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Werk von Paraschkew Hadschiew von gleichnamigem Orchester wiederbelebt

Foto: Privat

Eines der jüngsten Orchester Bulgariens trägt den Namen des bedeutenden bulgarischen Komponisten Paraschkew Hadschiew, der von 1912 bis 1992 lebte. Er zählt zu den produktivsten Komponisten unseres Landes – 21 Opern, 6 Operetten und 3 Musical, wie auch ein Ballett, ferner symphonische und Kammermusik, unzählige Chorwerke und Lieder, Hunderte Kinder- und Schullieder sowie Gesangsübungen; er hat Filmmusik komponiert und über 5.000 Volkslieder bearbeitet.

Mit diesem gewaltigen Werk im Rücken, steht das Orchester „Paraschkew Hadschiew“ vor seiner zweiten Konzertsaison. Ein Orchester gleichen Namens wurde bereits nach der Wende von 1989 in Bulgarien gegründet, konnte sich aber nur wenige Jahre halten. Die Wiederbelebung dieses Klangkörpers wurde anlässlich des 100. Geburtstages von Paraschkew Hadschiew 2012 beschlossen. Dieser nicht gerade leichten Aufgabe nahmen sich der Dirigent Swetoslaw Lasarow, Stiefsohn des Komponisten und sein einziger Erbe, und der Manager Stefan Djankow an. Um ein Orchester wieder auf die Beine zu stellen, brauchte es aber Zeit, so dass der neue Klangkörper erst im vergangenen Jahr vors Publikum trat.

Der Idee zur Wiederherstellung des Orchesters liegt der Wunsch zugrunde, Namen und Werk dieses bedeutenden bulgarischen Komponisten weiterleben zu lassen, erzählt Swetoslaw Lasarow. Das heißt aber nicht, dass wir ausschließlich nur seine Werke interpretieren – wir spielen die Musik verschiedener Genres und Epochen.

Das Orchester besteht aus 65 Musikern, die unterschiedlich gruppiert werden können, so dass auch Kammerwerke und Kompositionen für bestimmte Besetzungen ins Programm aufgenommen werden können. Zudem spielen viele der Musiker auch in anderen Orchestern mit. Swetoslaw Lasarow zählte zwei Akzente der vergangenen Konzertsaison auf:

Wir sind ein noch junges Orchester und sind Gott dankbar, dass wir die Möglichkeit haben, vors Publikum treten zu können
, sagt er. Ich möchte besonders ein Konzert betonen, das wir mit dem bulgarischen Geiger Pawel Minew gegeben haben. Er ist ein Künstler, der in Russland studiert hat und auch dort lebt und arbeitet. Das zweite bemerkenswerte Konzert war das mit der Meisterklasse von Valentin Pejtschinow – ein bulgarischer Basssänger, der seinerseits in New York wirkt und dort junge Talent ausbildet. Es war für uns eine große Ehre, dass er unseren Klangkörper für das Galakonzert mit seinen Zöglingen wählte. Er hat übrigens bei Paraschkew Hadschiew gelernt und war ein enger Freund von ihn.

Womit wird das Orchester „Paraschkew Hadschiew“ seine neue Saison eröffnen?

Wir haben sehr viele Ideen
, sagt der Dirigent Swetoslaw Lasarow, zieht es aber vor, noch nichts Konkretes zu verraten. Recht bald werden wir eine gesamte Oper oder Operette vorstellen. Ich will nicht ausschließen, dass sie von Paraschkew Hadschiew stammt. In Erwägung ziehen wir die Trilogie „Paradoxe“ – es handelt sich um drei Einakter nach Erzählungen von O. Henry.

Eines ist sicher – auf dem Programm werden etliche Werke von Paraschkew Hadschiew stehen. Seine Musik ist melodisch, gleichzeitig aber auch seiner Zeit voraus. Swetoslaw Lasarow ist glücklich, dass er einen solchen Stiefvater gehabt hat, den er als geistigen Vater ansieht. Er ist ihm dankbar für die musikalische Ausbildung, die er bei ihm zu Hause erhalten hat.

Es war ein Haus, in dem ein starker künstlerischer Geist herrschte
, erinnert sich Swetoslaw Lasarow. Es wurde dauernd musiziert und gesungen. Sobald er etwas Neues komponiert hatte, spielte er es sofort meiner Mutter und mir vor. Es kamen auch viele hochrangige Künstler zu Besuch. Wie man heutzutage sagen würde: es gab ständig Art-Abende.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow


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