Die altehrwürdige bulgarische Reichshauptstadt Weliko Tarnowo wird in diesem Sommer erneut ruhmreiche Momente erleben. Im Verlauf von zwei Monaten wird das Festival „Bühne der Jahrhunderte“ das Interesse auf sich lenken, das traditionell auf dem Festungshügel „Zarewetz“ veranstaltet wird. Die Plätze der Stadt werden ihrerseits in das Flair des Mittelalters eintauchen und ein passendes Bild zu den Theateraufführungen unter freiem Himmel bieten. Das wird jedoch noch lange nicht alles sein – die Stadt werden Rocker, Interpreten zeitgenössischer Musik, Filmemacher und Musikliebhaber für sich beanspruchen. Die Stadttore stehen allen Interessierten offen, die im Sommer auf ein abwechslungsreiches Kulturprogramm aus sind.
„Weliko Tarnowo hat schon immer auf attraktive Veranstaltungen gesetzt“, erzählt der Direktor der Gemeindefirma für Tourismus „Zarenstadt Tarnowo“, Zwetomir Bojadschiew. „Außer dass die Stadt mit ihren historischen Denkmälern, Museen und reichem Kulturerbe eine populäre touristische Destination ist, versuchen wir das Programm mit vielfältigen Ereignissen zu bereichern. So stehen das Internationale Folklorefestival und das Festival „Arbanasi summer music“ bevor, das im vergangenen Jahr in die Liste der Festivals Europas aufgenommen wurde. Das gilt auch für das Festival „Bühne der Jahrhunderte“, das in diesem Jahr vom Juli bis Anfang September erneut auf dem Zarewetz-Hügel veranstaltet werden wird. Während dieses Sommerfestivals für Opernmusik werden die Musikfreunde nicht nur klassische, sondern auch modernere Werke hören.“
Vom 17. bis 26. Juni ist die alte Hauptstadt Gastgeber des Volkstreffens „Ludogorie“, auf dem alte Bräuche gezeigt werden. Im vergangenen Jahr wurde mit einer nachgestellten Hochzeit ein Balkan-Rekord aufgestellt, denn an die Hochzeitstafel setzten sich 1.520 Gäste, alle gekleidet in traditionellen Trachten.
Vom 20. bis 27. Juli wiederum ist das traditionelle internationale Folklorefestival an der Reihe. Die zweite Ausgabe des internationalen Festivals für historische Nachstellungen ist seinerseits für die letzten vier Tage im Juli geplant. Dabei werden die Festung „Zarewetz“ und die umliegenden alten Kirchen den mittelalterlichen Glanz des Zweiten Bulgarenreiches wieder aufleben lassen. Dabei werden auch Gäste aus Polen, Serbien, der Ukraine, Moldawien und Italien erwartet. Wer sehen möchte, wie man einst Waffen schmiedete, Leder bearbeitete, Pergament, Gürtel, Kleidung und Nahrung herstellte, der sollte sich dieses Mittelalter-Forum nicht entgehen lassen. Es wird eine Pilger-Siedlung und verschiedene Werkstätten geben; nicht zu vergessen die Nachstellung von alten Kämpfen.
Vom 19. bis 21. August steht dann das „Transfiguration Festival“ auf dem Programm, das seine vergangene Ausgabe im Rhodopen-Dorf „Dolen“ erlebte. Auch in diesem Jahr wird das Festival das Interesse mit den verschiedensten Projekten, Kurzfilmen und modernen digitalen Installationen auf sich lenken.
„Jedes Jahr kommen sehr viele Touristen hierher und sie werden immer mehr“, versichert Zwetomir Bojadschiew. „Auch diesmal werden bei uns Reisegruppen erwartet, die zum ersten Mal unsere Stadt besuchen werden. Es kommen Gruppen auch von Donau-Kreuzfahrten, die einen Tagesausflug nach Weliko Tarnowo unternehmen. Es ist erfreulich, dass immer mehr Reiseveranstalter Interesse zeigen und das kultur-historische Erbe unserer Stadt für ihre Kunden erschließen wollen. Das wird uns neue Horizonte eröffnen und die Zahl der Touristen aus Spanien, Frankreich und den asiatischen Ländern steigen lassen.“
Man sollte also nicht zögern und nach etwas Wahrem und Andersartigem in Weliko Tarnowo suchen. Die Entfernung ist kein Problem, denn selbst aus dem fernen Asien kommen Gäste. Auf dem Weg zu einem Urlaub am Schwarzen Meer sollte man sich also einen Abstecher nach „Zarewetz“ nicht entgehen lassen.
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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