Das zweite Jahr in Folge wurden die zehn herausragenden jungen Persönlichkeiten in Bulgarien gewählt. Die Idee des weltbekannten Formats The Outstanding Young Persons beruht auf der Ehrung von Jugendlichen, die sich in ihren Entwicklungsbereichen auszeichnen und ihren Alterskameraden als Vorbild dienen. Die Sieger der einzelnen Staaten werden dann auf internationaler Ebene wetteifern.
TOYP-Preisträger sind u.a. John Kennedy, Henri Kissinger, Elvis Presley und Jackie Chan, um nur einige Namen zu nennen. In ihre Reihen gesellt sich nun eine 25-jährige Bulgarin. Für sie gibt es nicht Schöneres, als anderen zu helfen. Ihr Ziel ist es, die Benachteiligung in Bulgarien auszumerzen. Iwa Zolowa wurde in der Kategorie „Humanitäre und freiwillige Führungsarbeit“ ausgezeichnet.
„Als ich 17 war, habe ich mit meinen Freundinnen vom deutschen Gymnasium in den großen Pausen Kleidung und Spielzeug für Waisenheime gesammelt“, erzählt Iwa. „Als wir die Sachen dann in die Waisenhäuser brachten, mussten wir feststellen, dass sich die Kinder mehr über uns freuten als über die mitgebrachten Sachen. Das hat den Ausschlag für mein späteres Engagement gegeben.“
Vor zwei Jahren erfährt Iwa von einer Informationskampagne über hörbehinderte Jugendliche, die trotz ihrer Behinderung beruflich erfolgreich sind. Das war ihr erster Kontakt mit der Stiftung „Hör zu“. Sie selbst hat eine Cousine mit Hörproblemen, was jedoch nicht der Hauptgrund war, sich als Freiwillige zu engagieren.
„Die Kommunikation mit gehörlosen Menschen gibt einem sehr viel. Sie zeigt einem, dass behinderte Menschen wie alle anderen sind“, meint Iwa. „Was ihnen fehlt, sind gleiche Entwicklungschancen.“
Zu ihren jüngsten Engagements gehört die Einrichtung eines Landeszentrums für Dienstleistungen in Gebärdensprache bei Behörden, in Krankenhäusern, an Universitäten, in Einkaufszentren, um so die Kommunikation zu erleichtern.
„Auf Landesebene hat sich seit fünfzig Jahren nichts auf diesem Gebiet getan“, empört sich Iwa Zolowa. „Das Hauptproblem ist der Kampf gegen den Status quo und die eingelernte Hilflosigkeit – mit stereotypen Phrasen wie: Du bist taub! Das kannst du nicht! Du bist nur ein halber Mensch! etc. Über all die Jahre hat sich niemand für die Gehörbehinderten interessiert, niemand hat versucht ihnen zu helfen. Deshalb wollen wir insbesondere die Einstellung der Gesellschaft ändern, womit wir auf einem guten Weg sind. Wir erhalten tatkräftige Unterstützung aus der Bevölkerung, aber auch von Unternehmen, worüber wir uns besonders freuen.“
Iwa Zolowa wird nicht nur beim TOYP-Wettstreit in Kanada gegen die internationale Konkurrenz antreten. Sie und Alexandra Mirtschewa werden Bulgarien auch als Jugenddelegierte bei den Vereinten Nationen vertreten.
„Unser Hauptziel ist die aktive Entwicklung der Bildung. Sie stellt die Weichen für die weitere Entwicklung eines jeden Jugendlichen“, berichtet Iwa über ihre Pläne. „Unser zweites Anliegen ist das soziale Unternehmertum unter Jugendlichen mit Ausrichtung auf die Bedürfnisse von Behinderten und deren Verwirklichung in diesem Bereich. Natürlich werden wir auch die Arbeit unserer Vorgänger fortsetzen und uns für die Verbreitung nachhaltiger Entwicklungsziele einsetzen.“
Iwa möchte die Welt bereisen. Kürzlich war sie mit einem Gleitschirm unterwegs und will die Welt bald wieder von oben erkunden. Zudem lernt sie Arabisch. Natürlich hat sie auch ein eigenes Unternehmen gegründet, das Behinderte beim beruflichen Einstieg in Bereiche wie Marketing, PR-Werbung und Management unterstützt.
Übersetzung: Christine Christov
Eine Ausstellung, Lesungen im Freien aus Büchern über Bulgarien, Poesie und Musik sind nur ein Teil des Programms der Sofioter Stadtbibliothek anlässlich des 129. Jahrestages der ersten organisierten Besteigung des höchsten Gipfels im Witoscha-Gebirge...
Montana ist eine der Bezirksstädte im Nordwesten Bulgariens. Laut Statistik kann sich die Region nicht mit besonders hohen Indikatoren in den Bereichen Infrastruktur, Wirtschaft, Bildung und Sozialdienste rühmen. Laut Daten aus dem vergangenen..
An den heißesten Tagen des Sommers touren Greenpeace-Mitglieder durch Bulgarien, um zu zeigen, wie heiß es in den Städten ist. Mit Hilfe von Wärmebildkameras ermitteln sie die Temperatur in Gebäudenähe, die in Städten wie Plowdiw bis zu 70°C..