Vom 1.- 4. April ist Weliko Tarnowo Gastgeber des größten Events im Kulturtourismusbereich. Und das aus gutem Grund – denn Weliko Tarnowo hat sich als Kulturhauptstadt Bulgariens auch als Symbol des bulgarischen Tourismus etabliert. Mit seinen unverwechselbaren historischen Denkmälern aus dem Mittelalter und seinem reichhaltigen Kulturkalender zieht unsere alte Reichshauptstadt alljährlich zwischen 500.000 und 800.000 Besucher an. Und – die mittelalterliche Zarewetz-Festung ist die besucherstärkste Sehenswürdigkeit des Landes.
Die diesjährige, zwölfte Ausgabe der Fachmesse versammelt 78 Aussteller unter einem Dach. 40 bulgarische Gemeinden, Tourismusvereinigungen, Hotelinhaber und Reiseveranstalter stellen an eigenen Ständen ihre neuen Kulturrouten vor. Über die Jahre hinweg hat sich die Fachmesse deutlich ausgeweitet und wartet nun auch mit Teilnehmern aus Südafrika, Kroatien, Indonesien, Vietnam, Indien, China, Griechenland, Rumänien und Mazedonien auf.
Die Fachmesse bietet ein vielfältiges Begleitprogramm. Geplant sind Workshops und Diskussionsrunden zum Ausbau der Branche in Bulgarien. Dabei soll u.a. erörtert werden, wie der Kulturtourismus zur Verlängerung der touristischen Saison beitragen kann, wie wir unser kulturhistorisches Erbe attraktiver für Touristen machen können und andere aktuelle Fragen. Auch Tourismusministerin Nikolina Angelkowa ist in Weliko Tarnowo, wo sie am Jahrestreffen der bulgarischen Bürgermeister teilnehmen wird. Dabei soll vor allem die Organisation der Verwaltung der neun Tourismusregionen Bulgariens diskutiert werden.
Parallel zur Fachmesse läuft das Internationale Filmfestival "Am östlichen Gestade Europas" mit 56 Touristik-Dokumentarstreifen aus 23 Ländern. Und im Rahmen des landesweiten Online-Wettbewerbs "Lese und reise" wetteifern führende bulgarische Touristik-Verlage und Online-Ausgaben.
Das am sehnlichsten erwartete Ereignis findet am Sonntag statt. Dann wird die Zarewetz-Festung zur Bühne für ein spektakuläres Schauspiel. Die Veranstalter wollen uns in jene Zeit zurückversetzen, in der Tarnowgrad als Hauptstadt des Zweiten Bulgarischen Reiches seine Blüte erlebte. Dafür sollen Szenen aus dem Alltag unserer Vorväter und typische mittelalterliche Handwerke wie Schmiedehandwerk, Töpferei, Münzprägung, Schnitzerei und Korbflechterei zur Schau gestellt werden. Die Damen wiederum können sich mit Traditionstechnologien zur Herstellung von Kosmetikprodukten vertraut machen. Ebenfalls auf dem Programm stehen Schaukämpfe mit Schild und Schwert als auch Wettstreite mit Pfeil und Armbrust, begleitet von Vorlesungen zum Thema Kampfkunst, die unsere Vorfahren in Vollendung beherrschten. Auch soll inmitten der Ruinen der einstigen Festung mittelalterliche Musik erklingen. Die Gruppe Dudelgeist wird auf nachgebauten Traditionsinstrumenten aus jener Epoche spielen.
Übersetzung: Christine Christov
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