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Das Reich der Wildschafe liegt in den östlichen Rhodopen

Foto: BNR-Kardschali

Inmitten der wilden Natur der östlichen Rhodopen, unweit der Stadt Kardschali, liegt die staatliche Jagdfarm „Schenda“. Dies ist einer der schönsten und malerischsten Orte in diesem Teil Bulgariens. Neben den großen Wildschafeherden gibt es auf der Jagdfarm auch Rotwild, Damwild, Rehe und Wildschweine. Auch Kaninchen, Wölfe, Schakale, weiße und schwarze Frettchen, Dachse, Mauswiesel, Otter und sogar Bären kommen in den Höhen des Berges vor.

Aber der attraktivste Bewohner dieser Gebiete ist zweifellos das Wildschaf. Über 300 wunderschöne Exemplare leben auf dem weitläufigen Gebiet der Farm „Schenda“. Dies ist der einzige Ort in unserem Land, an dem Wildschafe gezüchtet werden. Das Wildschaf sei unter bestimmten Bedingungen zum Jagen verfügbar, sagte der stellvertretende Direktor der Farm – Ingenieur Ljubomir Dschisow für BNR-Kardschali.

„Bei der selektiven Jagd im jungen Alter werden solche Tiere abgeschossen bzw. beseitigt, die ungünstige genetische Merkmale aufweisen, z.B. wenn es sich um Albinos handelt, wenn sie Hörner haben, die außerhalb der Norm liegen usw. Es gibt bestimmte Kriterien, an die wir uns halten. Auf die gleiche Weise werden einige der alten Weibchen mit einigen Krankheiten erschossen. Es mag inhuman klingen, aber auf diese Weise führen wir eine Selektion der Wildschafe durch“, erläuterte Ljubomir Dschisow.

Er sagte noch, dass letztes Jahr Jäger aus der Türkei, Schweden, der Schweiz, Spanien, Großbritannien und Deutschland auf der Farm waren.

“In der Vergangenheit war das Wildschaf eine der häufigsten Arten in Bulgarien. Doch durch die unregulierte Jagd verschwand es im Laufe der Zeit. Die Zucht des schönen Säugetiers begann Ende der 1970er Jahre. So entstand die staatliche Jagdfarm „Schenda“. 1979 wurden die ersten 36 Wildschafe aus der Tschechoslowakei importiert und auf diesem Territorium freigelassen. Nicht alle überlebten die Anpassung im ersten Jahr, dennoch wurdenim Frühjahr 12 kleine Wildschafe geboren. Die zweite große Lieferung traf 1986 ein, um das Blut aufzufrischen und Inzucht zu verhindern. Im Laufe der Jahre ist die Anzahl der Tiere sowie die Fläche, auf der sie gehalten werden, gewachsen. Heute erstreckt sich „Schenda“ über 21.500 Hektar”,so Ljubomir Dschisow.

„Grundsätzlich gelten in Europa die Inseln Korsika und Sardinien als Heimat der Wildschafe. Sie leben dort natürlich, haben aber auch viele Feinde. Hier in unserer Region sind der Wolf, der Fuchs, der Schakal, einige Greifvögel usw. ihre natürlichen Feinde. Und wenn es notwendig ist, die Herde zu verteidigen, können die Männchen mit ihren Hörnern und starken Schädeln den Feind abwehren. Dies kommt jedoch selten vor, da das Wildschaf ein für den Angriff von Raubtieren anfälliges Tier ist”, erzählte Ljubomir Dschisow.

„Schenda“ ist in ein Freigebiet, in dem Rotwild, Reheund Wildschweine leben. Es ist in Stützpunkte für intensive Wildtierhaltung unterteilt. Die Stützpunkte sind die eingezäunten Bereiche, in denen sich auch Wildschafe aufhalten:

„In verschiedenen Situationen kommt es vor, dass mehrere Wildschafe über den Zaun springen, außerhalb des Zauns jedoch kaum überleben.Denn auch wenn es in freier Natur eine Nahrungsgrundlage gibt, handelt es sich um Herdentiere. Wenn 3-4 Wildschafe ausreißen, können sie kaum eine Herde bilden, die ihnen Schutz bietet. Aus diesem Grund wurden bislang keine Versuche unternommen, sie außerhalb der eingezäunten Gebiete zu züchten und in die feie Natur auszuwildern“, sagte zum Schluss Ljubomir Dschisow.

Lesen Sie auch:

Zusammengestellt: Weneta Nikolowa nach einem Interview von Stanislawa Georgiewa, BNR-Kardschali

Übersetzung: Antonia Iliewa

Redaktion: Rossiza Radulowa

Fotos: BNR-Kardschali, Jagdfarm „Schenda“



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