Eine Familie und Kinder. Das ist der fromme Wunsch von Christian Krastew für das neue Jahr. Vielen ist sein Name aus der Übergangsregierung 2013 als Verkehrsminister geläufig. Krastew ist aber eigentlich ein Diener der orthodoxen Kirche. Trotz seiner weltlichen Berufslaufbahn als hochrangigen Beamten im Verkehrsministerium, Vorstandsvorsitzenden des Flughafens Burgas und des Hafens in Warna kehrte er der Beamtenkarriere den Rücken zu und stürzte sich in die Privatwirtschaft. Und in all dieser Zeit blieb Christian Krastew ein treuer Diener der Bulgarischen orthodoxen Kirche.
„Das ist ein Ausdruck meiner Auffassung von Gleichgewicht zwischen dem Weltlichen und dem Geistigen“, sagt der ehemalige Minister. „In der Kirche bin ich weit weg von den weltlichen Belangen, ich nehme den Mantel des Chefs ab und verwandle mich in einen frommen Diener, der bei der Messe aushilft. Mit dieser Verwandlung wurde in den bulgarischen Medien viel spekuliert, aber für mich steht fest, dass ich nicht vorhabe, in der kirchlichen Hierarchie nach oben zu streben“, sagt Christian Krastew.
Für ihn ist Gott Liebe und der Glaube an Gott – ein innerliches und sehr persönliches Gefühl. Krastews Familie war es, die ihm die christlichen Werte nahe legte und ihn in die Kirche führte. Sein Urgroßvater war Kirchenvorsteher und sein Onkel und seine Schwester sind Theologen. Im Laufe der Zeit traf Krastew viele Menschen, die ihn mit ihrem Glauben und Weltsicht fasziniert haben. Auch das ist ein Grund mehr geworden, dass er sich dem Kirchendienst zugewandt hat.
„Entgegen der verbreiteten Ansicht, dass der Glaube für die Schwachen sei, denke ich, dass genau das Gegenteil wahr ist“, sagt Christian Krastew. „Nur ein innerlich starker und stabiler Mensch kann die Beschwerlichkeiten des Lebens demütig begegnen, während jede sinnliche oder materielle Verlockung ihnen weh tun kann. Nur, wenn man demütig ist, kann man seinen Egoismus überwinden und sich selbst sein“, ist Krastew überzeugt.
Der Kirchendiener und ehemaliger Verkehrsminister ist zudem überzeugt, dass die Kirche eine zunehmend wichtige Rolle in der bulgarischen Gesellschaft spielen wird. Immer mehr junge Menschen werden in hohe Kirchenposten gewählt, und sie stehen dem wahren Leben viel näher, begründet Krastew seine These. Doch, wie lassen sich Politik und Kirche vereinbaren?
„Die prinzipienlose Politik ist nie von langer Dauer und führt nirgendwohin“, behauptet Christian Krastew. „Es gibt Politiker, die durchaus gewillt sind, Gutes zu tun. Die Politik bedeutet aber auch, Kompromisse einzugehen. Und da sehe ich eine Schnittstelle zwischen Politik und Glaube.“
Christian Krastew behauptet, während seiner zweimonatigen Amtszeit als Verkehrsminister habe er keine Kompromisse mit seinen eigenen Überzeugungen gemacht. Wohin führt ihn nun sein Leben – in die Wirtschaft oder in die Kirche?
„Ich habe die Politik nicht verlassen, um eines Tages dorthin zurückzukehren“, sagt Chrsitian Krastew. „Ich war schon immer sehr aktiv und verstecke mich in der Kirche nicht. Kirchendiener und Geschäftsmann zu sein, ist für mich kein Widerspruch und deshalb werde ich auch weiterhin beiden Tätigkeiten nachgehen“, sagt der ehemalige Minister in Kirchengewand Christian Krastew.
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