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Frühling an der nördlichen Schwarzmeerküste

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Jailata
Foto: BGNES

Wenn sich der Frühling wie in diesem Jahr von seiner besten Seite zeigt, beleben sich die Strände schon im März. Wenn auch das Wasser noch recht kalt ist, ist es ein unvergleichlich schönes Gefühl, sich bereits mehrere Monate vor Beginn der Badesaison zumindest in Badehose und Bikini am Strand zu rekeln.

An den Stränden der nördlichen Schwarzmeerküste geht es relativ ruhig zu, jedoch nur auf den ersten Blick. In Balchik, Albena, Warna und am Goldstrand treffen die ersten ausländischen Gäste ein, und das lange vor Ostern. Die Ungeduldigsten haben es recht eilig, den feinkörnigen Sand unter den Füßen zu spüren. Andere genießen den Blick aufs Meer vom Hotel aus, auf einer bequemen Liege am Swimmingpool. Auch das Wellness-Zentrum lädt zur Entspannung ein. Dort kann man mit der ein oder anderen Aromabehandlung seine Sinne verwöhnen. Viele Hotels warten mit einem römischen oder orientalischen Bad, mit Whirlpools, Sauna, Vitamindusche, mit Massagen, Fitnessräumen sowie Gesundheits- und Schönheitsanwendungen auf. Selbstverständlich könnte man so den ganzen Tag verbringen. Empfehlenswerter ist jedoch, auch Zeit für Spaziergänge und Ausflüge einzuplanen. Zumal die Dobrudscha vor ihrer Nase liegt, die im Frühjahr besonders schön ist.

Die s.g. Kornkammer Bulgariens ist voller Überraschungen. Sie steht für den fruchtbaren Boden, auf dem das Korn für die leckeren Rund- und Fladenbrote, für die Banitza, für das Gebäck und vieles andere reift. Und zu Ostern werden aus dem Mehl aus der Dobrudscha aromatische Osterbrote gebacken. Vor Ostern sollten Sie jedoch auf keinen Fall den Lazarustag und den Palmsonntag, hierzulande Zwetnitza genannt, verpassen. In diesem Teil Bulgariens wird Sie jedes Dorf mit wunderschönen Bräuchen überraschen, die seit Jahrhunderten gewahrt werden. Nur in Ostbulgarien wird während der Osterfastenzeit der alte Buenek getanzt.

Der Geist der Dobrudscha findet sich auch in den Werken des beliebten bulgarischen Schriftstellers Jordan Jowkow wider. Auch das Seebad Albena wurde nach einer seiner  bezaubernden Heldinnen benannt. Die Küste ist der östlichste Teil der Dobrudscha. Wir fahren von Norden nach Süden, d.h. gleich nach der Grenze zu Rumänien erwartet uns das Kap Sivriburun. Von dort aus in Richtung Süden beginnen märchenhafte Strände und atemberaubende Ausblicke. Auf keinen Fall verpassen sollten Sie Kamen Brjag und das archäologische Reservat Jailata mit einer Höhlenstadt aus 101 Behausungen aus dem 5. Jahrtausend v. Chr. Im Mittelalter wurden die Höhlen als Klosteranlage genutzt.

Ebenfalls zu empfehlen ist ein Ausflug zum Leuchtturm von Schabla. So können Sie später erzählen, dass Sie sowohl am östlichsten Punkt Bulgariens als auch am ältesten Leuchtturm des Schwarzen- und des Mittelmeeres gewesen sind, der bereits seit 1768 in Betrieb ist.

15 km von Schabla entfernt erstreckt sich der Durankulak-See - eines der bedeutenden Feuchtgebiete an der Küste. Über dem See verläuft der Migrationsweg der Zugvögel namens Via Pontica. Der Durankulak-See ist Schutzgebiet und Archäologiereservat zugleich. Seine Wasser wurden zum natürlichen Lebensraum des Wildkarpfens erklärt. Liebhabern von naturnahem Tourismus ist zudem das Srebarna-Reservat zu empfehlen.

Und weiter geht es entlang der Küste. Unser nächstes Ziel ist das Kap Kaliakra mit seinen 70 m hohen Felsen, das zwei Kilometer weit ins Meer ragt.  Ein ausgezeichneter Standort für traumhafte Schnappschüsse, um die Kaliakra-Romantik und ihre unvergesslichen Legenden einzufangen....

Auch ein Ausflug zum mittelalterlichen Felskloster Aladscha sorgt für Abwechslung in ihrem Schwarzmeerurlaub. Dieses liegt lediglich 17 km von Warna und 3 km vom Goldstrand entfernt. Selbstverständlich locken auch die Städte Schabla, Kawarna, Balchik und natürlich die Schwarzmeermetropole Warna mit zahlreichen Kulturstätten, Museen, Frühjahrsfestivals, Ausstellungen, Konzerten und vielem anderen. Wer im Frühjahr an der nördlichen Schwarzmeerküste Urlaub macht, sollte unbedingt einen Abstecher zum Botanischen Garten in Balchik einplanen. Die frühere Sommerresidenz der rumänischen Königin Maria ist auch unter dem Namen "Der Palast" bekannt. Die Anlage beherbergt über 2.000 seltene Baum- und Pflanzenarten, darunter den Kautschukbaum, den Japanischen Rosinenbaum, den Papiermaulbeerbaum, den Ginko, den Urweltmammutbaum und die immergrüne Magnolie. Auch gibt es ein Gewächshaus für Kakteen. Im Frühjahr jedoch verwandelt sich der Park mit seiner Farbenpracht und seinen Düften buchstäblich in die Farbpalette eines zauberhaften  Malers, der die Gäste aus nah und fern in seinen Bann zieht.

Übersetzung: Christine Christov

Fotos: Archiv





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