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90 Prozent der Bewohner Sofias unterstützen ihre Bewerbung zur Europäischen Kulturhauptstadt 2019

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Die Sofioter Kunstgalerie empfing die internationale Jury mit Werken der modernen Kunst.
Foto: Weneta Pawlowa

Vier bulgarische Städte – Sofia (zusammen mit der südwestlichen Region), Plowdiw, Warna und Weliko Tarnowo sind im Finale des angesehenen Wettbewerbs um den Titel Europäische Kulturhauptstadt 2019. Die internationale Jury begann ihre Rundreise in Sofia. Die wohlbekannten touristischen Sehenswürdigkeiten sind nicht auf ihrem Programm.

Die Jury besuchte Objekte in der Transformation: das zerfallende Denkmal „1300 Jahre Bulgarien“, dessen Schicksal noch nicht entschieden ist, das alte Straßenbahndepot und den verfallenen Raum vor dem zentralen Bahnhof, auf denen unterschiedliche Artprojekte stattfinden sollen. Und weiter: der erneuerte zentrale Markt mit seiner multikulturellen Atmosphäre, die mit riesigen Graffitis bemalten Plattenbauten im Stadtviertel „Hadschi Dimitar“ und ein Projekt zur Verbesserung von Innenhöfen in Sofia. Die Rundreise ging in der Sofioter Städtischen Kunstgalerie zu Ende. Dort versammelten sich Vertreter von Kultur und Kunst, von nichtstaatlichen Organisationen und von Geschäftskreisen. Über die Hilfe der Unternehmen durch die Gründung des ersten öffentlich-privaten Fonds für die Finanzierung der innovativen Kunst berichtet der stellvertretende Vorsitzende der Konföderation der Arbeitgeber und Industriellen in Bulgarien Atanas Garow:

Das ist der erste Fall dieses Finanzierungsmodells für Kultur bei uns und wir unterstützen ihn gerne, weil wir in ihm Nachhaltigkeit sehen. Es ist natürlich wichtig, dass wir sicher sind, dass das geplante Programm und der Haushalt erfüllt werden. Wir glauben an die Vorzüge der Kandidatur Sofias und der südwestlichen Region als Europäische Kulturhauptstadt. Ich denke, dass es inzwischen für jeden klar ist, dass diese Bewerbung und die mögliche Nominierung ein großer Ansporn für die Unternehmen in unseren Städten sein wird, für solche Bereiche, wie Gaststätten- und Hotelwesen, Fremdenverkehr und Dienstleistungen. Sie alle erwarten mit Ungeduld unseren Erfolg. Und wir werden alles Mögliche tun, um diese Sache die ganze Zeit zu unterstützen.“

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Der Bürgermeister der südwestlichen Stadt Blagoewgrad Atanas Kambitow wies darauf hin, dass es eine gemeinsame geschäftliche Unterstützung der gesamten südwestlichen Region gibt. „Das ist ein Beispiel dafür, wie durch Traditionen, Bräuche, Kultur, Innovation und kreative Ideen man die Wirtschaft stimulieren und Beschäftigung schaffen kann“, sagte er. Die Sofioter Oberbürgermeisterin Jordanka Fandakowa berief sich auf eine Umfrage der Noema-Agentur aus dem Monat Juli:

Oberbürgermeisterin Jordanka Fandakowa (l.) und Kunstgalerie-Chefin Adelina FilewaDie Bewerbung Sofias ist die bekannteste in Bulgarien – 78 Prozent der Bulgaren wissen von ihr. Es ist eine repräsentative Landesumfrage. 76 Prozent der Befragten haben einen positiven Wandel im kulturellen Leben der Stadt in den letzten 12 Monaten bemerkt. Es werden mehr Veranstaltungen unter freiem Himmel, mehr europäische Künstler, die hierher kommen, Transformationen der Gebäude und städtischen Räume festgestellt. 67 Prozent der Sofioter unterstützten die Bewerbung Sofias für den Titel Europäische Kulturhauptstadt. Jetzt, unerwartet auch für uns, sind es schon 90 Prozent. Außerordentlich wichtig ist, dass diese Unterstützung vor allem den jungen Menschen unter 34 zu verdanken ist. Die Europäische Kulturhauptstadt ist ein Projekt der Bürger, der jungen Menschen, aller Bewohner unserer Stadt und Region.“

Zu den aktivsten Kulturinstitutionen in der Hauptstadt gehört zweifelsohne die Sofioter Kunstgalerie. Ihre Initiativen schlagen Brücken zu verschiedenen Zeiträumen und Künstlern in der bulgarischen Kunst und zu der Kunst im Ausland. Ihre Direktorin Adelina Filewa sagte für Radio Bulgarien folgendes:

Viele unserer Projekte, die großen Ausstellungen mit verschiedenen Studien waren eigentlich der Kandidatur Sofias als Europäische Kulturhauptsstadt gewidmet, um unsere Kunst besser vorstellen zu können. Diese Ausstellungen sind immer zweisprachig (Bulgarisch und Englisch), damit unsere ausländischen Gäste lesen können, was wir zeigen. In unseren großen Studienausstellungen (die mit ernsten Unersuchungen des Zeitraumes, der Künstler und ihrer Kunst verbunden sind) hatten wir Reliefmodelle zum Werk und Erläuterungen, die auch blinden Menschen helfen, unsere Ausstellungen kennen zu lernen. Einige unserer Expositionen wurden auch im Ausland gezeigt.“

Übersetzung: Vladimir Daskalov

Fotos: Weneta Pawlowa



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