Unter den angesehensten bulgarischen Pianisten und Pädagogen des vergangenen Jahrhunderts ist die unvergessene Welitschka Sawowa. Sie stammt aus einer alten Intellektuellen-Familie in Wratza in Nordwestbulgarien. 1899 geboren, erhielt sie im Alter von sechs Jahren ihren ersten Klavierunterrichten von ihrer Mutter. Mit 16 Jahren setzte sie ihre Ausbildung in München und Berlin fort.
„Mein Vater führte mich nach München, wo ich mich am dortigen Konservatorium bewarb“, erinnert sich Welitschka Sawowa an die ersten Tage in Deutschland. „Viele begabte Kinder wollten dort anfangen. Ich wusste zwar, dass ich auch Talent besaß, in dem Augenblick schien mir aber, dass ich weder etwas weiß, noch kann. Der Vorsitzende der Aufnahmekommission war der letzte Schüller von Franz Liszt - Bertold Kellermann. Als ich mein Vorspiel beendete, sagte er zu mir, ich sei die zweite Clara Wieck.“
In der Zeit des Ersten Weltkriegs befand sich Welitschka Sawowa in ihrer Heimat, fuhr jedoch danach wieder nach Deutschland, diesmal nach Berlin, um ihre Ausbildung fortzusetzen. 1932 ließ sie sich in Bulgarien nieder, wo sie bis zur ihrem Lebensende 1991 als konzertierende Pianistin und Pädagogin wirkte.
Außer Pianist ist Welitschka Sawowa eine berühmte Pädagogin gewesen. Sie unterrichtete nach der sogenannten „schweren Methode” ihres Lehrers Leopold Godowsky. „Diese Methode kann man schwer beschreiben. Es ist eine besondere Theorie und Technik, die mit der Physik und Psyche des Pianisten verbunden ist. Beiden Dinge sind eng miteinander verbunden.”
Die Pianistin hat eine Reihe von namhaften Schülern, die Bulgarien in aller Welt berühmt machen. Einer darunter ist Professor Zwetan Konstantinow, der 2011 das Internationale Musikinstitut „Leopold Godowsky” in den USA gegründet hat.
Übersetzung und Redaktion: Joan Kolev
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