in dieser Region ein Muss. Auf dem Hof des kleinen Hotelkomplexes im Dorf Walkowzi stolzieren Rehe, Fasane und Gänsepärchen frei herum – sehr zur Freude der jüngsten Gäste. Die Gastgeber organisieren Jeep-Safaris in den Elena-Balkan oder zeigen ihnen, wie man einkocht. Jeder Hausherr versucht seine Gäste mit etwas ganz Besonderem anzuziehen. Mancher konzentriert sich dabei ausschließlich auf kulinarische Erlebnisse.

© Foto: Weneta Nikolowa

Eines der neuen Gästehäuser im Gewand alter Architektur.
Die kleinen Hotels und Gästehäuser haben sich im Elena-Balkan als erfolgreiches Modell für den Landtourismus durchgesetzt. Romantik, Dorfidylle und Einsamkeit inmitten der Natur gehen auf keinen Fall zu Lasten des Komforts. Auch in den entlegendsten Gegenden gibt es Kabelfernsehen, Internet, Mobilfunk und alle Annehmlichkeiten des modernen Tourismus. Die Hausherren umsorgen ihre Gäste mit hausgemachten Gerichten nach Rezepten ihrer Großmütter. Allerdings werden sie wohl kaum den ganzen Tag faul am Pool liegen und sich kulinarisch verwöhnen lassen. Denn der Elena-Balkan hat so einiges zu bieten. Wie wäre es beispielsweise mit einem Ausritt in die nahe gelegenen Weiler, zum Jowkowzi-Stausee oder zu einem nahe gelegenen Wasserfall.

Übersetzung und Redaktion: Christine Christov
По публикацията работи: Weneta Nikolowa


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