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Rajna Konstantinowa: Billiger Ruhm ist dem Rundfunk fremd

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Foto: Bulfoto

Im Kontext der Feiern zum 80jährigen Jubiläum des BNR unterhielten wir uns mit einer emblematisch Figur aus der neuesten Geschichte unseres „alten Hauses“ – Rajna Konstantinowa. Sie beendete ihre Karriere als Direktorin der Abteilung Radio in der Europäischen Rundfunkunion, zu der mehr als 70 öffentliche Rundfunkanstalten in ganz Europa gehören. Wir wollten von Rajna Konstantinowa erfahren, wie der BNR unter den anderen abschneidet.

Der Vergleich ist für mich immer sehr angenehm, da der BNR vor dem Hintergrund der anderen großen und kleinen Rundfunkanstalten in Europa sehr gut dasteht. Und ich muss sagen, er hat oft als Vorbild gedient, insbesondere als er Mut gezeigt hat, auf moderne Technologien umzusteigen und auch das Format und die Genres seiner Inhalte zu ändern. Vor allem dienen aber seine talentierten Mitarbeiter als Vorbild. Der Bulgarische Nationale Rundfunk hat stets ein glückliches Händchen bewiesen, wenn es darum geht, begabte Mitarbeiter zu finden, sie zu fördern und zu halten. Mit Anbruch der digitalen Kommunikationsära war unser Rundfunk einer der Vorreiter im Bereich moderne Technologien. Schnell haben die Menschen ihre Hörgewohnheiten verändert – von zehn Hörern hören momentan fünf Internetradio, der Rundfunk verfügt über eine Internetseite, Blogs, Twitter, etc. All das konnte unser Rundfunk ohne große Kosten zügig und gekonnt in die Tat umsetzen. An dieser Stelle sollten wir sagen, dass der BNR mit über die besten und treuesten Hörer verfügt und großes öffentliches Vertrauen genießt. Ungeachtet der vielen neuen privaten Radios in Bulgarien, die Anfang der 90er Jahre wie Pilze aus dem Boden sprossen, ist es dem Bulgarischen Nationalen Rundfunk gelungen, seine Leaderposition zu halten, obwohl viele seiner Mitarbeiter zu Konkurrenzsendern gewechselt sind.“

Doch der Rundfunk als Medium lehrt Bescheidenheit, meint Rajna Konstantinowa und weiter: „Der BNR schreit nicht in die Welt hinaus, dass er Leader ist. Wenn man schreit, wird man schnell müde. Beim Rundfunk gibt es keinen billigen Ruhm und keine leichten Erfolge. Hier muss man sich unbedingt weiter entwickeln. Und so hat unser Radio über die Jahre viele Charaktere und Persönlichkeiten geprägt.“

Wenn Rajna Konstantinowa an ihre ersten Schritte als Journalistin an der englischen Redaktion von Radio Bulgarien zurückdenkt, erinnert sie sich, wie damals in einer freundschaftlichen Atmosphäre unter Kollegen viele Ideen geboren wurden.

Wir standen vor der Herausforderung, Sendungen in diversen Fremdsprachen zu gestalten. Ergo mussten wir sehr gut sein und uns an den besten Weltstandards ausrichten. Ich erinnere mich an die Zeit eines schnellen Generationswechsels, als diese wunderbaren, enthusiastischen jungen Menschen zu uns kamen und an die Stelle der langweiligen, bis dahin recht statischen Sendungen dynamische Reportagen mit Akzent auf den Menschen traten. Durch unsere Interviews auf bis 13 Sprachen mit Leuten aus aller Herren Länder hatte man das Gefühl, als wäre die ganze Welt bei uns zu Gast. Humane Journalistik in einer Fremdsprache für ein Publikum im Ausland zu machen ist eine enorme Herausforderung. Vielen ist es bis zum heutigen Tag nicht bewusst, wie schwierig und verantwortungsvoll das ist und welch hohe Kunst zugleich. Mich verbinden herrliche Erinnerungen mit Kollegen nicht nur aus der englischen Redaktion. Ich habe später auch in der Zentralredaktion von Radio Bulgarien gearbeitet. Im Nachhinein kann ich von Glück sprechen, dass ich die Chance hatte, mit diesen Menschen und in diesem solchen Milieu arbeiten zu dürfen.

Übersetzung: Rossiza Radulowa



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