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"Mind Room" - ein Schnittpunkt von Spiel und Geschäft

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Viktor Wutow und Waleri Wenkow
Foto: BGNES

Homo ludens oder der "spielende Mensch" ist eine Erinnerung an die Kindheit, die in jedem von uns lebt, bis zum Ende unseres Lebens. Der spielende Mensch hat in der Regel einen mutigen und unternehmerischen Geist und experimentiert und entdeckt ohne zu zögern unbekannte Gebiete. Wir alle sind Spieler, durchlaufen ständig irgendwelche Tests, wie es in einem populären bulgarischen Lied heißt. Es ist ein Glücksspiel, wenn man sich für einen Partner im Leben entscheidet, und das Risiko ist vielleicht noch unvorhersehbarer, wenn man sich auf ein neues Tätigkeitsfeld einlässt.

Spiel und Geschäft zur gleichen Zeit liegen der Idee zugrunde, eine intellektuelle Provokation zu organisieren, die in der Welt und nun auch in unserem Land als "Mind Room" bekannt ist. Und so gibt es nun eine Möglichkeit mehr für intelligente Unterhaltung in unserer Hauptstadt. Das Modell wurde vor Jahren in Japan entwickelt und von dort her hat es sich in der ganzen Welt verbreitet. In Bulgarien wird der "Mind Room" als moderne und unterhaltsame Art und Weise aufgefasst, um dem langweiligen Arbeitstag in die gemütliche Welt der Rätsel und Puzzelspiele aus der Kindheit zu entfliehen. Wenn man einmal im Spiel steckt, findet man leicht einen Schnittpunkt zwischen der realen und der virtuellen Welt. Das bulgarische "Rätselzimmer" ist nach dem Vorbild eines solchen Ortes für Spiele in New York entstanden.

Der anspruchsvollen aber auch riskanten Aufgabe, einen neuen und völlig unbekannten Zeitvertreib in Sofia zu organisieren, hat sich Waleri Wenkow, ein junger Unternehmer mit innovativen Geschäftsideen angenommen. Am Anfang waren freilich alle skeptisch, was die Idee anbetraf, doch das hat ihn nur noch mehr angespornt. Die Leute zweifelten daran, dass sich jemand finden wird, der bereit wäre, sich in einem Raum wie ein Labyrinth von logischen Aufgaben und komplizierten Rätseln einzuschließen. Fast ein Jahr hat die Vorbereitung und die Ausstattung des "Mind Room" in Anspruch genommen. Doch das Ergebnis übertraf die Erwartungen. Das Spiel gefiel fast allen Besuchern. Am Ziel zeigten sie ihre Begeisterung, Bewunderung und ihre Eindrücke und viele von ihnen wollten sogar Fotos von ihrem Aufenthalt im "Mind Room".

"Meistens besuchen uns Leute, die im Bereich der Informationstechnologien und der Dienstleistungen arbeiten, junge Menschen, die einen Großteil ihrer Zeit im Büro verbringen und in ihrer Freizeit etwas anderes erleben wollen", erklärt Waleri Wenkow. "Fast alle sind sehr positiv eingestellt, wenn sie aus dem Spiel kommen. Sie sagen, dass sie gar nicht gemerkt haben, wie diese eine Stunde vergangen ist, die der Aufenthalt im Zimmer dauert. Wenn sie herauskommen, haben wir schon verschiedenste Reaktionen gesehen: sie lachen, sie hüpfen und klatschen in die Hände. Jeder braucht ein wenig Veränderung der Alltagsroutine und ein Bisschen spannende Abenteuer. Die Gäste sagen, dass das Spiel auf sie entspannend wirkt und dass sie dadurch sogar in ihrem Innern unerwartete Emotionen und Fähigkeiten entdecken. Wir waren bestrebt, unser "Mind Room" so zu machen, dass es darin nichts unangenehmes und abstoßendes gibt. Die altertümlichen Möbel und sogar die Musik, die da erklingt, schaffen eine freundliche, entspannte und freundliche Atmosphäre. Wir wollen, dass hier jeder sein logisches Denken entwickeln kann. Wir sind noch auf der Suche nach verschiedene Geschichten für einen anderen, neuen Raum. Er soll Legenden und Sagen aus dem Mittelalter gewidmet sein. Die Spieler gelangen durch gute Kommunikation miteinander zum Erfolg, sie ist das wichtige und nicht die Anzahl der Mitglieder in der Gruppe. Wir von Team von "Mind Room" fühlen uns direkt verantwortlich dafür, die Erwartungen der Gäste zu erfüllen. Unser Erfolg beruht auf unseren Erfahrungen in anderen Bereichen und in diesem Fall ist es uns gelungen, das Nützliche mit dem Angenehmen zu verbinden", sagt Waleri Wenkow.

Wie jedes Spiel hat auch "Mind Room" seine eigenen Regeln, die die Teilnehmer lernen müssen. Körperliche Kraft und Ausdauer sind nicht erforderlich. Gefragt sind nur logisches Denken und ein wenig Fingerfertigkeit. Im Raum erfährt das Team zunächst das erste aus einer Reihe von Rätseln, die gelöst werden müssen, um den Ausgang zu finden. Viktor Wutow - Requisiteur und Set dresser in bulgarischen Kino, ist auch Teil des Teams, das das Spiel organisiert.

"Durch einen logischen Algorithmus wird nach bestimmten Gegenständen im Raum gesucht", sagt er. "Es beginnt mit einem Brief, der die Teilnehmer Schritt für Schritt zu den Schlüsseln zu den Rätseln führt. Das einzige, was ich empfehlen kann, ist dass die Spieler gute Laune mitbringen, wenn sie zu uns kommen, und auf Handys und Kameras verzichten, da diese nur die Magie des Spiels zerstören. Die Altersgrenze ist offiziell ab 14 Jahre, doch es waren auch schon kleinere Kinder da. Es fällt sogar auf, dass sie mit dem Spiel besonders gut zurechtkommen. Sie erkennen sehr schnell verborgene Dinge, erfassen die Logik und lösen die Rätsel schneller und leichter als die Erwachsenen. Insgesamt bin ich bisher von allen Spielern im "Mind Room" sehr angenehm überrascht. Obwohl wir im "Raum" die schwierigeren Rätsel eingebracht haben, die das Spiel gestattet, zeigen die Bulgaren beneidenswerten Einfallsreichtum und die Fähigkeit, sich aus einer verworrenen Situation herauszufinden. Ich bewundere diese Eigenschaften unserer Landsleute", sagt Viktor Wutow.

Deutsche Fassung: Petar Georgiew



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