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Praktika sollen den jungen Menschen helfen leichter Arbeit zu finden

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Der der Vorsitzende der Bulgarischen Industrie- und Handelskammer Zwetan Simeonow und Welisar Iwanow, Schüler im Nationalen Handels- und Bankgymnasium

Die Bulgarische Industrie- und Handelskammer, zusammen mit anderen Arbeitgeberorganisationen, den Sozialpartnern und Vertretern des Staates und von Jugendorganisationen unterzeichneten dieser Tage ein Nationales Rahmenabkommen über die Verwirklichung des Nationalen Plans für die Erfüllung der EU-Jugendgarantie für 2014-2020. Das Ziel ist es, dass jeder junge Mensch zwischen 15 und 24 Jahren ein gutes Angebot für Arbeit, Fortsetzung der Ausbildung, eine Lehrlingsstelle oder ein Praktikum im Laufe von vier Monaten erhält, nachdem er seine Arbeit verloren oder das Bildungssystem verlassen hat. Die Bulgarische Industrie- und Handelskammer bietet außerdem schon in siebenten Jahr den Schülern aus den Oberklassen des Nationalen Finanz- und Handelsgymnasiums und des Nationalen Handels- und Bankgymnasiums die Möglichkeit von Praktika, die ihnen erlauben sollen, ihre Tätigkeit zugunsten der Unternehmen kennen zu lernen und sich am realen Arbeitsprozess zu beteiligen.

„Jedes Jahr tippen sie rund 6.000 buchhalterische Rechenschaftsberichte in die einheitliche Datenbank ein“, sagte im Interview für Radio Bulgarien der Vorsitzende der Bulgarischen Industrie- und Handelskammer Zwetan Simeonow. „Das erlaubt der Kammer jährlich die Platzierung der führenden Top 100 Firmen in Bulgarien zusammenzustellen. Wichtiger ist, dass sie praktische Fertigkeiten erwerben. Für die Schüler, die mehr als 100 reale Finanzberichte in die Datenbank einzutippen, wird es in der Praxis eine Routinearbeit sein einen Bericht zu öffnen, die notwendigen Daten zu finden, sich zu orientieren welche die wichtigsten Parameter im Bericht sind, damit eine Firme auf eine bessere Position kommt oder ihre Schwierigkeiten herauszufinden.“

Der 18jährige Welisar Iwanow ist ein Schüler im Nationalen Handels- und Bankgymnasium, in einer Klasse für elektronischen Handel. Er ist einer der jungen Enthusiasten, die beschlossen haben anderthalb Monate ihres Sommerurlaubes zu opfern, um am Praktikantenprogramm der Bulgarischen Industrie- und Handelskammer teilzunehmen. Was sind seine Motive und welche Vorteile sieht er für sich?

„Ich meine, dass es schön ist jede Möglichkeit zu nutzen, die man bekommt. In diesem Fall war das die Möglichkeit des Praktikums in einer ziemlich großen und starken Institution in Bulgarien. Es macht Sinn meiner Meinung nach auch die Praxis ausprobiert zu haben, um besser auf die künftige Karriere vorbereitet zu sein. Außerdem wird das Praktikum bezahlt. Ich vervollkommnete meine Fertigkeiten den Computer für bestimmte Arbeitsziele zu nutzen und erwarb Fertigkeiten von Teamwork. Mir wird auch das Zertifikat von Nutzen sein, das wir von der Bulgarischen Industrie- und Handelskammer erhalten haben. Ich werde es in mein CV einfügen, da es sich um eine nationale Organisation handelt, die in Bulgarien, aber auch im Ausland wohlbekannt ist, und ich glaube, dass ich dadurch bessere Chancen haben werde, eine Arbeit zu bekommen.“

Welislaw hat vor, seine Ausbildung in Holland fortzusetzen. Der Grund für diese Entscheidung ist das gut entwickelte Praktikasystem dort. „In den letzten zwei Studienjahren beginnt der Student in einer Firma zu arbeiten, was sehr nützlich ist, während im bulgarischen Bildungssystem das nicht ausreichend entwickelt ist, und wenn man die Universität verlässt, man immer noch nicht weiß, wie man arbeitet“, begründet seine Entscheidung Welislaw.

Auf dieses Problem verweisen die Unternehmer seit Jahren. Eine Untersuchung der Bulgarischen Industrie- und Handelskammer zeigt, dass 77 % ihrer Mitglieder das erworbene Hochschulwissen für nicht ausreichend für die Realisierung in der Arbeit ansehen.

„Die Studien, die wir machen, geben uns Grund in der Bildungsdiskussion in Bulgarien nachdrücklich zu fordern, dass die Mittel nicht für das am wenigsten qualifizierte Segment des Arbeitsektors bestimmt werden, sondern für die Menschen mit mittlerer und höherer Qualifikation“, sagt weiter Zwetan Simeonow. „Wir stellen fest, dass die Unternehmen in den nächsten fünf bis zehn Jahren Fachleute mit technischer Bildung und wirtschaftlichem Profil brauchen werden. Knapp 80 % der Firmen nehmen an, das das duale Bildungssystem eine gute Möglichkeit darstellt, aber es muss Steuererleichterungen oder einen Abzug der Ausgaben der Betriebe für diese Ausbildung vor dem Besteuern geben. Ich glaube, dass auf diese Weise das System funktionieren wird und wird Bemühungen für zusätzliche Ausbildung der jungen Menschen in Bulgarien sparen und den Weg von der Ausbildung bis zum Finden von Arbeit verkürzen werden.“

Übersetzung: Vladimir Daskalov

Foto: Bulgarische Industrie- und Handelskammer  




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