Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2025 Alle Rechte vorbehalten

Bulgarien bereitet sich auf neue Flüchtlingswelle vor

БНР Новини
EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström hat zusammen mit Innenminister Zwetlin Jowtschew das Flüchtlingslager in Harmanli besucht.
Foto: BTA

Dieser Tage ist in Bulgarien die Kampagne über die Rechte von Einwanderern angelaufen. Die Jugendorganisation des Bulgarischen Roten Kreuzes hat erneut damit begonnen, Freiwillige für die Arbeit mit Flüchtlingskindern zu schulen. Auch EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström war dieser Tage in Bulgarien zu Gast. Bekannt wurde, dass man mit einer neuen Flüchtlingswelle rechnet, vermutlich im April und Mai. Die Behörden gehen jedoch nicht davon aus, dass sie die gleichen Ausmaße haben wird, wie die vorjährige. Allerdings werden bereits umfangreiche Vorkehrungen dafür getroffen. Nach Ansicht von Kommissar Malmström verdiene das Vorgehen der Regierung Zustimmung.

Im Zuge der Erfahrungen aus dem Vorjahr hat die Regierung ihre Bemühungen auf eine verbesserte Kommunikation mit den Einwanderern durch die Erlernung der bulgarischen Sprache ausgerichtet. Im Gegensatz zur Vergangenheit soll das nicht auf ein und denselben Ort beschränkt werden, um so ihre Integration in die Gesellschaft zu fördern. Vor dem Hintergrund der hohen Arbeitslosigkeit im Land sollen für Asylanten Beschäftigungsmöglichkeiten entsprechend ihrer Qualifikation und Kompetenzen gewährleistet werden. Auf Druck der Europäischen Kommission hat die Regierung mit der Erarbeitung einer Strategie zur Integration der Flüchtlinge begonnen, was offenbart, dass die diesbezüglichen Probleme nicht von kurzer Dauer sein werden.

Bulgarien unternimmt außerordentliche Anstrengungen, um den Einwanderern ein normales Leben zu ermöglichen. Im Land herrschen Wirtschaftskrise und hohe Arbeitslosigkeit und, wie sich Minister Jowtschew ausdrückte, so mancher Bürger des eigenen Landes würde sich freuen, über die Mittel und Bedingungen zu verfügen, die die Flüchtlinge in den Aufnahmeeinrichtungen erhalten. Genau so sieht das auch Cecilia Malmström, laut welcher Bulgarien nur über begrenzte Ressourcen verfüge, weswegen die Flüchtlinge eine große Last seien. Die Europäische Kommission habe Bulgarien dafür 15 Millionen Euro bereitgestellt.

Es liegt auf der Hand, dass diese Mittel nicht ausreichen und Bulgarien erneut auf sich allein gestellt sein wird. In ihren Bemühungen kann die bulgarische Regierung auf die tatkräftige Unterstützung des Roten Kreuzes zählen. Gegenwärtig sammelt die Organisation Rücklagen, um in Notfällen wie im Vorjahr den Flüchtlingen und den staatlichen Behörden unter die Arme zu greifen. Im Zuge der vorjährigen Flüchtlingskrise hat das Rote Kreuz bereits die entsprechenden Koordinierungs- und Kooperationsstrukturen geschaffen. Auch verfügt die Organisation bereits über das Notwendigste für 5.000 Flüchtlinge und kann bei Bedarf seine landesweiten Strukturen mobilisieren.

Wie groß die Anstrengungen auch sein mögen, sind sie in der Regel unzureichend. Nicht nur aufgrund der hohen Auflagen seitens der Union und des UN-Flüchtlingskommissariats, sondern auch aufgrund dessen, dass infolge des Abzugs der internationalen Kräfte aus Afghanistan die nächste Flüchtlingswelle von dort erwartet wird.

Übersetzung: Christine Christov



Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

„Startschewata“ kommt - Tschauschi stürmen erneut Raslog

Am ersten Tag des neuen Jahres 2025 wird Raslog vom tosenden Klang unzähliger Schellen, Glöckchen, Glocken und Trommeln erschüttert. Denn traditionell beginnt um 11.00 Uhr auf dem zentralen Stadtplatz das farbenfrohe Kukeri-Fest „Startschewata“,..

veröffentlicht am 01.01.25 um 08:30

Wie das neue Jahr ausfällt, sollen uns Brot, Walnüsse und Ringe verraten

Der erste Januar ist mit vielen positiven Emotionen, Vorfreude und der Hoffnung auf ein erfolgreiches Jahr verbunden, in dem alle Familienmitglieder gesund sind und ihre Träume verwirklichen können. Im bulgarischen Feiertagskalender ist..

veröffentlicht am 01.01.25 um 08:05

Präsident Rumen Radew: Ich glaube fest daran, dass wir das Talent haben, Bulgarien als ein souveränes und wohlhabendes Land auf der Landkarte Europas zu etablieren

Staatspräsident Rumen Radew gratulierte allen Landsleuten in Bulgarien und der ganzen Welt zum neuen Jahr 2025 und wünschte ihnen Frieden, Gesundheit und Wohlstand. „Die Welt verabschiedet sich von einem Jahr voller Risiken. Die Kriege werden..

veröffentlicht am 01.01.25 um 00:05