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Youth Spark – Möglichkeiten für Ausbildung, Arbeit und Unternehmergeist für junge Menschen

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Nicht nur in Bulgarien, sondern europaweit herrscht ein großes Ungleichgewicht zwischen Arbeitssuche und Arbeitsangebot. In den kommenden Jahren werden in der IT-Branche rund 700.000 Arbeitsplätze unbesetzt bleiben, weil die Arbeitnehmer nicht über die nötige Qualifikation verfügen. Für 90 Prozent der freien Arbeitsplätze auf dem Alten Kontinent werden in den nächsten fünf Jahren die Computerkenntnisse obligatorisch sein – die Rede ist von den sogenannten „digital skills“. Deshalb hat Microsoft ein Programm namens „Youth Spark“ ausgearbeitet, das den jungen Menschen Ausbildung, Arbeit und freien Raum für Unternehmergeist bieten will. In den letzten zehn Jahren hat die Gesellschaft mittels der Initiative „Wissenschaftspartner” über 2 Millionen Dollar in die bulgarische Ausbildung investiert. Außerdem hat Microsoft im vergangenen Jahr Software im Wert von über 140.000 Dollar an Nichtregierungsorganisationen verschenkt.

Das Wort „Youth“ bedeutet „jung“ und „spark“ – „Funke“. D.h. wir helfen den jungen Menschen bei ihrer Entwicklung“, erklärt Peter Iwanow, Exekutivdirektor von Microsoft Bulgarien. „Im Moment gibt es in Bulgarien 13 Prozent Arbeitslose, die im erwerbsfähigen Alter sind und bei den Jugendlichen bis 25 Jahren liegt die Arbeitslosenrate bei über 20 Prozent. Unseres Ziel ist, ihnen über die Initiative „BizSpark“ ein eigenes IT-Geschäft zu entwickeln. Die Jugendlichen, die ein Informatikstudium beenden, werden ihrerseits die Möglichkeit haben, sich am Wettbewerb „Imagine Cup“ zu beteiligen, in dem es um die Entwicklung von Projekten im IT-Bereich geht.”

Im vergangenen Jahr wurden Informationstage durchgeführt, an denen sich über 13.000 Schüler aus 40 Schulen im ganzen Land beteiligten. Über 800 hatten die Chance, an einer Spezialausbildung „Microsoft IT Academy” teilzunehmen. 129 haben die Prüfungen bestanden und entsprechend ein Diplom erhalten, dass weltweit anerkannt ist. Über 20 Mitglieder des „Alumni Clubs“ der Wirtschaftsfakultät an der Sofioter Universität, die erfolgreiche Unternehmer und Leiter bulgarischer und ausländischer Firmen sind, haben sich persönlich der Ausbildung der jungen Menschen angenommen.

Durch das Projekt „Karriere in der IT Branche” wollen wir die großen Unterschiede in den Fähigkeiten und Möglichkeiten der jungen Leute in den verschiedenen Regionen in Bulgarien ausgleichen. Im vergangen Jahr haben wir Jugendliche aus über 20 Städten in Nordwest- und Nordostbulgarien erreicht”, sagte Sewdalina Wassilewa, Vorsitzende des „Alumni Clubs“.

Die Einkommen in Nordwestbulgarien betragen lediglich ein Viertel des europäischen Durchschnitts“, sagt Nikolaj Netow, Lehrer an der Wirtschaftsfakultät der Sofioter Universität.  „Das bedeutet nicht, dass die Leute dort dumm und arm sind, sondern, dass es dort keine innovativen Geschäftsmöglichkeiten gibt. Dieser Mangel wirkt sich äußerst demotivierend aus. Daher sehen viele junge Menschen in ihren Heimatorten keine Perspektiven für sich und reisen aus. Das verurteilt die Region zu einem langsamen Tod. Nach 50 Jahren wird sie einer Wüste ähneln. Mit unserem Projekt wollen wir zeigen, dass man auch in Bulgarien eine gute Ausbildung bekommen kann und gute Karrieremöglichkeiten hat.

Wegen des bisherigen Erfolgs des Projekts, hat Microsoft weitere 50.000 Dollar für 2014 gewährt. In diesem Jahr sollen neue 20.000 Schüller im Land angesprochen werden. Ihnen soll ein Zugang zur Ausbildung im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien, wie auch im Management gewährt werden.

Iwelina Wassilewa ist Studentin an der Wirtschaftsfakultät. Sie gehört zu den Teilnehmern des Programms „Karriere im IT Bereich”. In der Microsoft-Prüfung hat sie die höchste Punktzahl erreicht und bekam die Möglichkeit, auf dem internationalen Treffen des Unternehmens in Brüssel, Bulgarien zu vertreten. Sie gehört auch zu den 20 Jugendlichen aus der ganzen Welt, die in das Microsoft-Programm für Ausbildung und Karierrestart aufgenommen wurden.

Das Projekt dient dem Training angehender junger Unternehmer, die ihre eigenen Ideen entwickeln wollen“, erzählt Iwelina. „Es ist von Microsoft gesponsert und ist Teil des Programms „Youth Spark“. Man bewirbt sich, indem man seine Businessidee im Detail beschreibt. Sie muss sozial oder wirtschaftlich orientiert sein. Die besten Projekte werden dann von Microsoft finanziell gestützt. Das ist eine tolle Möglichkeit, weil man so an eine gute Managerausbildung herankommt.“

Übersetzung: Joan Kolev



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