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Chor-Fest zu Ehren von Petja Pawlowitsch

Петя Павлович (1939 – 2007)
Foto: Archiv

Was gibt es schöneres, als ein Konzert in Angedenken eines glänzenden Künstlers, das sich in ein wahres Chor-Fest verwandelt? Herrliche Musik, glänzende Interpretationen und emotionsgeladene Stimmung erfüllten am vergangenen Sonntag den Konzertsaal der Nationalen Musikakademie in Sofia. Anlass war der 75. Jahrestag seit der Geburt der namhaften bulgarischen Chordirigentin Petja Pawlowitsch, die vor sieben Jahren für immer diese Welt verließ.

Drei Chöre betraten nacheinander und schließlich zusammen die Bühne und brachten ihre Ehrung in Form innigster Interpretationen zum Ausdruck. Unter ihnen war der Akademiechor „Heilige Paraschkewa“, der die Nachfolge der von Petja Pawlowitsch gegründeten gleichnamigen Chor-Schule angetreten hat. Die heutige Chorleiterin Galina Lukanowa arbeitete einst eng mit der Gründerin zusammen. Unter ihren Fittichen wuchs auch die diesjährige Trägerin des Preises auf den Namen von Petja Pawlowitsch heran.

Ihre Tochter Theodora Pawlowitsch, überreichte den Preis mit den Worten: „Ich bin glücklich, diesen Preis einem jungen Menschen in die Hände zu drücken, der maßgeblich dem Chor zu neuem Leben verholfen hat. Es ist Ljubomira Slawkowa. Als Kind begann sie bei meiner Mutter zu singen und hat jede freie Minute dem Chor geopfert, wofür ich ihr persönlich danken möchte. Sie ist eine ausgezeichnete Designerin geworden, die demnächst ihre erste selbstständige Ausstellung eröffnen wird. Wir unsererseits werden sie dabei unterstützen, was als Teil dieses Preises angesehen werden kann.“

Ljubomira erinnert sich gern an ihre einstige Lehrerin: „Petja Pawlowitsch war eine grenzenlos hingebungsvolle Persönlichkeit, die mit der Musik lebte und alle Chormitglieder für diese Kunst gewinnen konnte. Sie stellte gleichzeitig auch hohe Ansprüche und achtete auf alle Details. Sie setzte alles drauf und dran, um dem Chor jenen vollendeten Klang zu geben, der ihm schließlich auch seinen Fortbestand sicherte. Es war für uns alle ein Schlag, als sie starb. Der Chor wurde aufgelöst – eine kleine Gruppe schloss sich jedoch zusammen und bildete die Keimzelle für den Nachfolgechor, der schnell neue Mitglieder gewann. Für mich ist es eine große Ehre, diesen Preis zu erhalten, der den Namen der bedeutenden bulgarischen Dirigentin Petja Pawlowitsch trägt.“

Chor „Petko Stajnow” und Chor „Heilige Paraschkewa”
Das Konzert in der Musikakademie fand im Rahmen der Musikfeste zu Ehren des bulgarischen Komponisten Petko Stajnow statt. Petja Pawlowitsch hatte diese Musikfeste 1994 in ihrer Heimatstadt Kasanlak ins Leben gerufen. Später wurden sie regelmäßig in Sofia durchgeführt. Sie gründete ferner eine Stiftung auf den Namen von Petko Stajnow, der ebenfalls in Kasanlak geboren worden ist. Auch der Chor in Kasanlak, der gleichfalls den Namen dieses bedeutenden bulgarischen Komponisten trägt, wurde lange Jahre von Petja Pawlowitsch geleitet. Auch er beteiligte sich am Gedenkkonzert für die Dirigentin.

Chor des Bistums von Wratza
Der dritte Chor war der des Bistums von Wratza mit dem Bischof von Trojan, Kiprian an der Spitze. Kiprian ist übrigens der einzige orthodoxe Bischof, der neben seinem geistlichen Amt auch einen Kirchenchor und eine Philharmonie leitet. Er sorgte auf dem Konzert auch für eine Überraschung. Zusammen mit den Männern des Chores sang er zu Ehren seiner Lehrerin Petja Pawlowitsch das Lobpreisungslied „Dostojno est“.

Das Konzert ging mit gemeinsamen Interpretationen aller drei Chöre zu Ende. Darunter der Kirchenhymnus „Na mnogaja leta“ (zu Deutsch „Auf viele Jahre“) und die Hymne der bulgarischen Chorkunst „Rodna pesen“ (zu Deutsch „Heimatlied“).

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow



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