Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2025 Alle Rechte vorbehalten

Krassimira Koldamowa – ein Leben fürs Ballett

Das Ballett ist eine der schönsten und zugleich schwierigsten Künste. Musik und Grazie der Bewegungen sind gepaart mit knochenharter Arbeit, die dem Publikum verborgen bleibt - das Lächeln im Gesicht der Tänzerinnen und Tänzer versucht es zu verbergen, denn die Ballettkunst ist eine Kunst des schönen Augenblicks, der alle Sinne anspricht...

© Foto: Archiv

Krassimira Koldamowa ist eine nicht nur in Bulgarien angesehene Balletttänzerin der jüngsten Vergangenheit. Geboren wurde sie 1938 in der mittelbulgarischen Stadt Stara Sagora. In ihrer aktiven Zeit als Tänzerin ist sie in mehr als 60 Rollen geschlüpft. Anfang der 90er Jahre gründete sie das erste private Ballettstudio in Bulgarien, das sich nicht nur der Ausbildung, sondern auch der Entdeckung und Förderung von Talenten angenommen hat.

„Ich habe in der Ballettklasse von Anastas Petrow angefangen, der als Patriarch des klassischen Balletts in Bulgarien gilt“, erzählt Krassimira Koldamowa. „Später lernte ich beim Russen Wladimir Belij, bis unsere Klasse die Ballettprima Lili Beron übernahm. Wir alle waren sehr glücklich darüber, denn sie war eine wunderbare Pädagogin – streng, aber gerecht. Die Ausbildung an der Ballettschule dauerte damals nur vier Jahre und nicht wie heute ganze neun. Meiner Ansicht nach ist da zu lange – man muss so schnell wie möglich auf dei Bühne treten und Erfahrungen sammeln. Ich war gerade mal 16 Jahre alt, als die Ballettschule absolvierte und zu tanzen begann.“

Lili Beron ist allen Ballettkennern in Bulgarien ein Begriff. Sie ist in die Ballettgeschichte Bulgariens mit ihrer ausgesprochen aristokratischen Tanzweise eingegangen. Sie wurde von ihren Schülerinnen und Schüler vergöttert und nachgeahmt.

© Foto: Archiv

Krassimira Koldamowa debütierte auf der Bühne der Sofioter Opern- und Balletttheaters 1954 in Giselle von Adolphe Adam. „Das erste Mal vergisst man nie“, erzählt die Balletttänzerin. „Zwei Jahre lang war ich am Sofioter Theater engagiert, danach setzte ich meine Ausbildung am Bolschoi Theater in Moskau fort. Nach meiner Rückkehr waren jedoch keine freien Stellen mehr in Sofia und ging nach Russe, wo ich erneut in Giselle auftrat. Die Atmosphäre in diesem Theater gefiel mir sehr und ich blieb.“

Krassimira Koldamowa etablierte sich nicht nur in Bulgarien als eine auszeichnete Balletttänzerin. In den 60er und 70er Jahren war sie häufig auch in Kuba zu Gast, das für sein hervorragendes Ballett in aller Welt berühmt ist. Später gründete sie eine eigene Ballettschule.

„Seit 1991 habe ich viele Kinder ausgebildet. Jene, die Begabung zeigen, setzen ihre Ausbildung an der Staatlichen Ballettschule fort. Der Andrang ist sehr groß, denn das Ballett ist eine schöne Kunst. Da sie aber hohe Anforderungen stellt, schaffen es aber nur wenige bis nach ganz oben. Man muss es aber versuchen...“, sagt abschießend Krassimira Koldamowa.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
По публикацията работи: Monika Alexandrowa


Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

90 Jahre BNR - eine Geschichte voller Stolz und frei von Vorurteilen

Am 25. Januar 1935 wurde das Dekret von Zar Boris III. unterzeichnet, mit dem der Rundfunk in Bulgarien in Staatseigentum überführt wurde und somit „Radio Sofia“, wie der Sender damals genannt wurde, offiziell aus der Taufe gehoben wurde. Im..

veröffentlicht am 25.01.25 um 09:35

Die neuen QSL-Karten des BNR präsentieren die Schönheit Bulgariens

Liebe Freunde, wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass die QSL-Karten der BNR für 2025 ab sofort erhältlich sind. Die eine Serie besteht aus 6 QSL-Karten und bestätigt das Hören der Programme von „Radio Bulgarien“ in allen Sprachen...

veröffentlicht am 23.01.25 um 12:25
Simeon von Sachsen Coburg und Gotha

Simeon Sachskoburgotski: Die jungen und wissbegierigen Bulgaren sind heute das Kapital des Landes

Ein Jahr der politischen Instabilität und der Konfrontationen, bei denen es nicht so sehr um Ideen für einen Ausweg aus den langjährigen Machtkämpfen ging,  sondern um das persönliche Ego und die persönlichen Vorteile. So sah das Jahr 2024 in politischer..

veröffentlicht am 19.01.25 um 09:25