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Bulgarische Kindermädchen erzählen Gute-Nacht-Geschichten im Ausland

Foto: Archiv

Als Kindermädchen kann man gut in das Leben und den Alltag eines anderen Landes tauchen. Weltweit entscheiden sich viele junge Frauen, einschließlich aus Bulgarien, für diesen Beruf. So können sie wertvolle Erfahrungen sammeln, gut verdienen und zugleich die Welt kennen lernen. Sie werden über spezielle Austauschprogramme für Fachkräfte angeheuert, um Familien beim Großziehen ihrer Kinder zu helfen.

Bei mir stand nicht das Geldverdienen im Vordergrund, sondern mein Wunsch, Land und Leute kennenzulernen“, postet die junge Moni auf ihrem Blog, nachdem sie ein Jahr lang als Kindermädchen in Deutschland gearbeitet hat. „Die Auslese war sehr strikt. Damit die Kandidatinnen bei der Vermittlerfirma nicht durchfallen, müssen sie die Sprache gut beherrschen. Wir mussten beweisen, dass wir gut mit Kindern umgehen und die landesspezifische Kultur akzeptieren können. Jede von uns hofft natürlich, in eine gute Familie zu kommen. Ich wusste, dass ich drei Kinder ganztags zu betreuen hatte. Das ist kein einfacher Job. Man übernimmt große Verantwortung und zwar ohne Feiertage und wird zum Teil der Familie – man schläft unter demselben Dach, isst zusammen, unternimmt Ausflüge und fährt gemeinsam in den Urlaub.

Moni konnte ihren Job gut meistern, weil sie die Familie mochte und unbedingt ihre Deutschkenntnisse verbessern wollte, da Deutsch ihre Lieblingssprache ist. „Ich brauchte weder zu kochen noch die Kinder zu Bett zu bringen, doch haben sie sich derart an mich gewöhnt, dass sie vor dem Einschlafen bulgarische Gutenachtgeschichten von mir hören wollten. Andere Mädels haben nicht so ein Glück wie ich. Viele müssen im ganzen Haushalt aushelfen, selbst wenn das nicht ausdrücklich in ihrem Arbeitsvertrag verankert ist“, berichtet Moni. Sie ist mit ihrem Job als Kindermädchen sehr zufrieden.

Hunderte junge Frauen suchen nach Firmen, die sie ins Ausland vermitteln. „Meistens suchen wir Kindermädchen für Familien, in denen ein Elternteil Bulgare ist“, erläutert Mariela Lasarowa, Leiterin einer solchen großen Firma in Sofia. „Wir als Arbeitgeber können definitiv sagen, dass bulgarische Frauen weitaus gebildeter sind als Kindermädchen aus anderen Ländern. Fast alle Bulgarinnen bringen pädagogische Erfahrungen mit, die meisten haben eine Hochschulbildung und verfügen über unterschiedliche Qualifikationen und reiche Erfahrungen. Viele können auch erste Hilfe leisten, kennen sich mit Kinderkrankheiten aus und bringen gute Fremdsprachenkenntnisse mit. Etliche haben vorher an Schulen und Kindergärten gearbeitet. Im Ausland verdienen sie weitaus besser als in Bulgarien. Bei der Auswahl der Kindermädchen gehen wir noch strenger vor als bei anderem Personal und prüfen die jeweiligen Kandidatinnen 5 bis 8 Tage lang. Die künftigen Kindermädchen können sich auch mit den Eltern treffen, um detailliert und aus erster Hand zu erfahren, welche Anforderungen an sie exakt gestellt werden."

Übersetzung: Rossiza Radulowa



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