Seit zwei Jahren wird in der Zeit des Volksfestes auch ein Wettbewerb veranstaltet. Zur Auswahl stehen drei Kategorien, wobei es lediglich jeweils zwei Altersgruppen gibt. Die Cheforganisatorin der Veranstaltung Weliana Angelowa sagte uns, dass sich mit den Jahren das Fest immer weiter ausdehnen würde. Die Konkurrenz würde also immer größer werden, daher freuen sich die Wettbewerbsgewinner um so mehr auf ihre Preise.

„Der Große Preis ging an das Kulturhaus des Dorfes Turkintscha für seine hervorragenden Musiker und Sänger. Der Sonderpreis wiederum wurde der Gesangsgruppe aus dem Dorf Dojrentzi zuerkannt. Ich kann all die weiteren Preisträger unmöglich aufzählen – die Jury hatte es wirklich sehr schwer, denn das Niveau war in diesem Jahr durchweg sehr hoch. Alle Telnehmer waren wirklich spitze!“, sagt Weliana Angelowa voller Stolz.

„Wir aus dem Balkangebirge halten unsere Folklore hoch in Ehren. Unser erstes Treffen dieser Art fand vor 16 Jahren statt und heute müssen wir mit Genugtuung feststellen, dass wir damit allen aus der Seele gesprochen haben. Außerdem ziehen wir auf diese Weise Touristen an. Mit unserem Volksfest eröffnen wir die Sommersaison. Apriltzi ist ein beliebter Ferienort für Urlauber aus dem In- und Ausland, die mit jedem Jahr immer mehr werden. Unser Ort findet zunehmend größeres Gefallen, was unseren Initiativen zuzuschreiben ist“, ist Weliana Angelowa überzeugt.

Der Hauptinitiator des alljährlichen Volksfestes in Apriltzi ist das hiesige Kulturhaus, in dem auch Weliana Angelowa arbeitet. Sie erinnerte daran, dass in diesem Jahr der 160. Jahrestag der Kulturhausbewegung in Bulgarien begangen wird. Dieser Bewegung ist es zu verdanken, dass bereits Jahrzehnte vor der Neugründung des bulgarischen Staates die Bildung und Kultur aufblühten, die die Befreiungsbestrebungen schürten. Die Rolle der Kulturhäuser ist bis heute nach wie vor ungeschmälert.

„Unser Kulturhaus in Apriltzi wurde 1894 gegründet und hat in all den Jahrzehnten seine Bibliothek bereichert und verschiedene Weiterbildungslehrgänge und Arbeitsgemeinschaften organisiert“, erzählt Weliana Angelowa. „In unseren Räumlichkeiten sind drei ständige Ausstellungen untergebracht. Besonders hervorheben möchte ich die ethnographische, die die alten Handwerke und deren Erzeugnisse vorstellt. Wir haben aber auch eine Bildergalerie, in der auch zeitgenössische Werke gezeigt werden. Ferner arbeitet an unserer Einrichtung eine Folkloregruppe, die sich mit authentischen Traditionen beschäftigt. Wir versuchen das Erbe zu bewahren. Wir verfügen ferner über ein Gruppe für moderne Tänze, eine Theatertruppe und natürlich eine Volkstanzgruppe. Bei uns kann man Tischtennis spielen und es gibt Arbeitsgemeinschaften für Keramik, Bronzeguss, Holzschnitzerei. Wir versuchen die alten Traditionen zu bewahren. Unser Kulturhaus bietet Jung und Alt interessante Dinge an. An unserem Volksfest haben sich zum Beispiel Laienkünstler aller Altersgruppen beteiligt – der jüngste war 4 Jahre alt und der älteste 86. So gewährleisten wir auch eine Kontinuität in der Folklore.“

Übersetzung: Wladimir Wladimirow