Es ist noch nicht richtig klar, ob die virtuelle Währung Bitcoin das echte Geld ersetzen kann, noch werden Diskussionen über ihre Zukunft geführt, es besteht auch der Verdacht, dass die Blase bald platzen wird, so wie es der Fall mit der Dotcom-Blase gewesen ist. Die Vorsicht der Behörden in Bezug auf das neue Zahlungsmittel ist vollkommen berechtigt, da es den bislang üblichen Kontrollmechanismen und den Regeln der Währungsmärkten nicht unterliegt.
All das hindert die Bitcoin nicht daran, immer mehr Anhänger auch bei uns zu gewinnen. Immer mehr Möglichkeiten gibt es auch für ihren virtuellen Einsatz weltweit. Denn das ist nur eine Art elektronisches Geld, ohne eine materielle Äußerung in Form von Banknoten oder EC-Karten als reales Zahlungsmittel für Geschäftsvorgänge. Auch Bulgarien ist von dieser modernen Tendenz nicht unberührt geblieben. Anfang des Sommers wurde sogar die Bulgarische Bitcoin Assoziation gegründet, deren Mitglieder aus verschiedenen Branchen kommen. Ziel der Assoziation ist, die Verwendung der Bitcoin als Zahlungsmittel zu popularisieren, legalisieren und fördern. Vorsitzender der Organisation ist Pawel Tschorbadschijski, der sich seit 2011 aktiv mit der virtuellen Währung beschäftigt.
Seiner Meinung nach wird die Bulgarische Bitcoin Assoziation die Anhänger dieser Währung vereinen und den Staat bei der Anerkennung und Interpretierung der Bitcoin unterstützen sowie die Rechte der Nutzer dieser Geldeinheit schützen. Man kann aber nur schwer an die Bitcoins herankommen. Sie sind nicht bei der Bank oder in der Wechselstube zu bekommen. Für vielen Menschen bleibt der Erwerb dieser Währung noch eine echte technologische Heldentat, die detaillierte IT-Kenntnisse und moderne Computerausstattung voraussetzt. Die Anhänger und Investoren in Bulgarien haben aber eine Lösung gefunden, in dem sie den ersten Bitcoin-Automat in Sofia in Betrieb genommen haben, bei dem man ähnlich wie bei einem Bankautomaten, Bitcoins kaufen kann. In einem Monat hat das Gerät virtuelle Geldeinheiten in Wert von über 5.500 Euro verkauft.
Auch wenn sie immer leichter zugänglich werden, bleiben die Bitcoins nur eingeschränkt anwendbar. Viele Staaten der Welt, sowohl als auch die größten Internet-Stores, haben nach wie vor gemischte Gefühle gegenüber diese Währung und sind nicht so sehr geneigt, sie als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Diese Vorsicht und Skepsis sind auch in Bulgarien zu spüren, wo die Bitcoin-Händler immer noch sehr wenig sind. Wichtig ist aber, dass es sie doch gibt - zum Beispiel einige Restaurants, Geschäfte, Hotels - insgesamt etwa 50 an der Zahl. Sogar das traditionell konservative Finanzministerium hat sie offiziell gewarnt, dass sie auch für die Einnahmen, die aus dem Handel mit Bitcoins generiert wurden, Steuer zu entrichten haben.
Bulgarien ist ein kleines Land und die Bitcoins sind eine Weltwährung. Ihr Schicksaal bei uns wird folglich von den Entwicklungen auf den großen Investitionsmärkten abhängig sein. Die fünf Jahre seit der Schaffung dieser Währung sind anscheinend noch nicht ein starkes Argument für das Vertrauen darin und ihre künftige Entwicklung.
Übersetzung: Milkana Dehler
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