Morgen findet die Premiere des Dokumentarfilms "Ich war Jack Kerouac" der Regisseurin Lisa Boewa statt. Gewidmet ist der Streifen der Beat-Generation, ein Thema, das die junge Autorin mehrmals auch wissenschaftlich behandelt hat. Der Film besteht aus Interviews, die in den USA zusammen mit dem Schauspieler Itzko Fintzi gedreht wurden.
Er übernimmt im Film die Rolle des Chors aus der griechischen Tragödie, erklärt das Geschehen und die Verbindung zwischen den Handlungen, meint Boewa. Das Künstlertandem hat auch andere gemeinsame Projekte realisiert, die verschiedene Aspekte der Kultur und der Geschichte aus einer neuen Perspektive zeigen.
"Das Thema der Beatniks und Hippies umfasst den Zeitraum nach dem Zweiten Weltkrieg bis Anfang der 1970er Jahre", berichtet die Autorin. "Das Jahr 1947 gilt als Anfang der Bewegung, da damals die erste Reise von Kerouac per Anhalter stattgefunden hat, die er später in seinem Buch "Unterwegs" beschrieben hat. Man kann eigentlich sagen, dass es dabei um drei Hauptbewegungen geht – die Beatniks, die Hipsters und die Hippies. Im Film aber behandeln wir nur die Beatniks. 2007 sind wir zusammen mit Itzko nach San Francisco für die Eröffnung des Beat-Museums gereist. Dort ist das Buch von Kerouac in allen Sprachen, einschließlich auf Bulgarisch ausgestellt. Wir haben auch einige der Wegbegleiter von ihm auf seinen Reisen getroffen. Speziell für die Veranstaltung kam Carolyn Cassady, die als Vorbild für die weibliche Figur im Buch diente. Ihr Mann wird ebenfalls im Buch dargestellt. Mit ihnen und mit ihren drei Söhnen haben wir ein sehr interessantes Gespräch geführt, das wir auch aufgenommen haben. Mit dem Protagonisten von einer anderen männlichen Figur im Roman haben wir Stunden lang gesprochen. Als ich meinen Gesprächspartnern erzählt habe, welchen Einfluss dieses Buch auf Generationen von Bulgaren gehabt hat, waren sie überrascht. Sie konnten sich nicht vorstellen, dass Menschen aus einem ihnen unbekannten Land, sich so sehr dafür interessieren und sich mit den Helden des Buches identifizieren können. Wir haben auch viele Einzelheiten und Hypothesen über die einzelnen Protagonisten im Buch erfahren, die man dann im Film sehen kann."
Übersetzung: Milkana Dehler
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