Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Endlich ein Denkmal für Aleko Konstantinow in Sofia

БНР Новини
Foto: Luisa Lazarova

Das launische Wetter dieser Tage macht einen Spaziergang durch die Einkaufsmeile von Sofia eine eher ungemütliche und feuchte Angelegenheit. Doch, ausgerechnet dort und seit wenigen Tagen gibt es etwas Neues, das sich jeder anschauen sollte. Die Rede ist von einem Denkmal. Ein Denkmal eines Schriftstellers, der einen besonderen Stellenwert in der bulgarischen Literatur und auch für unsere Weltanschauung hat. Aleko Konstantinow schuf Anfang des 20. Jahrhunderts den zeitlosen Helden Baj Ganjo, der bis heute noch als Sammelbild für alle nicht immer sympathischen Macken mit der Hassliebe der Bulgaren gesegnet ist.

Aleko Konstantinow, Stastliwetza, der Glückliche also, verstarb am 11. Mai vor 119 Jahren. Nun hat er endlich ein Denkmal in Sofia, das er längst verdient hatte. Angelehnt an einer Laterne, in Bronze gegossen, mit Blick zum geliebten Witoscha-Gebirge, mit einem Buch in der Hand und daneben – ein Koffer: immer reisebereit. Denn Aleko Konstantinow ist nicht nur der Autor von Baj Ganjos schmunzelnden Reiseabenteuer durch Europa, sondern der Begründer des Bergwanderns in Bulgarien und war ein passionierter Globetrotter. Konstantinow versammelte am 27. August 1895 die ersten rund 300 Wanderer unter dem Motto: "Lerne Bulgarien kennen, um es auch lieben zu lernen" und machte sich mit ihnen zur ersten organisierten Besteigung des höchsten Gipfels im Witoscha-Gebirge, des Tscherni Wrach, auf.

Die Reiseberichte von Aleko Konstantinow gehören zur bulgarischen Literaturklassik. Seine kritische, sarkastische, ironische, temperamentvolle und humoristische Erzählweise begeistert Jung und Alt. All das vereint auch das Denkmal in der Witoscha-Straße in Sofia, wie zufällige Passanten meinen.

Снимка"Ich finde das Denkmal sehr gelungen – es vereint sowohl die Kultfigur des Baj Ganjo, als auch den weltoffenen Aleko Konstantinow. Auch, wenn er lange vor unserer Zeit gelebt und geschaffen hat, ist er bis heute noch brandaktuell", meint Gergana Georgiewa.

Eine junge Mutter fügt hinzu: "Das Denkmal gefällt mir sehr. Aleko Konstantinow ist eine Persönlichkeit, die wir alle schätzen. Er verdient ein solches Denkmal, das uns sowohl an die Vergangenheit erinnert, als auch an unsere Zukunft denken lässt."


СнимкаUnd auch Diana Dimitrowa ist begeistert vom neuen Denkmal an einer Laterne in der Witoscha-Straße: "Ein sehr gut gelungenes Denkmal", sagt sie. "Sehr interessant finde ich, dass Aleko Konstantinow an einem Kreuzweg steht. Er ist viel gereist und sieht auch hier so aus, als ob er sofort wieder irgendwohin aufbrechen würde. Alles, was er verkörpert, ist auch da – ein Buch, ein Koffer und die Schilder in alle Himmelsrichtungen."

"Ich finde das Denkmal sehr gelungen. Genauso habe ich ihn mir immer vorgestellt: ein Träumer, Idealist, mit Blick auf die Berge", schwärmt Jana Iwanowa.

Снимка

Und Jordan Lozanow fasst sich kurz: "Einfach toll! Und es war höchste Zeit, dass dieses Denkmal aufgestellt wird."

Deutsche Fassung: Vessela Vladkova

Fotos: Luisa Lazarova



Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Foto: Facebook / Juristische Fakultät der SU

Die Sprache des europäischen Rechts ist die Grundlage für den ältesten spezialisierten Masterstudiengang in Bulgarien

Mitten in der diesjährigen Bewerbungskampagne klingt die Frage, welches das begehrteste Fach an der Sofioter Universität „Heiliger Kliment Ochridski" ist, rhetorisch. In den letzten vier Jahren war der Studiengang Rechtswissenschaften an der..

veröffentlicht am 17.06.24 um 12:20

Wissen Sie, was ein „Philton“ ist?

Im Jahr 2009 setzte unser Landsmann Anton Orusch den Anfang seiner Sammlung, die der bulgarischen Technik gewidmet ist. Unter den Exponaten befinden sich Fernseher, Radios, Haushaltsgeräte, Computer, Telefonapparate, Registrierkassen usw.  Nach und..

veröffentlicht am 15.06.24 um 11:30

Lavendelfestival lässt uns in die malerische Schönheit des Dorfes Sredno Gradischte eintauchen

Die zehnte Ausgabe des Nationalen Lavendelfestivals findet am 14. und 15. Juni im Dorf Sredno Gradischte bei Tschirpan statt. Dort befinden sich einige der ältesten Lavendelplantagen des Landes, die seit mehr als 80 Jahren bestehen. Das..

veröffentlicht am 15.06.24 um 11:10