„Statt sich in das Geschäft der Informations- und Kommunikationstechnologien grob einzumischen, sollte der Staat seine Energie lieber in die Talentschmieden stecken“, kritisiert Georgi Braschnarow. Er ist Vorsitzender des Verbands der Softwareunternehmen und beteiligte sich am Bulgarian ICT Watch, einem Rundtischgespräch über die Zukunft der Outsourcing-Industrie. Bulgarien ist europaweit der zweitbeste und weltweit der fünfbeste Investitionsstandort für Outsourcing-Dienstleistungen, hieß es bei der Diskussion. Dies bedeute, dass die IT-Branche in Bulgarien ein großes und bei weitem noch nicht ausgeschöpftes Potential hat.
„Wir sind trotz des Staates gut“, sagt nicht ohne Stolz Georgi Braschnarow. Denn die bulgarischen Computerspezialisten seien einfach gut. Es gibt weltweit keinen einzigen führenden IT-Konzern ohne bulgarische Mitarbeiter, behauptet Braschnarow. Und die Branche boomt – obwohl 15 Hochschulen jährlich rund 7.000 junge Fachkräfte auf den Arbeitsmarkt entlassen, sind sie Mangelware. Denn viele packen ihre sieben Sachen und nehmen attraktive Jobs im Ausland an. Daran wird sich kaum etwas ändern, auch wenn neue Unternehmen den heimischen Markt stürmen, sagt Braschnarow.
„Zur Zeit rollt eine neue Welle herein – große Unternehmen aus Russland, der Ukraine und Weißrussland stürmen in den letzten drei Monaten buchstäblich den bulgarischen IT-Markt“, behauptet Braschnarow. „Das dürfte uns nicht wundern – Bulgariens Firmen haben internationale Erfahrung, sind weltweit bekannt, und das Land ist zudem für seine guten Computerspezialisten bekannt“, behauptet der Vorsitzende des Softwareverbandes.
Im vergangenen Jahr wurden umgerechnet 5 Millionen Euro in die IT-Branche investiert. Umgesetzt werden fünf große Projekte. Man erwartet, dass sich die Investitionen im laufenden Jahr vervielfachen werden.
„Es liegen Investitionsvorhaben großer amerikanischer und britischer Konzerne vor“, sagt Swetoslaw Mladenow, Vorsitzender der Investitionsagentur. „Das Interesse aus der Ukraine ist ebenfalls sichtlich gestiegen. Verhandelt wird auch mit Unternehmen aus anderen westeuropäischen Ländern. Das Outsourcing-Geschäft boomt“, fasst Mladenow zusammen.
Und das ist ganz nach dem Geschmack der Regierung. Denn sie will, nach Aussage des stellvertretenden Wirtschaftsministers Krassin Dimitrow, dass die IT-Branche das Wirtschaftswachstum anzieht und Gewinne generiert.
„Ich erwarte ein Wachstum der Branche von 20 bis 22 Prozent“, sagt der stellvertretende Wirtschaftsminister. „Unsere wichtigste Aufgabe momentan ist allerdings die Verbesserung der Fachausbildung. Zwar ist die Computerbranche die einzige ohne Arbeitslosigkeit, das darf uns aber nicht beruhigen und wir investieren nun verstärkt in die Ausbildung“, sagt Krassin Dimitrow.
Übersetzung und Redaktion: Vessela Vladkova
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