Die EU-Mitgliedsländer vereinbarten 647 Millionen Euro für das Programm „Connecting Europe“ zur Verfügung zu stellen. Es werden nur wichtige gebilligte Projekte finanziert, die die Entwicklung der Energiewirtschaft und der Energieunabhängigkeit garantieren. Die Mittel sind vor allem für den Transport von Erdgas und elektrischen Strom in die Region von Ost- und Südosteuropa und der Ostsee bestimmt. Die gebilligten bulgarischen Projekte sind im Wert von 4 Millionen Euro. Das meiste geht für die Finanzierung des Wasserspeicherkraftwerkes "Tschaira". Europäisches Geld für Griechenland betrifft auch Bulgarien, weil damit die Verbindung des Wärmekraftwerkes "Mariza Istok" mit dem griechischen Stromnetz bezahlt werden soll.
In Sofia fand die fünfte regionale Energiekonferenz zum Thema Energiesicherheit und Entwicklung statt. Daran nahmen 120 internationale Fachleute aus 11 europäischen Ländern teil. Alle EU-Staaten werden nach den Worten der für die Wirtschaft zuständigen stellvertretenden Regierungschefin Ekaterina Zahariewa für eine Energieunion arbeiten, weil Europa bewiesen habe, dass es vereint jede Krise meistern kann. Bulgarien hat bisher zu wenig für die Diversifizierung der Erdgaslieferungen getan, deswegen wurde die Anbindung des bulgarischen Erdgasnetzes an das der Nachbarländer zu einer bevorzugten Aufgabe der Übergangsregierung von Georgi Blisnaschki. Laut Ekaterina Zahariewa sind für die Energiesicherheit am wichtigsten das gute Management der staatlichen Unternehmen, die Liberalisierung des Sektors und die Energieeffektivität. "Die Energetik ist nicht nur das Bluttransportsystem der Wirtschaft, sondern von kritischer Bedeutung für ihre Entwicklung", sagte Ekaterina Zahariewa bei der Eröffnung des Treffens. Die Journalisten interessierten sich für die konkreten Parameter der Gaslieferung für Bulgarien, angesichts der Erdgas-Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew. Es wurde nach den Worten von Ministerin Zahariewa ein Abfall des Druckes in der Erdgaspipeline von 38 auf 34 Bar festgestellt. Es gäbe jedoch laut Ekaterina Zahariewa keinen Grund zur Sorge:
"Die Lage wird täglich kontrolliert, damit das Risiko einer Erdgaskrise unterbunden wird. Die Kollegen vom sog. "Krisenstab" tagen täglich", sagt Ekaterina Zahariewa. "Angesichts der Gefahr einer Erdgaskrise veranstaltete die Europäische Kommission Stress-Tests und empfahl jedem Staat eine Reihe von Maßnamen. Bulgarien wurde empfohlen das Wärmekraftwerk "Varna" weiter zu betreiben. Eine Hauptpriorität ist die Verbindung der einzelnen nationalen Erdgasnetze; in unserem Fall - mit Rumänien, die fast fertig ist. Leider wird sie in diesem Winter nicht genutzt werden können."
Ein Gast der regionalen Energiekonferenz in Sofia war der britische Botschafter Jonathan Allen. Er kommentierte das Süd-Strom-Projekt für die Lieferung von russischem Erdgas nach Europa, das ihm zufolge keinen besonderen wirtschaftlichen Sinn habe und sei eher ein politisches Projekt mit dem Ziel die Lage in der Ukraine weiter zu destabilisieren. Von grundlegender Bedeutung für die Energieunabhängigkeit in der Europäischen Union sind Jonathan Allen zufolge die zwischenstaatlichen Verbindungen.
"Bulgarien besitzt bisher keinen Weg für Erdgaslieferungen aus den Nachbarstaaten, aber die Verbindung zu Griechenland wird bald errichtet", sagte Botschafter Jonathan Allen. "Das ist ein bevorzugtes Projekt seit drei Jahren und nähert sich seinem Abschluss. Aber nicht nur die Verbindung von Griechenland und Bulgarien ist von Bedeutung, sondern auch die Ressourcen der gesamten Region. Es besteht die Möglichkeit Erdgas von Nord nach Süd zu transportieren zwischen Bulgarien und Rumänien aber auch Serbien. Man kann die Lieferungen aus Rumänien optimieren und dazu eine grenzüberschreitende Gasgesellschaft gründen. Das wichtigste jetzt ist die Optimierung der Verbindungen zwischen den nationalen Netzen. Dafür sollte man Unterstützung und Koordinierung auf europäischer Ebene suchen. Das ist eine gute Gelegenheit für die Länder der Wischegrader Vier plus Rumänien und Bulgarien Strom und Gas zu produzieren und zu verkaufen. Damit könnte die gesamte Region eine führende Position in Europa bei der Verteilung der produzierten Energie einzunehmen."
Übersetzung: Vladimir Daskalov
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