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Die Sieben von Dextrophobia Rooms

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Immer häufiger wird der IT-Sektor als ausgesprochen attraktiver Bereich für den bulgarischen Nachwuchs erwähnt. Und das aus gutem Grund, da dieser in Bulgarien mit zweistelligem Jahreszuwachs, einer Arbeitslosenquote von null Prozent, solider Nachfrage nach Fachkräften, mit Gehältern, die das Mehrfache des Landesdurchschnitts betragen und anderen Anreizen zu den entwicklungsdynamischsten Branchen zählt. Und so mutet es auch seltsam an, wenn man auf Experten trifft, die ihre gutbezahlten Jobs an den Nagel hängen, um einen völlig anderen Traum zu verwirlichen. Wie beispielsweise die Sieben von Dextrophobia Rooms - Petar Kostow, Angel Najdenow, Alexandar Grozdanow, Boschidara Zahariewa, Dimitar Petrow, Mariela Lewiewa und Swetlin Garbatow. Den Mut zu diesem Schritt gibt ihnen offensichtlich ihr zartes Alter von 25 Jahren sowie der Wunsch, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen und gemeinsam zu arbeiten. Die Sieben gehören zu jenen Jugendlichen in Bulgarien, die eine neue Welle der Unterhaltungsindustrie auf den Weg bringen, konkret den s.g. Puzzle Room. Was es damit auf sich hat, erklärt uns Petar Kostow:

"Dabei sind die Personen eine Stunde lang in einem Raum eingeschlossen und müssen in dieser Zeit einen Ausgang finden. Der Ausgang wartet am Ende einer Reihe von Rätseln und Herausforderungen. Bei diesem Spiel ist Teamgeist gefragt. Dabei regen wir vor allem die Fähigkeit an, neue Ideen zu generieren und sich aufeinander abzustimmen. Dafür  müssen die beteiligten Personen weder an ihre körperlichen Grenzen gehen, noch ganze Enzyklopädien auswendig können. Der Raum soll ihre Kreativität anregen und den Adrenalinspiegel steigen lassen. Dabei bauen wir vor allem auf das Überraschungsmoment. Wir lassen sie in eine bestimmte Atmosphäre, in bestimmte Personen eintauchen, wie in einem Film, dessen eine Drehbuchhälfte von uns geschrieben wird und die andere von ihnen."

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Die Idee für diese Art der Unterhaltung stammt allerdings nicht vom Dextrophobia-Team. Derartige Puzzle Rooms halten seit geraumer Zeit auch in Europa Einzug, wie zuvor in den USA. Die Sieben fahren nach Ungarn, um die Umsetzung dieser Idee vor Ort zu inspizieren. Und sind auf ihrer Heimfahrt überzeugt, dass sie dieses Unterhaltungsformat zu einem noch beeindruckenderen Erlebnis gestalten können. Nach acht Monaten ist der Puzzle  Room fertig und empfängt am 10. Juni 2014 seine ersten Gäste.

"Unseren ersten Dextrophobia-Room haben wir selbst finanziert, wobei wir vor allem unsere Arbeitskraft und Freizeit investiert haben", erzählt Peter weiter. "Zuvor haben wir alle acht Stunden täglich in Firmen mit völlig anderen Betätigungsfeldern gearbeitet. Geholfen hat uns bei unserem Vorhaben, dass wir zusammen die Freizeit verbringen. Anstatt jedoch Karten zu spielen oder Bier im Park zu trinken, haben wir uns ein gemeinsames Ziel geschaffen."

Die erste Investition sei mit umgerechnet 5.000 Euro Startkapital nicht sehr hoch gewesen, berichtet Petar weiter. Alles hat eher wie ein Scherz begonnen, von dem man hoffte, wenigstens die Kosten wieder reinzubekommen. Und der Plan ging auf. Erwähnt sei, dass der Risikokapitalfonds Eleven auf das Unternehmen aufmerksam wurde. Er kaufte sich ins Unternehmen ein und setzte das Team auf die Liste seiner Mentorprogramme. Und so konnten mehrere Teammitglieder ihre angestammten Jobs an den Nagel hängen und sich ganz ihrer neuen Unternehmung zuwenden. Derzeit arbeiten sie an ihrem zweiten Puzzle Room, der im Frühjahr seine Türe öffnen soll. Auch ist ein künftiges Franchise der Dextrophobia-Marke geplant. Seit seiner Eröffnung zählt der erste Dextrophobia-Room knapp 7.000 abenteuerlustige Besucher aus allen Altersgruppen. Darunter viele Ausländer, wie Amerikaner, Australier, Juden und Europäer. Auch auf dem Reiseportal Tripadvisor findet Dextrophobia Room hohen Zuspruch. Für Peter und seine Freunde sind Rooms wie der ihre eine willkommene Abwechslung für ausländische Gäste. Und obwohl sie stets sechs Wochen im voraus ausgebucht sind, suchen die Sieben nach Möglichkeiten, um noch mehr Ausländer für ihren Room zu begeistern.

Übersetzung: Christine Christov



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