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Russland-Ukraine-Konflikt wirkt sich auf bulgarische Weinexporte aus

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In vino veritas – im Wein liegt die Wahrheit. Uns diesem Thema zuwendend, können wir schlichtweg behaupten, dass der Wein heute zu den beliebtesten Markterzeugnissen zählt. Die zu Ende gegangene Landwirtschaftsmesse AGRA und Fachmessen in Berlin und Paris zuvor sind ein Anlass, um uns dem Absatz bulgarischern Weine im Ausland zuzuwenden.

Im Vorjahr hat Bulgarien 58 Millionen Liter Wein exportiert. Das zumindest behauptet Krasimir Koew, Chef des Amtes für Rebe und Wein. "Leider haben wir im Vorjahr zwei Millionen Liter Wein weniger exportiert als 2013. Vor dem Hintergrund der vielen Ereignisse im Vorjahr, ist der leichte Rückgang jedoch nicht weiter schlimm. Branchenübergreifend waren wir von deutlich höheren Zahlen ausgegangen."

Der militärische Konflikt zwischen Russland und der Ukraine und die daraus resultierenden wirtschaftlichen Folgen haben zu einer Abwertung des Rubels geführt, worunter auch die bulgarischen Weinhersteller leiden. Beide Länder zählen zu den Haupthandelspartnern Bulgariens, kommentiert Krassimir Koew.

"Im Vorjahr haben wir nichts in die Ukraine exportiert. Aber auch unsere Haupttransportroute nach Russland führt durch die Ukraine, durch das Kriegsgebiet, wo elf Trucks bulgarischer Weinhersteller verschwunden sind. Und so sahen sich die Firmen gezwungen, diesen Transportweg zu meiden und auf Ersatzrouten durch die baltischen Staaten auszuweichen."

An dieser Stelle soll erwähnt sein, dass die bulgarischen Weine nicht auf der Exportverbotsliste der EU stehen, wie es beispielsweise bei Obst, Gemüse und Milcherzeugnissen der Fall ist. Das geschrumpfte Exportvolumen ist auf die Verteuerung der europäischen Waren zurückzuführen.

"Der Rubel hat gegenüber dem Euro beträchtlich an Wert verloren", erklärt Krassimir Koew. "Das veranlasst die russischen Händler natürlich zusätzlich, von Weinkäufen in Bulgarien und den EU-Staaten abzusehen. Ohne all diese Ereignisse hätten unsere Weinexporte sicherlich erneut um 15-20% zugelegt, wie es in den letzten fünf Jahren der Fall war."

Trotz leicht geschrumpfter Exportzahlen war 2014 durchaus kein schlechtes Jahr. Bulgarien konnte seine Weine in Asien präsentieren, wohin im Vorjahr 22-24 Millionen Liter exportiert wurden, davon 5 Millionen Liter allein nach China. Auch die für dieses Jahr geplanten Projekte, die über das Nationale Programm zur Stimulierung des Weinbau- und Winzereisektors bezuschusst werden sollen, sind auf den asiatischen Markt ausgerichtet, aber auch auf die Märkte von Russland, den Vereinigten Staaten und den EU-Markt, wo wir mit kleinen Schritten die in den 1990er-Jahren verlorenen Positionen zurückerobern.

Übersetzung: Christine Christov



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