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Smart, aber (noch) nicht genug

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Das Start-up Uber aus San Francisco hat mit dem Taxiruf per App den Stadtverkehr in den USA und Westeuropa revolutioniert. Nun versucht die smarte Mitfahrzentrale, auch Sofias Straßen zu erobern.

Wir sind in Sofia Anfang Dezember mit der niedrigsten Sparte UberX gestartet“, sagt Uber-Bulgarien-Chef Paul Faguét. „Wir vermitteln über eine Smartphone-App Fahrer von Mietwagen. Fahrer und Mitfahrer teilen sich die Fahrtkosten, so dass es beiden Seiten nur Vorteile bringt“, sagt der Chef von Uber in Bulgarien.

Die Zahlung erfolgt online. Als Fahrer kann man 80 Prozent des Beförderungspreises behalten, der Rest geht an Uber als Vermittlungsgebühr. Die Smartphone-App wird nicht nur für die Bestellung eines Wagens und für ein Preisangebot genutzt, sondern auch für Feedback. Der Dienst lässt sich auch international nutzen. Egal also, wo sich der Kunde befindet – es lässt sich stets dieselbe App zum Buchen von Uber-Wagen nutzen. Nun wollen einige Taxi-Dienste nachziehen, heißt es in Fachkreisen. Sie organisieren sich in einem gemeinsamen, internationalen Netzwerk, inklusive entsprechender Apps. Problematisch ist allerdings, dass der Chauffeur-Service mehr oder weniger ein illegaler Taxidienst ohne Lizenz darstellt. Für die entgeltliche oder geschäftsmäßige Beförderung von Personen wird in Bulgarien grundsätzlich eine Genehmigung, im Fall von Sofia – der Stadtverwaltung. Der Fahrer benötigt zudem eine Fahrerlaubnis zur Fahrgastbeförderung. Aus diesen Gründen hat das Berliner Landgericht den Uber-Fahrdienst vorerst verboten. Nach einer Klage eines Berliner Taxiunternehmens erließ das Gericht in einem Eilverfahren eine einstweilige Verfügung gegen das amerikanische Unternehmen. Uber Bulgarien habe aber nicht vor, sich als Beförderungsdienstleister registrieren zu lassen, da es nach den Worten seines Chefs eine Softwarefirma sei.

Wir sind keine Transportfirma, sondern ein Softwareunternehmen“, weicht Uber-Bulgarien-Chef Paul Faguét aus. „Wir beschäftigen Softwarespezialisten in der ganzen Welt, und genau das haben wir auch in Bulgarien vor. Wir haben große Pläne für Bulgarien. Wir versuchen, jede Stadt zu Innovationen zu ermutigen. Denn wir sind überzeugt, dass die Zukunft des Transports in der immer geringeren Nutzung eigener Fahrzeuge und in der Mietfahrgelegenheit liegt“, glaubt Faguét.

In der Praxis heißt dies, dass das Angebot einer Taxi-Dienstleitung von Personen oder Unternehmen, die nicht über eine entsprechende Genehmigung und Fahrerlaubnis verfügen, gegen geltendes Recht verstößt. Fahrgäste, die ein solches Angebot nutzen, sind rechtlich nicht abgesichert und gehen versicherungstechnische Risiken ein. Unklar bleibt zudem, wie das Finanzamt die anfallenden Steuern auf der Gewerbetätigkeit der Uber-Fahrer eintreibt. Der Chauffeurdienst Uber, hinter dem milliardenschwere Investoren wie Google stehen, überlegt, eine generelle Betriebserlaubnis zu erwerben und Fahrzeuge zu kaufen, die unter dieser Konzession fahren können. Bis dahin aber bleibt das Thema kontrovers.



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