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Der Traum zweier Jugendlicher, ihre Heimatstadt wieder zum Leben zu erwecken

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Emilian Kadijski und Teodor Kostadinow
Foto: Privat

Wratza, eine Stadt in der ärmsten Region Europas, dem Nordwesten Bulgariens, befindet sich auf dem Weg der Transformation in einem begehrten Ort für die persönliche und berufliche Realisation von jungen Menschen. Zumindest das sind die Ambitionen von zwei jungen IT-Fachleuten, die sich zum Ziel gesetzt haben, ein modernes IT-Zentrum mit der dazu gehörenden Gemeinschaft in ihrer Heimatstadt zu gründen, um die ersehnte positive Änderung zu vollbringen.

Emilian Kadijski und Teodor Kostadinow haben beide an der Sofioter Kliment-Ohridski-Universität studiert und haben bereits Erfahrung bei unterschiedlichen Software-Unternehmen gesammelt. Emilian unterrichtet auch an der Berufsschule für Elektronik in Sofia, die er selbst besucht hat. Vor kurzem gewann sein Team eine Initiative für mehr soziale Verantwortung, die das Leben der Kinder noch interessanter machen will, indem sie Jungunternehmer als Partner für Schülerprojekte findet. Der Traum der beiden Computerspezialisten, ihre Heimatstadt Wratza zum neuen Leben zu erwecken, ist bereits zwei Jahre alt.

"Ich habe Emilian zufällig kennen gelernt", berichtet Teodor. "Vor zwei Jahren wollte ich einen Computerkurs in einer Schule in Wratza anbieten. Die Direktorin sagte mir, dass neulich jemand anders mit der selben Idee zu ihr gekommen sei. So haben wir dann beschlossen, zusammen kostenlose IT-Kurse in der Stadt sowohl für Schüller, als auch für Erwachsene anzubieten."

Foto: Privat
Seitdem kommen sehr viele Interessenten zu den Unterricht. Sie haben auch Multiplikatoren geschult, die dann selber unterrichten. Momentan finden die Veranstaltungen in den Klassenzimmer der Schulen statt, bald wollen die beiden Enthusiasten aber mit dem Preisgeld aus der Entwicklungsinitiative ihr eigenes IT-Zentrum bauen.

"Momentan gibt es keine Perspektive für die jungen Menschen in Wratza", sagt Teodor. "Jeder, der sich weiter entwickeln will, muss die Stadt und sogar noch schlimmer - das Land verlassen. Da sie hier keine anspruchsvolle Arbeit finden und ein normales Leben führen können. Genau das wollen wir den jungen Menschen anbieten – wir wollen die Lebensqualität verbessern und ihnen interessante Tätigkeiten anbieten."

Die beiden Jungunternehmer fahren jedes Wochenende von Sofia nach Wratza, um die Schulungen zu veranstalten. Ihr Wunsch ist aber, eines Tages selber nach Wratza zurückzukehren und dort eine kleine Computerfirma zu gründen, die Arbeitsplätze schafft. Die Einheimischen sind von der Idee begeistert, berichtet Teo und weiter: "Die Kommune unterstützt uns auch", sagt er. "Im Oktober haben wir eine IT-Veranstaltung in Wratza organisiert, die von mehr als 2.000 Menschen besucht wurde. Die Gemeinde war einer der Sponsoren. Sie haben uns die Räumlichkeiten in der Stadtmitte zur Verfügung gestellt, was sich als passend erwiesen hat."

Übersetzung: Milkana Dehler



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