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Hochschulbildung – wohin denn nun?

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Bulgarien zu einem attraktiven regionalen Zentrum für moderne Hochschulbildung für Studenten aus Europa und der ganzen Welt zu machen. Ein solches ehrgeiziges Ziel verfolgt die aktualisierte Strategie für die Entwicklung der Hochschulbildung bis 2020, die von der bulgarischen Übergangsregierung in den letzten Tagen ihres Mandats verabschiedet wurde.

Von den gegenwärtig vorhandenen rund 50 bulgarischen Hochschulen schafft es lediglich die Kliment-Ohridski-Universität in Sofia in die internationalen Wertungen der angesehenen Hochschulen, dabei ganz im unteren Ende. Es müssen alte Probleme, wie das Fehlen einer effektiven Verbindung zwischen Bildung und Unternehmen und das zu trockene und praxisferne Unterrichten der Studenten gelöst werden. Versuche solcher Strategien hat es früher gegeben, aber erst diese stütze sich auf ein politisches Einvernehmen und die Unterstützung des Rektorenrates, behauptet das bulgarische Ministerium für Bildung und Wissenschaft. Man wird europäische Mittel brauchen, aber jeder Schritt zum Ziel muss vom neuen Parlament gebilligt werden. Was sehen das Programm und der dazugehörige Aktionsplan vor?

Die erste Aufgabe ist die Verbesserung des Zuganges zu den Hochschulen und die Steigerung des Anteiles der Akademiker bis 2020 von 27 auf 36 %. Die Vervollkommnung der Zulassung und der Bewertung der Hochschulen, qualitätsabhängige Differenzierung der Finanzierung sind einige der konkreten Schritte für die Erhöhung der Qualität der heimischen Bildung. Die öffentlichen Mittel für die Hochschulbildung sollen bis 2020 auf 1,5 % des Bruttoinlandsproduktes steigen.

"Das ist eine Voraussetzung, damit wir europäische Finanzen für Wissenschaft und Bildung im Wert von 685 Millionen Euro erhalten", sagte die Bildungsministerin in der Übergangsregierung Rumjana Kolarowa. "Damit europäisches Geld kommt, muss der bulgarische Staat in diesen Sektor investieren und zeigen, dass er die Mittel managen kann."

Bildungsministerin Kolarowa erklärte weiter, dass "das Geld der Qualität und nicht der Studentenzahl folgen wird." Im vergangenen Jahr erhielten die Hochschulen in Bulgarien ihr Geld zu 96 % nach der Zahl der Studenten, die sie ausbilden, und nur 4 % wurden für die Qualität der Ausbildung gewährt. Dieser Anteil für Qualität solle auf bis zu 60 % steigen. Der Staat werde nicht mehr für Fachleute zahlen, die schwer Arbeit finden. Die Strategie solle die wissenschaftliche Forschung und die Entwicklung der marktwirtschaftlich ausgerichteten Innovationen an den Hochschulen fördern. Um die ausgebildeten Akademiker im Land zu halten, sollen Maßnamen wie das Erlassen der Rückzahlung der Studentenkredite ergriffen werden, falls die Akademiker fünf Jahre in Bulgarien arbeiten. Sie sollen ihre Kredite erst dann zurückzahlen, wenn sie eine gut bezahlte Arbeit gefunden haben. Was heißt aber "eine gut bezahlte Arbeit" in Abhängigkeit davon, ob eine linke oder rechte Regierung die Strategie verwirklicht, fragt sich Bildungsministerin Kolarowa. Es soll auch Geld für die Rückführung und Reintegration von jungen Wissenschaftlern und Doktoranden vorgesehen werden, die im Ausland studiert und habilitiert haben.

Übersetzung: Vladimir Daskalov



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