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Musikfolklore: Welitschka Stambolowa

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Foto: Privatarchiv

Welitschka Stambolowa ist eine der charakteristischsten Sängerinnen aus der tharkischen Region. Geboren in Straldscha, in der Nähe der südbulgarischen Stadt Jambol, hat sie überwiegend Lieder aus ihrer Heimatregion gesungen. Zunächst hat sie in Plowdiw klassische Musik gelernt, dann hat man aber ihre Stimme bemerkt und ihr geraten, sich mit Folkloremusik zu befassen. Dann wurde sie Teil eines Chors und hat bald Aufnahmen für BNR gemacht.

„Ich musste beim Vorsingen verschiedene Lieder vortragen“, erinnert sich die Sängerin. „Der bekannte Komponist und Dirigent Filip Kutew hat damals die Kandidaten gewählt. Wir waren mehr als 700 Bewerber und die Konkurrenz war stark. Die Jury bestand aus 30 Mitgliedern, darunter auch der langjährige Leiter der Volksmusikabteilung im BNR Georgi Bojadschiew. Sie haben darüber gesprochen, wohin sie mich schicken sollten – zum Ensemble „Filip Kutew“ oder zum Radiochor. Dann habe ich mich gemeldet und habe gesagt, dass ich noch zur Schule gehe, also muss ich die Gelegenheit haben, nicht weit von zu Hause zu sein. So bin ich in das Radiochor aufgenommen worden, aber ich bin in den Ferien auch mit anderen Formationen unterwegs gewesen. Ich habe mit vielen bekannten Schauspielern und Sängern gearbeitet und bin sogar einmal mit dem Staatszirkus auf Tournee im ehemaligen Jugoslawien gewesen.“

Welitschka Stambolowa hat in Belgien, Luxemburg, Holland, Italien, Frankreich, Spanien und in vielen anderen Ländern gesungen. Sie war in Kanada und Afrika auf Tourneen und hat die bulgarische Volkskunst dort vorgestellt. Sie wurde auch mehrmals auf Festivals ausgezeichnet. Heute hat sie junge Nachfolger, was sie besonders freut.

„Ich singe die thrakischen Lieder“, berichtet sie. „Ich habe sie über die Jahre gesammelt und aufgeschrieben, viele stammen von meiner Tante, die auch nach neuen Melodien gesucht hat. Ich habe die Texte einiger Lieder zusammengestellt, daher wage ich es auch heute noch zu behaupten, dass die Interpreten, die bestimmte Lieder populär gemacht haben, sie auch als eigene bezeichnen können. Das erkläre ich den jungen Menschen, sie sollen natürlich von den bekannten Namen lernen, aber auch nach der eigenen künstlerischen Identität suchen. Dazu kommt auch, dass niemand ein Leid so fühlen und wiedergeben kann, wie jemand, der es so zu sagen von der Quelle gelernt hat.“

Übersetzung: Milkana Dehler



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