Die Klöster sollen für den Tourismus zugänglicher gemacht werden. Darauf einigten sich Vertreter der Heiligen Synode und des Tourismusministeriums. Zu diesem Zweck ist nun die Ausbildung spezieller Reiseleiter im Gespräch, die die Touristen durch unsere Gotteshäuser begleiten sollen. Auf diese Weise sollen die Besucher neben den üblichen Ausführungen über den Architektur- und Geschichtswert mehr über das geistliche Leben erfahren.
Die Anfänge des Pilgertourismus in Bulgarien gehen in die 1990er-Jahre zurück. In jener Zeit beschreitet unser Land den dornigen Weg der Demokratie und steift damit die Fesseln der kommunistischen und atheistischen Herrschaft ab. Es entstehen die ersten Reisebüros für Pilgertourismus, der in den Folgejahren Tausende Anhänger gewinnt. Und so beginnen viele unserer Klöster mit dem Bau von Unterkünften für ihre Gäste – nicht nur für die Gläubigen, sondern auch für die ganz normalen Touristen, die sich weitab vom stressigen Alltag eine Auszeit in Ruhe und Gesinnung gönnen wollen. Und manche dieser einzigartigen historischen Stätten haben eine mehrere Jahrhunderte alte Geschichte.
"Dabei darf man auch nicht vergessen, dass beim Pilgertourismus das Wort eine ganz wichtige Rolle spielt. Denn nur so kann ein Stein oder eine Mauer vor den Augen des Besuchers zu Leben erwecken. Nur gut ausgebildete Guides sind in der Lage, das Interesse der Touristen zu wecken", ist Georgi Todorow vom größten Reisebüro für Pilgertourismus in Bulgarien überzeugt und fügt hinzu, allerdings habe man in diesem Segment noch enormen Aufholbedarf.
Welches sind die geeignetsten Destinationen für Pilgertourismus, wollen wir von ihm wissen.
"Das Rila-Kloster, das Roschen-Kloster, das herrliche Kremikowtzi-Kloster...", schwärmt Georgi Todorow. "Sehr zu empfehlen ist der Westen und Südwesten des Landes, wo es sehr viel erhaltene Kirchenkunst gibt. Wie etwa die Kirche in Dobarsko und das Zemen-Kloster. Ganz zu schweigen von der mittelalterlichen Georgskirche bei Kjustendil und der unter UNESCO-Schutz stehenden Kirche in Bojana. Sofia zählt generell zu den großen Zentren unseres Mittelalters. Leider wurden viele Sakralbauten in der Innenstadt zerstört. Dafür sind die 40 erhaltenen Klöster im Umkreis von Sofia – auch Sofioter Svetogorie genannt – einzigartig."
Rund 100 im ganzen Land verstreute Klöster seien sowohl für Restaurateure und Liebhaber der Kirchenkunst als auch für wissbegierige Globetrotter von Interesse, meint Georgi Todorow. Leider sind bisher nur wenige von ihnen restauriert und für Touristen zugänglich. Die bekanntesten sind neben dem im 10. Jahrhundert gegründeten Rila-Kloster das Batschkowo- und das Trojan-Kloster. Auch sei es falsch anzunehmen, dass die Geistlichkeit in den fünf Jahrhunderten des türkischen Jochs auf dem Rückzug war, sagt Georgi Todorow und weiter:
"Nehmen wir beispielsweise das 18.-19. Jahrhundert. In jener Zeit entbehrte die weltliche Kunst in Westeuropa jeglichem Geistigem. Zur selben Zeit jedoch blühte im Batschkowo- oder im Rila-Kloster die wahre geistliche Kunst, streng behütet und unberührt vom weltlichen Geist, vom Barock, vom Sonnenkönig und letztendlich von der gesamten weltlichen Kultur, die sich in jener Zeit in Westeuropa breit machte. Die Werke des erstklassigen Ikonenmalers aus dem 19. Jahrhundert Dimitar Zograf als auch von Dimitar Hadschiikonomow mit dem Beinamen Banskalia, die heute im Rila-Kloster zu sehen sind, sind ein beredtes Beispiel dafür."
Eine Umfrage unter Liebhabern von Pilgertouren hat ergeben, dass man eine Kirchen- oder Klosterführung durch einen Geistlichen bevorzugt. Aus diesem Grund sollen die professionellen Reiseleiter künftig auch von Geistlichen unterstützt werden, die die Touristen durch die entsprechenden Klöster oder Kirchen führen.
Übersetzung: Christine Christov
Fotos: BTA
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