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„In vino veritas“ lautet auch heute das Motto vom Dorf Brestowiza

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Foto: Bulfoto

Das Dorf Brestowiza in der Gemeinde Rhodopen reiht sich nicht unter die typisch bulgarischen Dörfer, deren Bevölkerung bedrohlich schmilzt und die gegen Armut und Arbeitslosigkeit ankämpfen müssen. Es hat über 3.000 Bewohner, Tendenz steigend. Das, was die jungen Menschen in ihrem Heimatort hält, ist die Natur, die hier beste Voraussetzungen für Weinzucht geschaffen hat.

Jeder zweite Einwohner von Brestowiza besitzt eigene Weinberge. Die Weinproduktion ist Haupteinnahmequelle in dieser Gegend. In letzter Zeit wächst auch das Interesse an der Kultivierung traditioneller und neuer Reben für Dessertwein. „Fast alle Dessertweinreben auf dem hiesigen Markt stammen aus der Region um Brestowiza“, freut sich Dorfbürgermeister Ljuben Radew. Seinen Worten zufolge gibt es nirgendwo anders in Bulgarien derart große Privatwirtschaften und derart ausgiebige Weinerträge. Dieses Jahr war besonders ertragreich. Das warme und trockene Wetter im Sommer hat bis Ende Herbst angehalten, so dass die Weinbauer Muße hatten, die vor Süße und Saft strotzenden Reben in Ruhe zu ernten.

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Voller Stolz erzählt Ljuben Radew, dass es ihm gelungen ist, Brestowiza als „Weinmetropole“ Bulgariens zu patentieren. Dieses Patent ist wichtig für das Image des Ortes und animiert die Touristen, es in ihre Reisepläne einzubeziehen. Brestowiza ist auch für die Weinkenner im Ausland ein Begriff. Unlängst hat ein großer Reiseveranstalter Interesse an der Eröffnung einer Niederlassung im Dorf bekundet. „Das bedeutet wachsende Touristenzahlen“, meint Ljuben Radew.

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Ich bin den Weinproduzenten aus unserem Dorf sehr dankbar. Wir alle arbeiten auf das gemeinsame Wohl hin“, sagt der Dorfbürgermeister von Brestowiza. „Ich treffe mich jede Woche mit ihren Vertretern. Wir besprechen gemeinsame Ideen und Projekte für die Entwicklung von Brestowiza als Weinzentrum. Wir werden uns in einer Vereinigung zusammentun, um uns für Fördermittel aus dem EU-Entwicklungsprogramm ländlicher Raum zu bewerben. Unser Dorf ist vital, viele junge Leute befassen sich hier mit Agrarwirtschaft. In letzter Zeit suchen mich viele Interessenten auf, die hier Land kaufen wollen. Zudem plant ein Großinvestor den Bau eines neuen Wohnviertels bei uns. Mit vereinten Kräften werden wir das Dorf in den nächsten Jahren zum Guten verändern, wir werden eine Infrastruktur schaffen, die allen zugute kommt“, ergänzt der Bürgermeister.

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Ein weiterer großer Erfolg für das Dorf ist die Restaurierung des Wlachowa-Hauses. Es handelt sich dabei um ein Haus aus der Wiedergeburtszeit mit einer bemerkenswerten Architektur. Bereits vor 60 Jahren wollte man das bekannte Gebäude restaurieren, doch konnte man erst jetzt die nötigen Mittel dafür auftreiben. Seine Einweihung als Weinmuseum steht unmittelbar bevor.

Das Haus, in dem sich das Weinmuseum befinden wird, blickt auf eine reiche Geschichte zurück. Hier weilte einst der bulgarische Freiheitsapostel Wassil Lewski. Zeugenberichten zufolge ist er hier aus Karlowo in einem Weinfass versteckt eingetroffen. Der Hausbesitzer war ein wohlhabender Weinproduzent aus Brestowiza, der in der Region Karlowo Weinhandel betrieben hat“, erläutert Ljuben Radew. „Das Haus war in einem guten Zustand, wir konnten es mit EU-Mitteln festigen und restaurieren. Es erstahlt jetzt wieder in seinem authentischen Glanz. Nun bleibt uns noch, die nötigen Exponate zusammenzutragen und es als Weinmuseum einzurichten. Das Haus verfügt über einen Weinkeller, in dem unterschiedliche Instrumente, Vorrichtungen und Technologien zur Verarbeitung von Reben und zur Weinproduktion über die Jahrhunderte gezeigt werden. Einen besonderen Platz widmen wir den Archiven und der Story um den Aufenthalt von Wassil Lewski. Wir wollen alles Interessante rund um Brestowiza, das die Menschen wissen und in Erinnerung behalten sollten, an einem Ort versammeln“, sagte abschließend Dorfbürgermeister Ljuben Radew.

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: Archiv



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