Die bulgarische Sängerin Poli Genova erkämpfte auf der diesjährigen Ausgabe des Eurovision Song Contest in Stockholm einen stolzen vierten Platz für Bulgarien. Ihr Lied „If Love Was Crime“ brachte den bisher größten Erfolg für unser Land seit wir uns am diesem internationalen Musikwettbewerb, veranstaltet von der Europäischen Rundfunkunion (EBU), beteiligen.
Bulgarien nimmt erst seit 2005 an dem Eurovision Song Contest teil. Nach einem 19. und einem 17. Platz kamen die bulgarischen Vertreter 2007 auf einen der vorderen Plätze - Elitsa Todorova und Stoyan Yankoulouv erkämpften sich in Helsinki mit ihren Titel „Water“ den 5. Platz. Poli Genowa hatte sich 2005, 2006 und 2009 an den Landesausscheiden beteiligt, doch erst 2011 klappte es und sie repräsentierte Bulgarien mit dem Titel „Na inat“ (zu Deutsch: „Aus Trotz“). Ein Erfolg blieb jedoch aus und sie schaffte nicht das Finale; der 12. Platz reichte nicht für eine weitere Qualifikation.
Poli Genowa blieb jedoch am Ball und moderierte den Junior Eurovision Song Contest 2015, der in Sofia ausgetragen wurde. Damit stieg ihre Popularität und sie gewann den Landesausscheid für den ESC 2016, nachdem Bulgarien zwei Jahre gepasst hatte.
Stockholm bescherte Poli Genowa Glück, obwohl sie keinen der drei ersten Plätze belegte. Sie ist dennoch Erste geworden und zwar unter den teilnehmenden EU-Ländern.
Wirft man einen Blick auf die Statistik, fällt auf, dass das Nachbarland Mazedonien die höchste Punktezahl – insgesamt 20 in beiden Wertungen gegeben hat. Auch die Zuschauer in Zypern und Spanien gaben je 12 Punkte, was Poli Genowa nach vorn katapultierte. Die Jury ihrerseits hatte ein gute Basis gelegt – neben Mazedonien gaben Slowenien, Frankreich, Irland und Malta je 10 Punkte. Übrigens stellten die bulgarischen Zuschauer das Lied Russlands auf Platz Nr. 1; das bulgarische Lied bekam von dort jedoch keinen einzigen Punkt.
In den sozialen Netzen wurde natürlich vor und nach dem Wettbewerb viel diskutiert. Poli und ihr Team wurden nicht nur von Musikern, sondern auch von Schauspielern, Sportlern, Journalisten und sogar Vertretern der Bulgarischen Orthodoxen Kirche unterstützet. Für ihr gutes Abschneiden haben sicher auch die Auslandsbulgaren beigetragen. Viele hatten im Internet appelliert, die bulgarische Vertreterin zu unterstützen, unabhängig davon ob einem der Stil der Eurovision oder das Abstimmverfahren gefallen oder nicht. Es sei nicht nötig, ein Fan von Poli Genova zu sein, oder ihre Musik zu mögen. Sie ist ein heiteres und mutiges Mädchen, das die Unterstützung ihrer Landsleute verdient habe. Die Misserfolge haben sie nicht beirren können – sie sei mit Herz und Seele dabei. Und gerade das ist vielleicht ihr Erfolgsrezept...
Mehr über Poli Genova auf dem ESC 2016 finden Sie hier:
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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