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Arbeit, Arbeitgeber, Auszeichnungen...

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Fast 377.000 offiziell gemeldete Arbeitslose im November oder 11,5 Prozent Arbeitslosigkeit vermeldete die Beschäftigungsagentur. Die Zahlen der Landesstatistik fallen immer höher aus, da darin auch die Menschen erfasst werden, die bei den Arbeitsämtern nicht registriert sind. Das bedeutet, dass auf etwa 3 Millionen Beschäftigte ca. 400.000 Arbeitslose entfallen. Die Beschäftigungsrate im dritten Quartal belief sich auf etwas über 61 Prozent. Das ist das nicht so erfreuliche Bild vor Weihnachten.

Im Hinblick auf diese trübe Realität wurden zum zehnten Mal in Folge die Preise "Arbeitgeber des Jahres" in neun Kategorien verliehen. Damit zeichnet die Beschäftigungsagentur Unternehmen aus, die die meisten Arbeitsplätze im ausgehenden Jahr geschaffen haben. Die meisten davon sind jedoch nur zeitlich begrenzt, da sie mit Unterstützung des EU-Programms "Entwicklung der menschlichen Ressourcen" entwickelt wurden. "Somit konnten wir 293.000 Arbeitsplätze in diesem Jahr sichern", berichtete bei der Zeremonie der Arbeits- und Sozialminister Hassan Ademow. Die Gewinner in der Kategorie für die meisten Arbeitsplätze sind natürlich Unternehmen aus der Tourismusbranche - die Kurorte "Albena" und "Djuni", sowie Vertreter der Tabakindustrie wie die Firma "Sokotab" aus dem Dorf Rawadinowo bei Plowdiw.

Landwirtschaftsunternehmen aus den Gemeinden Dulowo und Isperich im Nordosten des Landes haben Platz zwei und drei in der Kategorie für neue Arbeitsplätze in Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit /über 15 Prozent/ angenommen. Gewinner in dieser Kategorie ist eine bulgarisch-griechische Firma für die Verarbeitung von Obst- und Gemüse aus Nowa Zagora. "Wir haben mit 50 Beschäftigten begonnen, nun sind wir 700. Mit der Unterstützung des EU-Programms haben wir 40 Dauerarbeitsplätze geschaffen", erzählte die Geschäftsführerin Zwetanka Dimitrowa.

Unter den Gemeinden, die am erfolgreichsten die Arbeitslosigkeit bekämpft haben, gehört auch die Gemeinde Samokow, auf ihrem Gebiet befindet sich auch der Skikurort Borowetz. In der Sparte für das Unternehmen, das die meisten Beschäftigten auch nach Ablauf der Arbeitsbeschaffungsmaßnahme behalten haben, ging der Preis an das AKW Kosloduj.

Die Gewerkschaftsföderation "Podkrepa" ist der Gewinner in der Kategorie für die meisten Beschäftigten bis 29 Jahre. "Ich wünsche mir sehr, dass die meisten Preise nächstes Jahr für Dauerarbeitsplätze vergeben werden", erklärte der Vizepräsident der Gewerkschaft Dimitar Manolow. "Davon hängen unsere Zukunft und unserer Lebensstandard ab, weil das Problem in Bulgarien nicht die Arbeitslosigkeit ist, sondern die niedrige Beschäftigungsrate."

Es gibt leider wenige Arbeitgeber in Bulgarien, die optimistisch für das kommende Jahr 2014 sind. Dies ergab eine Studie der Personalvermittlungsfirma Manpower Bulgarien. Fast 80 Prozent aller befragten Unternehmen haben angegeben, dass sie vor haben, das Niveau der Beschäftigung aus dem laufenden Jahr auch künftig zunächst zu behalten. "Die optimistischsten Arbeitgeber kommen aus der Forst- und Landwirtschaft, aus dem Finanzwesen und aus dem Bereich der Dienstleistungen, sowie teils aus der Industrie", sagte Nadja Wasilewa, die die Personalvermittlungsfirma in Bulgarien, Serbien und Kroatien leitet. "Ich bin besonders darüber erfreut, dass es in der Industrie Optimisten für die Zukunft gibt. Wenn das dann auch so ist, werden die Ergebnisse für das ganze Land besser."

Die meisten Unternehmen, die Hoffnungen auf das neue Jahr haben, kommen aus Plowdiw, Warna, Sofia, Russe und Burgas. In diesem Jahr haben etwa 1.000 Unternehmen die Löhne ihrer Beschäftigten wegen finanziellen Schwierigkeiten mit Verspätung ausgezahlt. Die verspäteten Arbeitslöhne sind in einer Gesamthöhe von etwa 30 Millionen Euro. Bei einem Drittel der Fälle gab es eine Verspätung von bis zu einem Monat, bei 40 Prozent der Unternehmen gab es eine Verzögerung von mehr als drei Monaten.

Übersetzung: Milkana Dehler
По публикацията работи: Milka Dimitrowa


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