Das diesjährige Jazz-Festival in Bansko wurde erneut zu einem wahren Fest und Abenteuer wegen der Live-Musik und den Begegnungen mit einzigartigen Persönlichkeiten aus verschiedenen Teilen der Welt.
„Das Wichtigste ist es, mit den Menschen durch meine Musik zu sprechen,“ sagt die Sängerin China Moses, die zum ersten Mal am Festival teilnahm. „Das habe ich von meiner Arbeit im Fernsehen gelernt, von meiner Mutter Dee Dee Bridgewater, Tina Turner und andere Künstlern“, erklärte die junge Amerikanerin. Ich möchte, dass die Menschen glücklich sind, wenn sie mich hören. Wenn es möglich wäre, würde ich nur Live-Aufnahmen machen. Eine CD ist sinnvoll, nur wenn die Menschen einen auf der Bühne gesehen haben. Die wahre Wertung sind die Emotionen, die die Menschen haben.“
Sehr energiegeladen war die Saxophonistin Candy Dulfer. Die blonde Musikerin ist sicherlich bekannter als ihr Vater Hans Dulfer, betont aber ständig, dass sie alles von ihm gelernt hat. „Er hatte immer zu mir gesagt - du bist nur so gut, wie die Musiker, mit denen du auftrittst.“ Ich habe wunderbare Kollegen und vergesse nicht, dass ich nur Teil der Gruppe bin“, sagte Candy Dulfer
Axel Zwingenberger war in Bansko solo und gemeinsam mit anderen Künstlern. Der deutsche Boogie-Pianist stand in diesem Jahr auf der Bühne mit dem japanischen Musiker Keito Saito. Sie stellten Stücke aus ihrem Album vor, das sie gerade herausgebracht haben. Wir haben erfahren, dass Keito einer der bekanntesten Pianisten in seiner Heimat ist, der erste, der sich der Popularisierung des Boogie gewidmet hat. Dank seiner Bemühungen hat diese Musik bereits viele Fans in Japan.
Zum ersten Mal war in Bansko auch die legendäre Pianistin und Sängerin Tania Maria. „Das Wesentliche für mich ist die Improvisation“, sagte die bekante Brasilianerin. „Sie gibt mir das Gefühl der Freiheit. Ich kann Jazz nicht so spielen, wie die Amerikaner. Ich hatte nie reich sein wollen. Ich spiele nicht für Geld. Es gibt viele Pianisten, die besser sind als ich. Aber die Musik, die ich mache, ist einzigartig, weil nur ich sie so machen kann.“
Zum ersten Mal sind am Festivalprogramm die Studenten aus der Klasse von Dozentin Stefka Onykian an der Nationalen Musikakademie beteiligt.
„Die jungen Interpreten müssen die Möglichkeit haben, in ihrem eigenen Land aufzutreten. Ich habe den starken Wunsch, dass meine Studenten in Bulgarien bleiben, obwohl einige planen ins Ausland zu gehen. Wir denken über die Herausgebe einer CD mit den Konzerten in Bansko nach. Es ist vielleicht noch zu früh unsere Pläne preiszugeben, aber wir haben eine Einladung von der Sofioter Philharmonie für ein gemeinsames Konzert“, sagte Stefka Onykian.
Neben den Konzerten, Pressekonferenzen und Jamsessionen bietet das Festival ein interessantes Begleitprogramm mit Ausstellungen und Vorträgen. Eine der bemerkenswerten Begegnungen bei der letzten Ausgabe des Jazzfestivals in Bansko war mit der deutschen Schauspielerin Barbara Rüting. Sie spielte in 50 Filmen, war Abgeordnete im Bayrischen Landtag. Sie setzt sich aktiv für die Rechte von Menschen und Tieren ein und hat viele Bücher über die richtige Lebensweise geschrieben. In der Stadt Bansko wurde sogar eine Straße nach ihr benannt – wegen der Hilfen, die sie für die Stadt in der schweren Zeit nach der Wende von 1989 organisiert hat.
„Ich versuche in meinen Büchern den Menschen beizubringen, so zu leben, dass die Mutter Erde geschont wird. Wir müssen an die Folgen unseres Aufenthaltes hier denken. Das wichtigste im Leben ist meiner Meinung nach sich selbst zu sein. Ständig werden uns irgendwelche Modelle aufgezwungen. Man darf niemanden erlauben einen zu manipulieren und zu bestimmen, was man tut, sondern das finden, das man wirklich will, sich selbst zu finden und die Courage haben sich von dieser Richtung nicht abbringen zu lassen.“
Übersetzung: Vladimir Daskalov
Fotos: BGNES
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