Das 90jährige Jubiläum eines der bekanntesten bulgarischen Maler – Georgi Baew gab Anlass zu einer Ausstellung seiner Werke in der Kunstgalerie des Nationalen Kulturpalastes, die bis Ende des Monats andauern wird. Geboren in Burgas, war Baew von der Kraft und der Schönheit des Meeres von Beginn an sehr beeinflusst. Jahrzehnte lang gab er in seinen Bildern Ausdruck dieser Bewunderung. Sie beeindrucken vor allem mit der Grellheit und Tiefe ihrer Farben. Die Exponate stammen aus der Sammlung der nationalen Kunstgalerie und wurden zwischen 1950er und Mitte der 1980er Jahre gemalt.
„In den verschiedenen Schaffenszeiten des Künstlers hat er unterschiedliche Themen behandelt“, erklärt die Kunsthistorikerin Suzana Karamfilowa. „In den frühen 1950er Jahren, zu Beginn seiner Kariere, hat er den Hafen von Burgas, die Fischerboote und viele Balustraden gemalt, die für seine spätere Schaffenszeit sehr typisch sind. Dazu kamen dann auch Industrielandschaften, die aber erneut mit dem Meer und dem Alltag der Menschen dort verbunden waren. Nach einem tragischen Zwischenfall brannte sein Atelier mit 250 Bildern, was ein schwerer Schlag für seinen Nachlass gewesen ist. Danach wurden seine Arbeiten dramatischer und düsterer. Einige seiner Werke aus dieser Zeit tragen Titel wie „Flüchtlinge“ und „Der schönste Ertrunkene“. Aus einem Teil der verbrannten Bildern hat er Kollagen gemacht, die ebenfalls sehr starke Wirkung auf den Betrachter haben.“
Ein weiterer Themenzyklus im Schaffen von Georgi Baew wurde unter dem Begriff „Erinnerungen“ vereint. Sie unterscheiden sich stark in der Stilistik von den späten Werken des Malers. Baew ist auch weit über die Grenzen des Landes bekannt, er hat viele Ausstellungen im Ausland gehabt. Seine Bilder befinden sich in Galerien in Europa, den USA und Asien. Der Künstler wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet, darunter auch der Herder-Preis der Wiener Universität.
„Georgi Baew ist schon lange Teil der Weltkulturgeschichte geworden und zwar als ein bulgarischer Maler mit seinem eigenen Stil“, berichtet weiter Suzana Karamfilowa. „Er gehört zu den aktivsten Künstlern der 1960er Jahre in Bulgarien, die mehr oder minder die Richtung für die künftige Entwicklung der Maler bei uns angegeben haben. Er ist einer der großen Namen in der heimischen Szene zusammen mit Genko Genkow, Swetlin Rusew, Atanas Jaranow u.a.“
Übersetzung: Milkana Dehler
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