Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Gott sei uns gnädig!

БНР Новини
Foto: BGNES

Es heißt: Du sollst den Namen des Herren nicht missbrauchen! Das machen wir leider, ob wir nun gläubig sind oder nicht. Beispielsweise wenn wir mit der schwarzen Chronik vom Kampf auf den Straßen konfrontiert werden. Natürlich nicht nur dann, aber darum geht es heute. Der Kampf auf den Straßen hat globalen Charakter. Das soll jetzt keine Entschuldigung sein, zumal diese Erscheinung in Bulgarien die Züge eines Bürgerkrieges annimmt. Sie denken, dass das wohl ein wenig übertrieben ist? Dann lassen wir es dabei.

Dieser Tage wurde Bulgarien von einem Vorfall erschüttert, bei welchem einer von zwei Vollidioten, die sich auf einer geraden Straße ein Streetracing lieferten, zwei 16-jährige Jugendliche tötete! Gott beschütze uns davor! Zwei Kinder mussten sterben! Und während wir an dieser Tatsache noch zu knappern hatten, erreichten uns die nächsten Hiobsbotschaften. Ich frage mich, welchen Unterschied es ausmacht, wenn dabei eine ältere Frau ums Leben kommt, die von einem rückwärts fahrenden Auto überrollt wurde. Der Vorfall ereignete sich am gleichen Tag. Einen Unterschied gibt es natürlich nur beim Alter des Opfers. Der Grund dafür war in diesem Fall kein Streetracing. Und es handelt sich auch nicht um Streetracing, wenn ein Dischigit die Menschen an einer Haltestelle umfährt. Innerhalb eines Jahres gab es mindestens drei solcher Fälle.

Jetzt erfahren wir, dass das Innenministerium darüber nachdenkt, Streetracing unter Strafe zu stellen. Das erklärte zwischenzeitlich Verkehrspolizeichef Bojko Ranowski. Und man denkt darüber nach, auch diejenigen zu ahnden, die Streetracing-Wetten abschließen. Was gibt es darüber nachzudenken?

Was den Vorfall im Dorf Lessidren betrifft, bei dem die beiden Jugendlichen ums Leben kamen, ist bei der Polizei keine Streetracing-Anzeige eingegangen. Die darauffolgenden Medien-Interviews brachten jedoch zutage, dass jeder im Dorf weiß, dass solche Straßenrennen der Alltag sind. Sicherlich hat auch die Polizei davon gewusst. Nur dass die Verkehrspolizisten eben nicht wissen, wann und wo genau ein solches Straßenrennen stattfindet.

In den letzten Monaten hat die Verkehrspolizei ausgesprochen viele Verkehrssünder erwischt. Dazu tragen auch die Kameras auf den Straßen bei. Die verstärkten Kontrollen würden jedoch höchstwahrscheinlich erst nach mehreren Monaten Wirkung zeigen – nämlich dann, wenn die Sünder ihre Bußgeldbescheide erhalten. Bis dahin können wir nur hoffen, dass Gott uns gnädig ist!

Übersetzung: Christine Christov



Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Klimawandel verursacht höhere Kosten und stellt für viele Bulgaren ein Risiko vor Armut dar

Die bulgarische Bevölkerung und insbesondere Menschen mit niedrigem sozioökonomischem Status gehören zu den Gruppen in der EU, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sind. Dafür gibt es mehrere Gründe. Bulgarienbelegt, laut der globalen..

veröffentlicht am 08.07.24 um 11:40

Bulgaren über Klimawandel informiert, nicht jedoch wie sie entgegenwirken können

Die Bulgaren sind sich der Ursachen und Folgen des Klimawandels durchaus bewusst. Sie sind aber nicht darüber informiert, wie sie ihm entgegenwirken können . Das geht aus der jüngsten 6. Klimaumfrage der Europäischen Investitionsbank hervor.  Die..

veröffentlicht am 08.07.24 um 10:30

NGO bietet einwöchige Therapie für drogenabhängige Kinder

Die Stiftung "Für ein sauberes Leben" startet heute einen vierwöchigen Therapiekurs, in dem Kinder, die Opiate probiert haben, therapeutische Aktivitäten mit Freizeitaktivitäten verbinden können. Die NRO führt eine Informationskampagne für Eltern..

veröffentlicht am 08.07.24 um 08:00