Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Orjahowo im Bann der Blasmusik von Diko Iliew

Maestro Diko Iliew wird von einem Militärorchester empfangen.
Foto: Archiv

Die Musik von Diko Iliew hat nicht nur im bulgarischen Norden Tradition, sondern ist zugleich ein Emblem unserer Landeskultur. Es gibt wohl kaum einen Festtag ohne seine Reigen.

Das im Dorf Karlukowo geborene Naturtalent erfuhr erst spät gebührende Anerkennung. Jedoch wird er heute wie zu seinen Lebzeiten von den Menschen verehrt und geachtet. Seine Musik steht nach wie vor hoch im Kurs und sorgt auch in Stadt und Land für gute Laune. Lange Zeit wurden die Reigen von Diko Iliew anonym verbreitet – als s.g. Volksreigen. Viel zu jung zieht er in den Balkankrieg und den Ersten Weltkrieg, die zugleich Anlass für die von ihm komponierten 17 Märsche sind. Einige Zeit lang arbeitet er beim Orchester der Militärschule in Sofia sowie beim Symphonieorchester der Sofioter Oper. Seine schöpferischsten Jahre verbringt er in Orjahowo, wo er 1931 bereits im Militärorchester des 36. Infanterieregiments von Koslodui spielt. Später übernimmt er dort die Stabführung und gründet eine Musikschule für Kinder. Diko Iliew lebt knapp 50 Jahre in der herrlichen Donaustadt und schreibt hier seine schönsten Reigen, u.a. den Donau- und den Maiblumen-Reigen. Sein Gesamtwerk umfasst 42 Reigen, 17 Märsche, 7 Melodienreigen, die Rhapsodie "Tanz der Schnitterinnen", Walzer, Tangos, Rumbas etc.

СнимкаAus Orjahowo erreichte uns die gute Nachricht, dass am 30.-31. Juli ein Team des BNR mit der Produzentin Wanja Monewa und dem städtischen Blasorchester unter der Stabführung von Kuzman Kuzmanow unbekannte Werke von Diko Iliew aufgenommen hat.

"Es hat sich herausgestellt, dass Diko Iliew für die Formationen aller Ortschaften, in denen er ein Blasorchester leitete, ein spezielles Stück komponiert hat", erzählt Hrisantema Raschewa vom Kulturhaus "Nadeschda-1871". "In den letzten 15 Jahren haben wir diese Werke ausfindig gemacht und in Unterstützung des BNR mit unserem Blasorchester aufgenommen. Die erste der drei CDs trägt in Anlehnung an den gleichnamigen Reigen von Diko Iliew den Titel "Erinnerungen". Die zweite CD heißt "Stürmische Jugend", die dritte – "Der Stolz Bulgariens."

Hrisantema Raschewa hat das Schaffen von Diko Iliew zu ihrer Mission erklärt. Auf ihre Initiative wurden die bis dato unbekannten Reigen, Schlager und die Rhapsodie "Tanz der Schnitterinnen" für das Archiv des bulgarischen Staatsrundfunks BNR aufgenommen. Darüber hinaus wirkt sie an der Ausgabe einer Sammlung von Artikeln, Erinnerungen, Briefen etc. unter dem Titel `Lobpreisung von Diko Iliew` mit.

"Der für mich wohl schönste Walzer ist der Bukjowtzi-Walzer von Diko Iliew", schwärmt Hrisantema Raschewa. "Diko Iliew hat einige Zeit lang im gleichnamigen Dorf bei Orjahowo gelebt. Das ist der Walzer der Jugend aller Bewohner von Orjahowo. Ich bin stolz darauf, Diko Iliew persönlich gekannt zu haben und will die Erinnerung an ihn und sein Schaffen wach halten. Alljährlich veranstaltet Orjahowo die Tage der Blasmusikorchester, die seinen Namen tragen. Die diesjährige 20. Jubiläumsausgabe findet vom 19.-21 August statt. Dazu sind alle herzlich eingeladen."

Übersetzung: Christine Christov



Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Irina Florin

Irina Florin - „Farbe Lila“

Das Sofia Summer Fest - Underground Edition, Teil des Sofia Summer Festivals, wird heute Abend eröffnet. Dies geschieht mit einem Konzert, bei dem wir zwei Sängerinnen hören werden, die mit ihren Liedern die bulgarische Musik an der Schwelle..

veröffentlicht am 19.08.24 um 08:30

Die Gruppe „Horizont“ mit ihrem Lied „Wenn es keine Liebe gibt“

Die Band „Horizont“ blickt auf eine 40-jährige Geschichte zurück.  1984 von Klassenkameraden und Freunden gegründet, ist sie seit vier Jahrzehnten dem melodischen Rock treu geblieben. 1994, vor nunmehr 30 Jahren, fand ihr erster professioneller..

veröffentlicht am 18.08.24 um 10:05

Toni Dimitrowa - „Erinnerst du dich?“

Toni Dimitrowa - die Sängerin mit der charakteristischen Stimme, die zu einem der künstlerischen Symbole von Burgas avanciert ist - präsentiert unter freiem Himmel ihr Solokonzert „Zeit zum Lieben“. Das Event ist Teil ihrer nationalen..

veröffentlicht am 17.08.24 um 10:55