Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Internationales Filmfest Plowdiw zeigt die Welt aus Vogelperspektive

БНР Новини
Foto: droneup-iff.com

Unser ewiger Traum, sich frei in die Lüften zu schwingen, wird wohl weiter nur ein Traum bleiben. Wie allerdings die von unserem Ego aufgebauschte Welt von oben aussieht, zeigen uns junge kreative Menschen, die mithilfe der Technologien mutig die Grenzen der Kunst überschreiten.

Das römische Stadion in Plowdiw ist heute und morgen die Bühne des modernsten Filmfests in Bulgarien. DroneUp versammelt inmitten der antiken Ruinen Filmschaffende aus 32 Ländern von fünf Kontinenten, die die Leidenschaft für Neues teilen. Gezeigt werden Drohnenfilme zu den Themen Natur, Städte, Reisen, Extrem und Wild sowie Erzählung und Geschichte sowie bulgarische Sehenswürdigkeiten. Was charakterisiert das neueste visuelle Kunstgenre und ist es mit dem Spielfilm zu vergleichen?

"Meiner Ansicht nach kann man da keine Trennlinie ziehen, da Drohnenfilme bereits zum Spielfilmstandard gehören", erklärt Petjo Petkow, Mitveranstalter des Filmfests. "In der Vergangenheit wurden die Luftaufnahmen aus dem Hubschrauber aufgenommen. Jetzt verwendet man in Hollywood Drohnen dafür. Die sind billiger und eröffnen völlig neue Möglichkeiten. Mit einer Drohne kann man von einem Schauspieler eine Nahaufnahme machen, dann in die Luft gehen und ihn ohne Unterbrechung in seinem Umfeld zeigen. Unser Fall liegt etwas anderes, denn bei uns muss mindestens die Hälfte des Films mit einer Drohne aufgenommen worden sein. Das Wichtigste ist jedoch, wie es dem Kameramann oder Regisseur gelungen ist, eine interessante Geschichte aus der Vogelperspektive zu erzählen."

Der Blick von oben führt uns je nach Intuition der Schöpfer in verschiedene Richtungen. Während ein US-Kameramann seine Reisen in exotische Länder wie Australien, Vietnam, Tasmanien und Bora Bora verewigt hat, wartet der Bulgare mit beeindruckenden Aufnahmen aus unserm Land auf.


"Der Blick von oben eröffnet uns eine ganz andere Schönheit", schwärmt Petjo Petkow. "Wir sind viel zu sehr auf unseren Alltag fixiert - jeden Tag gehen wir zur gleichen Zeit den selben Weg zur Arbeit und zurück. Stets ist man mit denselben Leuten zusammen. Von oben erhält alles eine ganz andere Perspektive. Genau das wollen wir dem Publikum zeigen – von oben sieht alles ganz anders aus, als wir es hier unten gewohnt sind."

Bei Drohnenfilmen seien die USA bereits einen Schritt voraus, konstatiert Petjo Petkow. Die größten Drohnenexperten in Europa arbeiten in Deutschland und Frankreich. Auch die Bulgaren hätten Niveau, weswegen man in letzter Minute eine Sonderkategorie eingerichtet habe, die das Gastgeberland Bulgarien präsentiert. Ansonsten versprechen die Veranstalter für heute Abend ein beeindruckendes Event, über das man noch lange sprechen wird. Der Austragungsort wurde ganz bewusst gewählt. Denn hier geben sich antike Wurzeln und modernes Schöpfertum ein Stelldichein.

"Ich finde es sehr interessant, Plowdiws Altertümer und Traditionen auf die neuen Technologien treffen zu lassen. Unser gesamtes Filmfest ist auf diese außergewöhnliche Kombination ausgerichtet", erzählt Petjo Petkow weiter. "Zumal das römische Stadion an der Plowdiwer Hauptstraße liegt und unser Filmfest so zu einem öffentlichen Spektakel für jedermann werden lässt. Der Eintritt ist frei, jeder ist herzlich willkommen!"

Das Festival endet mit einem Fingerzeig nach Hollywood. Denn in den einzelnen Kategorien werden, ganz nach Hollywood-Manier, die ersten Drohnen-Oscars verliehen.

Übersetzung: Christine Christov



Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Festival in Paris präsentiert junges bulgarisches Kino

Vom 10. bis 13. September findet in der französischen Hauptstadt das Festival des bulgarischen Films statt, dessen sechste Ausgabe unter dem Motto „Stronger Together“ steht. „Wir wollen in diesem Jahr internationale Koproduktionen mit..

veröffentlicht am 10.09.24 um 13:20

Sofia in den 1970er Jahren in einzigartigen Archivaufnahmen

Wie sah Sofia in den 1970er Jahren aus? Diese Frage beantwortet die Fotoausstellung „Station Sofia '70 “ mit Archivaufnahmen des berühmten bulgarischen Fotografen Panajot Barnew. Die Ausstellung wird am 3. September in der Galerie „Dot Sofia“..

veröffentlicht am 01.09.24 um 08:40
Foto: Facebook /Apolonia Arts Festival

„Apollonia“ feiert 40-jähriges Bestehen

Nur wenige Jahre vor   dem Fall der Berliner Mauer und dem damit einhergehenden euphorischen Gefühl von Freiheit traten auf den Bühnen des Kunstfestivals „Apollonia“ in Sosopol zum ersten Mal Musiker, Künstler, Schriftsteller und..

veröffentlicht am 28.08.24 um 10:20