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Es gibt keine stärkere Kraft als die einer Frau, die um jeden Preis Mutter werden will

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Viele Frauen gehen einen langen und schweren Weg, um Mütter zu werden. Ihr Beispiel sollten sich alle Mädchen zu Herzen nehmen, die zwar Kinder wollen, jedoch die Familienplanung auf später verschieben. Unsere Welt ist von Uhren, Grafiken und Plänen dominiert. Jeder von uns richtet seine Prioritäten nach dem hektischen Arbeitsalltag aus und verschiebt so wichtige Dinge, die eigentlich keinen Aufschub dulden. Das zumindest haben Frauen festgestellt, die sich um die Initiative „Rechtzeitig Mütter werden“ vereint haben. Die von ihnen gegründete Stiftung soll daran erinnern, dass es in der Natur der Frau liegt, Kinder auf die Welt zu bringen und großzuziehen.

Heute sind wir von der Natur weit entfernt. Ganz anders war es bei den Frauen Jahrhunderte vor uns“, meint Lora, die erst nach vielen Schwierigkeiten ihr Kind bekam. Ihre Meinung wird durch die Ergebnisse einer kürzlich durchgeführten Repräsentativumfrage untermauert, laut welcher nur finanziell abgesicherte Frauen bereit sind, ein Kind allein aufzuziehen. Neben mangelnder Stabilität in der Familie sind die geringen Einkommen ein weiterer Faktor, der die jungen Bulgarinnen vom Kinderkriegen abhält. Ein Großteil der Befragten teilt die Befürchtung, dass ihnen der durch Schwangerschaft und Mutterschaft bedingte Arbeitsausfall den Job kosten könnte.

Soziologen haben festgestellt, dass bei den meisten Frauen im Alter von 36 und älter ein abruptes Umdenken einsetzt. Für Kinderlose wird die Schwangerschaft zum erklärten Lebensziel Nr. 1. „Es gibt keine stärkere Kraft als die einer Frau, die um jeden Preis Mutter werden will“, meint Dr. Georgi Stamenow, Facharzt für reproduktive Gesundheit am Nadeschda-Krankenhaus in Sofia. Er führt die steigende Zahl von Patientinnen mit reproduktiven Problemen vor allem auf den Stress zurück, dem die Frau heute ausgesetzt ist. Trotz enormer Fortschritte in der Medizin ist das Alter der Frauen für die Geburt eines gesunden Kindes ohne genetische Störungen von entscheidender Bedeutung. „Dennoch gibt es heute Methoden, mithilfe derer die Frau die biologische Uhr anhalten und ihre Schwangerschaft auf später verschieben kann“, meint Dr. Stamenow und weiter:

Seit mehreren Jahren ist ein Anstieg des Durchschnittsalters von Frauen zu beobachten, die auf künstliche Befruchtung zurückgreifen, was jedoch nicht sehr erfolgsversprechend ist“, erklärt Dr. Stamenow. „Der Grund dafür ist, dass viele von ihnen in den fruchtbarsten Jahren keinen geeigneten Partner gefunden haben und daher nicht motiviert waren, Kinder zu bekommen. Viele Frauen wissen nicht, dass die Qualität der Eizellen ab 35 drastisch sinkt. Deshalb empfehlen wir Ärzte, im geeigneten Alter Eizellen einfrieren zu lassen, die dann verwendet werden können, wenn die Frau den entsprechenden Partner gefunden hat und bereit ist, Mutter zu werden. Der Vorteil dieser Technologie ist die Senkung der Zahl angeborener Missbildungen. Es gibt keine stärkere Kraft als jene, die eine Frau zur Mutterschaft antreibt. Mit dem Einfrieren von Eizellen hält man die Uhr an, das ist wie eine Sciencefiction-Zeitreise. Nicht die viele Arbeit setzt uns zu, sondern der alltägliche Stress. Wissenschaftler appellieren an die modernen Frauen, darüber nachzudenken, was für genetisches Material sie hinterlassen werden als auch an sich selbst zu denken, wenn sie am glücklichsten sind. Denn genau dann werden ihnen glückliche Kinder geboren. Das vor sechs Monaten auf den Weg gebrachte Projekt „Rechtzeitig Mutter werden“ wird von einer breit angelegten Aufklärungskampagne begleitet. Bei meiner Arbeit erlebe ich jeden Tag Überraschungen", erzählt Dr. Stamenow weiter. "Jeder neue Fall ist für mich wie das Tor in ein riesiges Universum, welches bereit ist, seine Geheimnisse preiszugeben. Die jüngste Überraschung erlebte ich vor einer Woche. Unsere Patientin gebar nach sieben erfolglosen In-vitro-Versuchen endlich Zwillinge. Darauf hatte sie zehn lange Jahre gewartet. Dieser Erfolg ist der großen Geduld dieser Frau und dem hohen Professionalismus des Ärzte- und Biologenteams zuzuschreiben.

Übersetzung: Christine Christov



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