Die Bildungsreform in Bulgarien ist im Verzug. Viele Probleme im bulgarischen Schulwesen müssen gelöst werden, damit unser Land aufholen und sich an fortgeschrittenen europäischen Ländern messen kann. Obwohl die Regierung die Entscheidungen über den Verlauf der Reform trifft, werden die wahren Schritte in Richtung Veränderung von den bulgarischen Lehrern unternommen. Das sind Menschen mit bescheidenen Einkommen, doch enormer Verantwortung. Wir erwarten von ihnen, die Schüler zu erziehen und ihnen als Vorbild zu dienen, spannend zu unterrichten und nach dem Unterricht in die Rolle von Psychologen, Erziehern und Managern schlüpfen zu können.
Selbst nach Ende ihres Arbeitstages sind die Lehrer mit den Problemen an der Schule engagiert. Oft werden sie von Eltern angerufen, die sich bei ihnen Informationen oder Rat im Zusammenhang mit unterschiedlichen Problemen an der Schule holen wollen. Am häufigsten werden sie dabei mit der Frage nach der Subjektivität der Noten konfrontiert, die sie geben. Oft genug sind die Eltern der Meinung, dass die Lehrer an den schlechten Noten ihrer Kinder schuld sind. „Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurden an den bulgarischen Schulen zahlreiche neue Erfindungen in Unterstützung der Schüler eingeführt. Unklar aber ist, warum die Aggression gegenüber den bulgarischen Lehrern trotzt technischer Modernisierung wächst“, betonen in diesem Zusammenhang Vertreter der Lehrergewerkschaft. Die Lehrer fordern seit langem ein präzises Gesetzes zu ihrem Schutz. Statistischen Angaben zufolge ist bereits fast die Hälfte von ihnen Opfer von Gewalt geworden. Beklemmend dabei ist, dass Eltern oft handgreiflich werden, um Lehrer zu nötigen, ihrem Sprössling eine bessere Note zu geben.
Lehrer glauben, ihre Arbeit werde oft unterschätzt. Falsch sei auch die Annahme, sie hätten recht lange Sommerferien, denn in dieser Zeit besuchen sie Fortbildungskurse, beschäftigen sich mit administrativen Aufgaben und so reiche der Urlaub bei weitem nicht aus, um sich vom Stress und der Belastung während des Schuljahrs zu erholen.
Viele Menschen meinen, es sei einfach, in den Anfangsklassen zu unterrichten, das Kinder in diesem Alter sehr lieb und fügsam seien. Weit gefehlt, wie die Lehrerin Bojana Jowtschewa zu berichten weiß:
„An der Schule geht es sehr dynamisch zu, alles ist in stetem Wandel begriffen. Die neuen Kommunikationsmittel können die Kinder beim Lernen unterstützen, falls sie gezielt und in Maßen eingesetzt werden. Sie können aber nicht den Umgang zwischen Schülern und Lehrern ersetzen. Die modernen Technologien wirken sich auch auf die Beziehungen in der Familie aus. Kleine Kinder sitzen stundenlang vor dem Computer und vergessen dabei völlig ihre Eltern und Altersgenossen. Die Frage ist, wie lange wir ihnen erlauben sollten, online zu sein. Oft wird von einem Gesetz zum Schutz der Lehrer vor Aggression gesprochen. Ein solches Gesetz ist meiner Meinung nach schon längst fällig, denn die Lehrer können wegen der übermäßigen Reaktion der Eltern nicht in Ruhe arbeiten. Wir leben in einer Gesellschaft, in der das rein physische Überleben der Familie auf der Tagesordnung steht. Die materiellen Sorgen schüren aber das aggressive Verhalten der Eltern, die ihren Ärger oft an ihren Kindern auslassen. Die Kinder wiederum ahmen sie nach und verhalten sich wie aggressive Erwachsene. Es ist offensichtlich, dass die heutigen Eltern ihrer Rolle als Erzieher nicht gewachsen sind. Die Erziehung der Kinder wird auf den Kindergarten und später auf die Schule abgewälzt, doch diese nicht in der Lage, die Aufmerksamkeit und Erziehung im Kreise der Familie zu ersetzen. Es gibt auch andere Fehler. Oft sind Eltern bereit, bei Konflikten unter Kindern die Schuld und die Verantwortung anderen in die Schuhe zu schieben. Es mangelt an Toleranz in den Beziehungen, was automatisch in den Klassenunterricht übertragen wird und die Arbeit der Lehrer erschwert“, so Bojana Jowtschewa.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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