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Das kühle Blonde hausgemacht

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Foto: Archiv

Obwohl der diesjährige Sommer in Bulgarien buchstäblich ins Wasser gefallen ist, schlüpfen immer mehr Bierbrauereien. Das hausgemachte Bier feiert Hochsaison und es mehren sich auch die Festivals, wo der Gerstensaft ins Rampenlicht gerückt wird. Nach dem Festival BeerRelation Mitte Juni trafen sich die Bierbrauer Ende Juli wieder.

Die Jury hatte die schwierige Aufgabe, von allen Teilnehmern je ein Bier pro Sorte auszuzeichnen – Weizenbier, Herb, Stout und American Pale Ale. Darüber hinaus standen weitere 16 Biersorten zur Verkostung zur Verfügung. Insgesamt 50 Bierbrauer, einschließlich aus Polen und der Slowakei, beteiligten sich am Festival.

Die Kriterien für die Jury richteten sich nach den Normen des Beer Judge Certification Program“, erläutert Jury-Mitglied Swilen Kirilowski. „Das sind die weltweit geltenden Kriterien für die einzelnen Biersorten für Schaumbildung, Farbe, Aroma und Geschmack. Wir mussten beurteilen, ob das jeweilige Bier der Sorte entspricht. Erfreulich ist, dass die Biersorten in Bulgarien von Jahr zu Jahr mehr werden“, behauptet Kirilowski.

Entsprechend dieser Kriterien wurden auch die Sieger auserkoren: der bulgarische Vratza Weizen, Special Bitter 12* von Stanislaw Soroka aus der Slowakei, Milk Stout des Polen Jan Krisjak und Orynator Citra von Marcin Zich, ebenfalls aus Polen, in der Kategorie American Pale Ale. Unter den vier Siegerbieren wurde auch der Grand Champion ausgezeichnet – der Bulgare Danail Dilow mit seinem Vratza Weizen.

Im Freistil kämpften 16 Biere um den Titel. Sieger wurde der Pole Jaroslaw Kravczik mit seinem Light Cocoa. Und auch das Publikum durfte mitentscheiden – allerdings beim Flaschendesign und den Etiketten. Dort siegte der Bulgare Jordan Tschenkow. Überhaupt, vor dem hausgemachten Bier eröffnen sich in Bulgarien neue Horizonte. Denn das Publikum war begeistert, wie Jurymitglied Swilen Kirilowski behauptet.

Das hausgemachte Bier wird in Bulgarien sehr bald sehr populär werden, insbesondere die Craftbiere“, meint Kirilowski. „Zu den bestehenden drei Brauereien gibt es nun neue 2-3, die nächstes Jahr auf den Markt kommen werden. Die Zukunft gehört der Vielfalt, denn die Biertrinker auch in Bulgarien schauen verstärkt nach neuen Sorten“, sagt Kirilowski.

Die nächste Festivalausgabe im kommenden Jahr soll noch mehr ausländische Teilnehmer anlocken, denn nur so könne man das Festival international popularisieren. Die Aussichten sind gut, denn die Nachfrage nach neuen Aromen und Geschmack steigt kontinuierlich an. Es stellt sich aber die Frage, ob das hausgemachte Bier auch eine ertragsreiche Beschäftigung sein kann, oder nur ein Hobby bleibt. Die Gesetze sind momentan nur für die großen, etablierten Bierbrauereien vorteilhaft. Deshalb ist das hausgemachte Bier noch kein Massenprodukt. Die bulgarischen Bierbrauer sind erfinderisch und versuchen derzeit, ein Lobby des hausgemachten Biers im Parlament durchzusetzen, um anschließend die Gesetzgebung zu ändern. Ob es ihnen gelingt, bleibt abzuwarten.

Übersetzung und Redaktion: Vessela Vladkova



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