Anfang der Woche reiste eine bayrische Wirtschaftsdelegation nach Bulgarien auf der Suche nach neuen Geschäftskontakten und Partnerschaften in den Branchen Automobilindustrie, Maschinen- und Anlagenbau und Informations- und Kommunikationstechnologien. Unter der Leitung vom Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie Franz Josef Pschierer hatten rund 20 Unternehmen die Möglichkeit, mit potentiellen bulgarischen Partnern in Sofia und Plowdiw zusammenzutreffen. Die Branchenkontaktgespräche wurden von der Deutsch-Bulgarischen Industrie- und Handelskammer zusammen mit der Bayerischen Gesellschaft für Internationale Wirtschaftsbeziehungen organisiert.
Den Branchengesprächen ging ein Treffen des bayrischen Staatssekretärs Franz Josef Pschierer mit dem stellvertretenden bulgarischen Wirtschaftsminister Ljuben Petrow voraus. Das Ziel dieser Visite sei, durch Diskussionen mit Entscheidungsträgern vom Staat und Kommune, Wirtschaft, Kammern und Unternehmerverbänden zu einer weiteren Intensivierung der bayerisch-bulgarischen Wirtschaftsbeziehungen beizutragen und neue Felder der Zusammenarbeit zu erschließen. Der Leiter der Repräsentanz Bayerns in Bulgarien und Hauptgeschäftsführer der Deutsch-Bulgarischen Industrie- und Handelskammer Dr. Mitko Vassilev verwies auf die Wirtschaftsstärke des Freistaates mit einem Bruttoinlandprodukt in Höhe von 522 Milliarden Euro, was das Elffache des bulgarischen Bruttoinlandprodukts ist.
"Aus der Sicht der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Bulgarien und Deutschland belegt Bayern den dritten Platz unter den einzelnen Bundesländern hinter Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg", sagte Dr. Vassilev. "Nehme man die drei Bundesländer zusammen, so machen sie die Hälfte des Umsatzes zwischen Bulgarien und Deutschland aus. Statistische Angaben belegen, dass der Handel zwischen Bulgarien und Bayern in den letzten zehn Jahren um 60 Prozent gestiegen ist. Wir hoffen, dass die Branchengespräche der 20 bayerischen Unternehmen in der Delegation von Staatssekretär Pschierer zu konkreten Projekten und Partnerschaften und somit zu einer weiteren Erhöhung im Umsatz führen."
Staatssekretär Pschierer betonte gegenüber Journalisten, dass die Beziehungen zwischen Bulgarien und Bayern seit Jahren stabil sind. "Es gibt über 1000 Unternehmen aus Bayern, die hier engagiert sind, Niederlassungen haben und Geschäftskontakte pflegen. Wir wollen diese Zahl natürlich erweitern", sagte Pschierer und bezeichnete Bulgarien als einen attraktiven Investitions- und Wirtschaftsstandort für Bayern. Bulgarien sei ein interessanter Standort für die gesamte Region, bedenke man die Nachbarländer Türkei, Griechenland und Rumänien. Die bisherigen Erfahrungen bayerischer Unternehmen in Bulgarien seien auch positiv.
"Es gibt eine Umfrage unserer Institution, was die Zufriedenheit mit Bulgarien und die Bereitschaft angeht, zu investieren. Dabei haben sich weit über 80 Prozent positiv geäußert und erklärt, sie würden diese Investition in Bulgarien wieder tätigen. Die Umfrage hat auch ergeben, dass sie das Steuersystem und die Arbeitskosten in Bulgarien als investitionsfreundlich ansehen, auch verglichen mit Wettbewerbsdestinationen in Asien. Die befragten Unternehmen hoffen und wünschen sich aber auch, dass die Regierung Bulgariens, was das Reformbestreben im Bereich der Justiz und der Verwaltung angeht, ihre positiven Schritte weiterführt."
"Bulgarien legt einen sehr großen Wert auf seine Beziehungen zu Bayern", betonte seinerseits der stellvertretende bulgarische Wirtschaftsminister Ljuben Petrow. "Neben den traditionellen Branchen, in denen wir seit Jahren erfolgreich zusammenarbeiten, freuen wir uns, dass die Kontakte in der Automobilindustrie intensiver werden. Das gute Image der deutschen Automobilbauer ist in Bulgarien nach wie vor unangetastet, und die Investitionen in Bulgarien in dieser Branche werden immer attraktiver. Ich muss allerdings betonen, dass die Löhne und Gehälter in Bulgarien weiter steigen werden, so dass die niedrigen Arbeitskosten nicht mehr lange so verlockend sein werden, wie heute. Und noch etwas ist wichtig: wir alle kennen die großen Konzerne aus Bayern, obwohl das Rückgrat der bayrischen Wirtschaft die kleinen und mittleren Unternehmen bilden. Deshalb ist für Bulgarien sehr wichtig, die Kontakte auf diesem Gebiet zu vertiefen, so dass der Mittelstand in Bulgarien aus der Erfahrung Bayern lernen kann", sagte abschließend Ljuben Petrow.
Im Rahmen der bayrischen Wirtschaftsdelegation fand auch die bereits zur Tradition gewordene Verleihung der Jahrespreise der Repräsentanz Bayerns in Bulgarien statt. Ausgezeichnet wurden in diesem Jahr die Unternehmen PMU Pleven in der Kategorie „Bulgarisches Unternehmen mit Geschäftskontakten in Bayern“ und m+w Medianetworks in der Kategorie „Bayerisches Unternehmen mit Tätigkeit in Bulgarien“.
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