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Zum Banitza-Fest im Dorf Banitza

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Die Banitza, das unverwechselbare Blätterteiggebäck, ist nicht nur für die Bulgaren ein Leibgericht oder die ideale Zwischenmahlzeit – für sie begeistern sich auch die Gäste unseres Landes. Sie schmeckt phantastisch, kann wie die Pizza abwechslungsreich gestaltet werden und ist zudem ein kräftiges und gesundes Essen. Alles gute Gründe, um ihr eigens eine Messe zu widmen. Und diese findet natürlich in dem Dorf statt, das selbst „Banitza“ heißt.

Herzlich Willkommen am 16. Juli zur 16. Ausgabe des traditionellen Banitza-Fests im Dorf Banitza. Wenn doch jemand nicht so recht in Laune sein sollte, dem sei gesagt, dass sich das schnell ändern wird, sobald er einen Bissen nimmt…

Es reicht schon ein Blick und es läuft allen das Wasser im Mund zusammen, denn überall strahlen wie die Sonne die Backbleche mit den verschiedensten Banitzа-Gerichten. Das Dorf selbst, das kaum jemanden bekannt ist, zieht alljährlich viele Besucher an, die sich das Banitza-Fest nicht entgehen lassen wollen. Am vergangenen Samstag war es wieder soweit – viele strömten in das Dorf, das von der Vogelperspektive betrachtet, einer spiralförmig gewickelten Banitza gleicht. Nicht nur die Gäste waren aufgeregt, sondern auch jene, die ins örtliche Kulturhaus gingen, um ihre hauseigene Banitza vorzustellen. Als erstes blieben wir am Stand von Iwanka Parissowa aus dem Dorf Pawoltsche stehen, die zu diesem spezifisch bulgarischen Fest passend eine alte bulgarische Tracht angezogen hat.

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Die wichtigste Banitza, die ich vorstelle, ist die Wolfs-Banitza“, denn ihre Zubereitung ist etwas schwieriger“, erzählt sie uns. „Diese Banitza enthält als Füllung Salzlakenkäse, Schinkenspeck und Pilze – eben für jemanden, der hungrig wie ein Wolf ist. Damit die Banitza gelingt, müssen hausgemachte Produkte verwendet werden und man muss sie natürlich mit viel Liebe backen.

Neben ihr steht die siebenjährige Dani und hat natürlich auch etwas zu sagen: „Die Banitza mache ich zusammen mit Oma. Hinein kommen Eier, Käse und Blätterteig. Ich schlage die Eier auf und rühre sie um. Und so wird’s richtig gut…

Das ganze Kulturhaus ist voller Backbleche, auf denen das landesweit populärste Gericht in Hülle und Fülle prangt und verlockend riecht. Für jeden Geschmack ist etwas dabei, denn bei der Füllung kann man seiner Phantasie freien Lauf lassen. Banitza mit Eiern und Käse, mit Hackfleisch, oder mit Spinat; es gibt sogar welche mit Peperoni, aber auch in der süßen Variante mit Kürbis, Schokolade, türkischen Süßigkeiten oder Kokosraspeln. Diese schier unbegrenzten Möglichkeiten fordern aber das Können und den Geschmack der Bäckerinnen heraus.

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Der Wettbewerb des Banitza-Fests wird entsprechend der Füllung in vier Kategorien ausgetragen. In die Rolle des Juroren schlüpfte der Chefkoch Ivan Zvezdev, der allen mit seinem Fernseh-Kochstudio ein Begriff ist. Während er sich fachmännisch der jeweiligen Teilnehmer und ihrer Exponate widmete, setzten wir unseren Rundgang fort und blieben am Stand einer jungen Frau stehen, die zu ihrer Banitza Rotwein in braun-glasierten Tonpokalen anbietet.

Meine Banitza ist ein wenig scharf und Wein passt am besten dazu – es ist hausgemachter Rotwein“, erklärte Ivelina Danbowa aus dem Dorf Kostalewo. „Wir trinken immer, sobald wir etwas Scharfes essen. Natürlich nicht gleich zum Frühstück“, fügt sie lachend hinzu.

Unter den Ausstellern entdecken wir auch einige Männer, die offensichtlich auch in der Banitza eine gute Beilage für ein Alkoholgetränk sehen. Nikolaj Nikolow sprach aber weniger über den Alkohol, als über die Zubereitung der Füllung: „Ich nehme ein wenig Mehl, dann Käse, Wurst und einige Gewürze“, sagt er, muss aber zugeben: „Das Rezept stammt nicht von mir, ich habe aber einiges hinzugetan. Bei mir im Garten wächst nämlich so einiges, das ich auch für die Banitza verwende. Es wird kleingehackt und in die Mischung untergerührt, dann wird es eingewickelt und ist schon fertig zum Backen. Zu dieser Banitza passt alles: Weiß- oder Rotwein, Schapps und sogar Bier.

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Jeder Teilnehmer am Banitza-Fest schwört auf sein Rezept und die Zubereitung und man kann Stundenlang darüber plaudern. Unseren Besuch beendeten wir am Stand einer Gruppe von Frauen aus dem Dorf Sgorigrad in Nordwestbulgarien.

Wir können vieles und machen auch vieles“, brüstete sich im Namen aller Sylvia Pawlowa. „Die wohl ungewöhnlichsten Banitzas sind die mit Huhn und meine mit Halva – der orientalischen Süßwarenspezialität. Die Huhn-Banitza ist typisch für unser Dorf. Das Gericht sieht sehr schön aus, weil nämlich das Hühnchen auf der Banitza, wie auf einem Nest sitzt.

Selbst phantasievolle Feinschmecker sind überrascht, wenn sie ein solches und etliche andere Banitza-Gerichte sehen, vom „schmecken“ ganz zu schweigen. Auf dem Banitza-Fest im Dorf Banitza wurden alle Besucher allein vom vielen Probieren satt.

Übersetzung: Wladimir Wladimirow

Fotos: Diana Zankowa



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